Hygienemängeln machen der Uniklinik Mannheim zu schaffen. Auch OP-Besteck wurde beanstandet. (Symbolfoto) Foto: dpa

Wegen Hygienemängeln ist Mannheims Uniklinik in der Defensive. Die Leitung betreibt Schadensbegrenzung - und arbeitet einen Maßnahmenkatalog ab.

Mannheim - Das Universitätsklinikum Mannheim steuert nach beanstandeten Hygienemängeln mit einer Reihe von Maßnahmen gegen. Reinigungsleute für OP-Besteck werden nachgeschult, da für sie zum Teil keine Qualifikationsnachweise vorliegen, wie ein Klinikumssprecher am Dienstag sagte. „Es besteht ein erheblicher Bedarf, nachzuqualifizieren.“

Zur Anzahl der betroffenen Angestellten könne die Klinik keine Angaben machen. Das Regierungspräsidium Karlsruhe hatte bei einer Überprüfung Mängel festgestellt. Danach wurden laut Klinik auch Reinigungsmaschinen für OP-Besteck zu lange nicht überprüft. „Die vorgegebene Dauer haben wir überschritten und das müssen wir ändern“, sagte der Sprecher.

Es seien aber keine Patienten gefährdet worden. „Nach unseren Informationen wurden für Operationen Bestecke eingesetzt, die vorher sterilisiert wurden.“

Auch die Staatsanwaltschaft ermittelt: Die Behörde leitete ein Verfahren gegen unbekannt ein, nachdem sie wie das Regierungspräsidium eine anonyme Anzeige bekommen hatte. Die Uniklinik hat als Konsequenz Reinigungsmaschinen außer Betrieb genommen und ihr Operationsprogramm reduziert. Die Anzahl der OPs normalisiere sich langsam wieder, sagte der Sprecher. Bis Ende der Woche rechne die Klinik mit rund 30 Eingriffen pro Tag - die Hälfte des sonst üblichen Schnitts.

Als Konsequenz aus den Mängeln laufen nach Klinikangaben auch Handwerksarbeiten an porösen Fugen etwa in Reinigungsräumen. Das Mannheimer Universitätsklinikum ist nach eigenen Angaben bundesweit das einzige in kommunaler Hand: Während die Fakultät der Universität Heidelberg und damit dem Land zugerechnet wird, gehört die Krankenversorgung zur Stadt. „Wir halten unseren Weg für gut und praktikabel“, sagte der Sprecher.