Nie mehr hungern, im neuen Zuhause Liebe und Zuwendung genießen: Für drei Hunde, die der Laufener Ukraine-Helfer Michael Maier auf dem Schrottplatz gefunden hat, war wirklich Weihnachten.
Albstadt - Marion Probst fällt ein Stein vom Herzen: Zwar hatte die Mutter zweier Söhne noch nie so viel Angst wie in diesem Jahr, denn ihr Sohn Michael Maier ist seit Kriegsbeginn in der Ukraine unterwegs, um Menschen zu retten, obwohl er sich damit selbst in Gefahr bringt. Doch drei der fünf Hunde, die er vor dem Tod gerettet hat, haben in Albstadt ein neues Zuhause gefunden – jeder ein besonders schönes.
Dem Tod durch Erschlagen entronnen
Zur Erinnerung: In Rumänien, von wo Maier zu seinen Touren in die Ukraine startet, hatte er vier Welpen – zwei Rüden, zwei Weibchen – und den verletzten Bruno gefunden. Zwei weitere Welpen, die sich, wie ihre Geschwister, auf dem Schrottplatz versteckt hatten, waren bereits erschlagen worden. Die anderen vier konnte Maier vor diesem Schicksal bewahren und nahm sie bei sich auf.
Die erste Vermittlung ging jedoch schief, und seither lebten Rudi und Franz in Laufen bei Marion Probst, die bereits einen Hund und nicht genug Platz für drei hat.
Sie nutzte alle ihre Kontakte, soziale Medien und berichtete im Schwarzwälder Boten von den Welpen, die ihr Sohn "toll sozialisiert" hatte, so dass sie "kinderlieb und verschmust" waren, "kein Problem mit Menschen oder anderen Tieren" hatten, wie Marion Probst sagt. "Sie sind neugierig auf alles Neue und lernen schnell."
Der Familienrat entscheidet nach reiflicher Prüfung
So fand sich bald eine Familie, die "gleich von Rudi begeistert" war – aber zunächst zögerte. Erst nach reiflichem Überlegen und dem Zusammentreten des Familienrates fiel die Entscheidung: Die Familie entschied sich für den weißen Rudi – und Marion Probst, für die die Tiere "eine Herzensangelegenheit" sind, hatte ein richtig gutes Gefühl, dass diese Liebe "ein Hundeleben lang" bestehen wird. Rudi, der jetzt Lucky heißt, zog in sein neues Zuhause nach Truchtelfingen.
Dann der nächste Glücksfall: Nur wenige Tage später meldete sich die künftige Besitzerin bei Marion Probst: "Ein Nachbar habe sie mit dem Hund gesehen und war begeistert – auch er sei auf der Suche nach einem Hund." Luckys Frauchen stellte den Kontakt her, und schon am selben Abend kam die Familie nach Laufen, um den schwarzgestromten Franz kennenzulernen. "Die Familie war gleich von Franz fasziniert, und nach mehreren Besuchen bei mir, innerhalb von zwei Wochen, war es klar, dass die Familie ihren Traumhund gefunden hatte", erzählt Marion Probst.
Der Bruder ist der neue Nachbar
So zog Franz, zwei Wochen nach seinem Bruder, in sein neues Zuhause in der selben Straße, nur vier Häuser weiter. "Beide Familien wohnen im eigenen Haus mit Garten, haben drei Kinder fast im selben Alter, haben Katzen und Hühner", freut sich Probst.
Ebenso glücklich sind die Familien, die "ausnahmslos nur Gutes" zu berichten wissen: über die Vermittlung und den Kontakt zu Marion Probst, die alle Fragen mit ihnen geklärt und "bestens geholfen" habe. "Wir sind mit Lucky mehr als glücklich und bereuen diese Entscheidung in keinster Weise", berichtet die erste Familie. "Lucky ist ein super-lieber Hund und er gehört schon vollständig zur Familie, er hat sich bereits bestens eingelebt."
Marion Probst steht mit Tipps zur Seite
Auch die zweite Familie hat sich mit Marion Probst angefreundet, bekommt viele Tipps von ihr: "Seit Franz bei uns eingezogen ist, hat sich natürlich einiges verändert: Die bis dahin eingespielten Alltagsabläufe wurden natürlich erst einmal auf den Kopf gestellt. Rausgehen bei Wind und Wetter, Hundehaufen einsammeln, Socken und Schuhe klauen, unsere Katzen jagen – aber Franz macht das mit seiner Art alles wieder wett, er ist sehr lieb und total familienbezogen."
Weihnachten endlich im warmen Zuhause
Bruno, dessen gebrochenen Hinterlauf Michael Maier in Rumänien von einem "Genie von einem Tierarzt" hatte operieren lassen, war zwar inzwischen wieder gesund, aber immer noch in Rumänien. Für ihn hat Marion Probst ein gutes Zuhause bei einer aktiven Ebingerin gefunden, deren Hund vor ein paar Monaten gestorben war. "Ich wusste, dass diese Frau mit Hundeerfahrung, Haus mit Garten und einer Familie im Hintergrund für Bruno die Chance ist, endlich anzukommen", so Probst. Am Vorabend von Weihnachten, nach 30 Stunden Fahrt, sei er in seinem neuen Zuhause liebevoll empfangen worden – "es war das schönste Geschenk für die Frau zu Weihnachten. Und für Bruno beginnt die Weihnachtszeit mit einem warmen Zuhause, auf dem Sofa liegen, nie mehr hungern und geliebt werden".
"Ich bin mega-froh, für die drei Hunde ein liebevolles Zuhause gefunden zu haben", sagt Marion Probst, die es nicht bereut, die Messlatte sehr hoch gehalten zu haben, "um das Beste für die Hunde zu ermöglichen".
Die beiden Schwestern warten noch auf Vermittlung
Nun hofft sie noch auf ein gutes Zuhause für die beiden Schwestern von Lucky und Franz – eine weiß, eine schwarzgestromt. Sie sind inzwischen rund sechs Monate alt und ein "Straßen-Mulitimix, sehr lieb, verschmust, unkompliziert, derzeit rund 50 Zentimeter groß und 20 Kilogramm schwer".
Weitere Informationen:
Wer einem der Hunde ein Zuhause schenken oder Futter für sie spenden möchte, meldet sich bei Marion Probst, Telefon 0176/ 96 23 77 15. Michael Maier nimmt auch weiterhin Spenden für die Menschen aus der Ukraine an, denen er hilft.