Oft werden Tiere, die an Weihnachten verschenkt werden, wieder abgegeben. (Symbolfoto) Foto: Pixabay

Auf den ersten Blick süß, aber viel Arbeit: Oft werden die Tiere nach Weihnachten wieder abgegeben. Mit Video

Oberndorf - Gut vier Wochen ist es nur her, dass unter dem Weihnachtsbaum Geschenke lagen. Oftmals sind auch Tiere dabei. Was für viele auf den ersten Blick süß ist, kann schnell in Arbeit ausarten. Oft werden die Tiere dann wieder abgegeben. Wir haben bei den Tierheimen in der Region nachgefragt, wie hoch die Rückgabequote nach Weihnachten ist.

Tierheim Tailfingen

Im Tierheim in Tailfingen (Zollernalbkreis) ist die Lage "noch relativ entspannt", berichtet die Leiterin des Tierheims, Lena Wißmann, auf Nachfrage von schwarzwaelder-bote.de. Momentan gebe es im Tierheim noch keine Rückgaben lebendiger Weihnachtsgeschenke. "Da aber gerade einmal vier Wochen vergangen sind, kann dies allerdings noch kommen." Eine direkte Vermittlungspause wie in vielen anderen Einrichtungen gebe es in Tailfingen nicht. "Wenn potenzielle Besitzer zu uns kommen, gibt es mehrere Gespräche", sagt Wißmann. Viele würden aber auch direkt nach Weihnachtsgeschenken fragen. Dies werde aber seitens des Tierheims abgeblockt. Insgesamt sei die Situation im Katzenhaus recht entspannt. Erst im Frühjahr, wenn die ganzen Jungtiere geboren werden, sei wieder mehr los.

Tierheim Donaueschingen

Anders als in Tailfingen gibt es im Kreistierheim in Donaueschingen (Schwarzwald-Baar-Kreis) einen Vermittlungsstopp vor den Feiertagen. Eine Woche vor Weihnachten vermittelt die Einrichtung keine Tier mehr. "Die zukünftigen Besitzer sollen ihr Tier selbst aussuchen", erklärt Nadine Vögel, Leiterin des Kreistierheims. Oft sei das tierische Geschenk nicht überlegt oder passt gar nicht zu dem Beschenkten. Ein Tier müsse gewollt sein, ansonsten lande es früher oder später doch wieder im Tierheim.

Seit acht Jahren vermittelt das Kreistierheim keine tierischen Weihnachtsgeschenke mehr - und das mit Erfolg: Im neuen Jahr gebe es keine ungewollten Rückläufer mehr. Von Januar bis März sei insgesamt eine ruhigere Phase. "Da telefonieren wir unsere Warteliste für private Abgabetiere ab", erzählt Nadine Vögel. Sind dann Plätze frei, wird das Tier aufgenommen. Ausgenommen von dieser Liste seien Fundtiere, die immer aufgenommen werden, sowie Rückläufer von Tieren aus Notsituationen, also wenn beispielsweise ein Hund zubeiße.

Vor Weihnachten hatten wir das Kreistierheim in Donaueschingen mit der Videokamera besucht:

Tierheim Rottweil

"Wir haben Rückgaben, noch ist aber nicht so viel los", sagt Carolin Kaupp vom Tierheim in Rottweil. Mit einer Zunahme rechnet die Mitarbeiterin Anfang März. "Dann werden auch Tiere, die an Weihnachten verschenkt wurden, wieder abgegeben“, sagt sie im Gespräch mit schwarzwaelder-bote.de. Meist handle es sich dabei um Hunde, Katzen, Meerschweinchen oder Kaninchen. Die Gründe sind von Kaupp schnell gefunden: "Wenn die Besitzer merken, dass das Tier mehr Arbeit macht als erwartet, kommen sie ins Tierheim und geben es ab." Über den Winter sei das Tierheim prinzipiell immer gut voll. In Rottweil gebe es aber immer Restplätze auch für Weihnachtsrückgaben.