Applaus für den Referenten Martin Zimmermann von imsimity: Die Besucher des dritten Hüfinger Unternehmerfrühstücks im Bahnhofssaal wissen jetzt, welche Einsatzvielfalt modernste Technologien ermöglichen. Fotos: Niederberger Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Unternehmerfrühstück mit imsimity-Geschäftsführer Martin Zimmermann / Eintauchen in virtuelle Welten

Digitalisierung eröffnet Unternehmen viele Chancen: Produkte und Dienstleistungen können schneller geliefert, Kundenwünsche besser berücksichtigt, Innovationen rascher umgesetzt und komplett neue Geschäftsmodelle kreiert werden.

Hüfingen (hon). Das wissen die knapp 40 Besucher des dritten Hüfinger Unternehmerfrühstücks natürlich, die die Stadt Hüfingen am Donnerstagvormittag zusammen mit der IHK in den Bahnhofssaal geladen hatte.

Aber was eigentlich sind künstlicher Intelligenz, Virtual Reality (VR) oder Robotics ganz genau? Referent Martin Zimmermann, Geschäftsführer der imsimity GmbH, gilt als einer der Pioniere des Technologietransfers in Deutschland. Sein Vortrag, gespickt mit vielen Beispielen aus der Region, hat den Firmenchefs Mut gemacht, die Digitalisierung als Chance und nicht als Bedrohung einzuordnen.

Wo ist Hüfingens Bürgermeister Michael Kollmeier Virtual Reality, also der computergenerierten Wirklichkeit mit Bild (3D) und in vielen Fällen auch Ton, schon einmal begegnet? Am Abend zuvor, beim Fußball-Länderspiel zwischen Deutschland und Serbien, als eine Abseitsstellung analysiert wurde, wie er in seiner Begrüßung anmerkte. Und Rüdiger Schewe, Mitglied im Präsidium der IHK, stellte die Aktivitäten seiner Kammer im Schwarzwald, auf der Baar und auf dem Heuberg vor. Seine Warnung: Jeder Betrieb müsse sich der Digitalisierung stellen. Sonst gehöre man irgendwann zu den Verlierern.

Zimmermann hatte von seiner Firma entwickelte Anwendungen mitgebracht und machte so erlebbar, was hinter den vielen Abkürzungen steckt, die auf VR gefolgt sind: Augmented Reality (AR) beschreibt die Erweiterung der realen Welt mit virtuellen Elementen. Mixed Reality (MR) ist der fließende Übergang zwischen rein virtueller Welt und erweiterter Realität, wobei MR im Unterschied zu AR mehr Interaktionsmöglichkeiten enthält. Extended oder Cross Reality (XR) wird dagegen als Oberbegriff von VR, AR und MR eingesetzt.

Zum Beispiel das Projekt Clockhendge, das imsimity im Auftrag des Furtwanger Bürgermeisters Josef Herdner mit einer VR-Brille erfahrbar macht. In Anlehnung an Stonehenge, dem wohl bekanntesten Steinkreis der Welt nahe Amesbury, will der Rathauschef ausloten, ob man etwas ähnliches nicht auch mit einem riesigen Zeitmesser machen könnte. Die Idee dazu stammt von dem verstorben Künstler Michael Nock. Mithilfe der Brille kann der Nutzer quasi um die riesige Uhr herumlaufen und sich auch ein Bild machen, wie sie in die Umgebung eingepasst sein soll.

Die Firma Scherzinger war nach der Lackiererei Rocco und FB-Food dritter Gastgeber des Hüfinger Unternehmerfrühstücks. Thomas Scherzinger stellte den von seinem Großvater in Allmendshofen gegründeten Betrieb vor, der sich im Laufe der Jahrzehnte von einer Tankstelle mit Werkstatt und Abschleppdienst zu einem Autokran-Spezialisten mit Stammsitz in Hüfingen entwickelt hat. Die Autokrane können bis zu 220 Tonnen Last aufnehmen, sie kommen bei Bergungen, Fabrikumzügen und Schwertransorten zum Einsatz.