Die Bergwacht rettete den schwer verletzten Wanderer. (Symbolfoto) Foto: dpa

Älterer Mann fällt 15 Meter tief bis in Bachbett. Mit Rettungshubschrauber in Klinik gebracht.

Hüfingen-Mundelfingen - Glück im Unglück hatte der Wutachschlucht-Wanderer, der am Mittwoch beim Versuch, den Mundelfinger Wasserfall zu fotografieren, rund 15 Meter tief in Richtung Schelmengraben stürzte.

Sein Sturz in einem alpinen Terrain abseits der Wegeführung wurde durch drei Bäume gebremst, gleichwohl zog sich der Mann schwere Verletzungen zu.

In seiner Notsituation gelang es dem Mann, mit seinem Mobiltelefon einen Notruf abzusetzen. Das sei, so der Landesgeschäftsführer der Bergwacht Baden-Württemberg, Lutz Scherer, auf Anfrage, in diesem Bereich Glück oder Zufall zu nennen.

"Die Absturzstelle ist eigentlich nicht sonderlich zugänglich", wundert sich der Mundelfinger Ortsvorsteher Michael Jerg über die Unglückssitution. Der verunglückte Wanderer, der allein unterwegs war, müsse demnach Ortskenntnisse aufweisen. Die Gefährlichkeit der Örtlichkeit müsse ihm bekannt gewesen sein, hatte er sich doch selbst, wenngleich unzureichend, mit einem Seil gesichert.

Zu riskanter Umgang beim Fotografieren sei aber eine absolute Seltenheit. Gleichzeitig erinnerte sich der Ortsvorsteher an ein Unglück ganz in der Nähe, das allerdings Jahrzehnte zurückliegt. Damals verunglückten drei junge Männer am anderen Mundelfinger Wasserfall, den sie mit einem Traktor befuhren. Das Gefährt stürzte, zwei der Beteiligten kamen ums Leben.

Die Wahrscheinlichkeit eines schweren Unfalls erklärt sich aus den Gegebenheiten vor Ort. "Im Schelmengraben ist alles brüchiges Schiefergestein. Der Boden ist sehr locker und man hier kaum Trittsicherheit", sagt Scherer. Zudem habe der Schwarzwaldverein die Wanderwege in der Wutachschlucht aufgrund der Corona-Krise bisher noch nicht richten können. hergerichtet werden. Es gibt an vielen Stellen noch kleinere Hindernisse auf dem Wanderweg. Auch liege noch einiges an Sturmholz über den Wanderwegen, dieses konnte bisher noch nicht aufgearbeitet werden. Es werde deshalb aufgrund der Wegeverhältnisse nicht empfohlen, in der Wutachschlucht zu wandern.

Aufgrund des Notrufs rückte die Bergwacht Wuchtach mit fünf Mann an und forderte Mitglieder der Ortsgruppe Furtwangen zur Verstärkung an. Notarzt und Einsatzkräfte ließen sich zum Unfallopfer in die steile Felswand abseilen.

Aufgrund der Gegebenheiten mussten Feuerwehrleute aus Hüfingen und Mundelfingen mit Motorsägen zunächst den Weg für die Bergung des stark eingeklemmten Patienten vorbereiten.

Der Transport aus dem Steilhang, den die Feuerwehr weiter unterstützte, war schwierig und aufgrund des weichen Geröllsteins auch äußerst gefährlich. Eine Hubschrauberbergung hätte Totholz aufgewirbelt und womöglich Steinschläge ausgelöst.

Der Verletzte wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Schwarzwald-Baar-Klinikum geflogen.