Student Thomas Meyer berichtet begeistert von der Faszination des Landes

Von Rainer Bombardi

Hüfingen. Neuseeland ist bekannt für seine Schafe, seine außergewöhnliche Flora und Fauna und beeindruckt durch landschaftliche Extreme. Nun referierte der Hüfinger Thomas Meyer vor einigen Dutzend Zuhörern im Gasthaus Krokodil auf Einladung der Landfrauen Hüfingen von der Faszination dieses Landes.

Der Student von den Eichhöfen absolviert aktuell seinen Bachelor in Agrarwissenschaften und war zwischen Oktober 2008 und Februar 2009 im Land der Kiwis. Dort absolvierte er ein landwirtschaftliches Praktikum und war überrascht von der Offenheit und Lockerheit der Menschen. Meyer war in einem Landwirtschaftsbetrieb, in dem acht Arbeitskräfte auf vier Farmen verteilt für die Bewirtschaftung von 348 Hektar Weideland und 1800 Kühe zuständig waren. Das Selbstverständnis der Neuseeländer hängt nicht an einem Hof, der über Jahrzehnte von derselben Familie geführt wird. Vielmehr verkaufen und kaufen die Besitzer ihre Farmen, wie es in ihr betriebswirtschaftliches Konzept passt.

"In Betriebswirtschaft sind die Farmer eine Eins", erzählte Meyer, der in Neuseeland auf eine Landwirtschaft stieß, die vollkommen auf eigenen Füßen steht. Es gibt keine staatlichen Subventionen, dafür Kühe so weit das Auge reicht. Diese seien drauf und dran, die Schafe als landwirtschaftliches Haustier abzulösen. Das Land hat sich zum Weltmilchexporteur Nummer 1 entwickelt, was vor allem an der steigenden Beliebtheit im asiatischen Raum liegt. Die Bedingungen zur Milchproduktion sind exzellent, ein Drittel der Oberfläche Neuseelands ist Weideland. Meyers Job konzentrierte sich schließlich auf das Melken, technische Reparaturen und die Mithilfe im Management. Beeindruckend war für ihn zudem, wie lange es die Erzeugung von regenerativer Energie bereits gibt. Neuseeland baut voll auf Wasserkraft.

Während seines Praktikums war Meyer auch auf einer Farm mit 700 Ziegen, deren Milch vor allem in der Herstellung von Babynahrung zum Einsatz kommt. Der Großteil der vier Millionen Neuseeländer wohnt in wenigen Städten, was der Natur vor allem auf der klimatisch rauen und gebirgigen Südinsel eine ungestörte Entwicklung ermöglicht. Meyer war innerhalb seiner Praktikumszeit auch drei Wochen in Australien.