Bei "Wer wird Millionär" waren am Montag zwei Kandidaten vom Schwarzwald-Baar-Kreis mit dabei. Foto: MG RTL D / Frank Hempel

Hüfinger gewinnt 250.000 Euro. Villingerin steht momentan bei 125.000 Euro.

Hüfingen/Villingen-Schwenningen - Was von Schwarzwald und Baar kommt, das besitzt Qualität, die weltweit geschätzt wird. Eindrücklich bewiesen haben das zwei Vertreter aus der Region, die am Montagabend in der Fernsehsendung "Wer wird Millionär" um das große Geld gezockt haben.

Sehr erfolgreich war dabei der 31-jährige Ingo Scholz aus Hüfingen. Dem ehemaligen Reisebusfahrer und Studenten der Geschichte und Kunstgeschichte gelang es, eine Viertelmillion Euro mit nach Hause zu nehmen.

Die Ausgabe der RTL-Sendung am Montag war eine besondere: Beim Zocker-Special der Sendung spielen Kandidaten nämlich gleich um das doppelte der eigentlichen Summe, also zwei Millionen Euro. Der Haken: Sie müssen die ersten neun Fragen ohne einen der vier Joker richtig beantworten. Wird doch einer benötigt, verfallen die anderen. Neben Scholz war auch Michaela Barisic aus Villingen-Schwenningen in der Sendung. Sie steht momentan bei 125.000 Euro und befindet sich noch im Spiel. Weiter geht es bei ihr am Freitag.

Der Auftritt des Hüfingers kann sich sehen lassen: Scholz hat es geschafft, stolze 250.000 Euro mit nach Hause zu nehmen. Und mal ehrlich: Die Frage, an der er schließlich scheiterte, war keine, bei der das Nichtwissen für Scham sorgen sollte. Scholz ist sich nicht sicher. Er vermutet den Rollrasen als Antwort, befragt dann aber das Publikum. Das tippt richtig. Dem Hüfinger ist das aber zu heikel, er entscheidet sich, das Geld zu nehmen. Ein Trost, der zu verschmerzen ist, geht der 31-Jährige immerhin mit 250.000 Euro nach Hause.

Aufzeichnung war bereits im Dezember

Außerdem, so sagt er im Gespräch, habe er nicht erfahren, wie viele Leute im Publikum mit abgestimmt haben: "Das wurde rausgeschnitten. Was, wenn jetzt nur 37 von 200 Gästen abgestimmt haben? Deshalb habe ich mich dagegen entschieden. Das schwierigste im Anschluss an die Aufzeichnung der Sendung: "Kein Wort darüber zu verlieren. Das war ja bereits im Dezember", sagt Scholz. Jetzt, etwa vier Wochen danach, habe er ein gutes Gefühl: "Der Realisierungsprozess schreitet voran und ich habe ganz viele positive Rückmeldungen erhalten. Mein Handy wäre fast geplatzt." Unter den Gratulanten auch viele aus der Heimat Mundelfingen, aber auch die Bankberaterin, die mit dem Umgang der Summe helfen möchte. In dieser Hinsicht ist Scholz entspannt. Er will seine Masterarbeit schreiben, ein wenig herumreisen. "Was soll ich groß ändern? Es reicht nicht, um sich zur Ruhe zu setzen. Ich werde normal weitermachen und habe die Sicherheit in der Hinterhand." Einen Teil will er als "Spielgeld" für private Projekte nutzen, der Rest werde angelegt.

Auch den vorherigen Verlauf der Sendung meistert Scholz souverän. Er wirkt entspannt, obwohl seine Pulsuhr am Handgelenk etwas anderes sagt: "111 zeigt sie gerade an", erklärt er Moderator Günther Jauch noch vor der ersten Frage. Die Nervosität scheint allerdings laut Pulsmesser nicht wirklich zu steigen, sie geht sogar nach unten. Zumindest vorerst. Erst bei den höheren Beträgen geht sie wieder hoch. Für 250.000 Euro wollte Jauch wissen: "Welcher in Deutschland einst als Plage bekämpfte Nager ist mittlerweile akut vom Aussterben bedroht? Feldhamster, Wanderratte, Siebenschläfer oder die Rötelmaus. Der 31-Jährige tippt auf den Feldhamster, entscheidet sich dann aber, einen Bekannten anzurufen, fragt zudem einen Zuschauer im Studio. Beide bestätigen den Feldhamster. "Wir sind ja beim Zocker-Special. Ich nehme den Feldhamster." Scholz entscheidet sich dafür – und liegt richtig.

Erste acht Fragen nimmt Scholz in Windeseile mit

Der Puls geht hoch auf 140. Hochleistungssport. Jauch, dem eine ähnliche Uhr gebracht wird, tingelt mit einem Puls von um die 80 durch die Sendung. "Anfangs gibt es eine gewisse Anspannung, das ist klar. Aber ich hatte sicher beim Busfahren auch Momente, in denen mein Puls entsprechend hoch ist. Ich hätte durchaus noch länger sitzen bleiben können", sagt Scholz.

Die ersten acht Fragen nimmt er übrigens in Windeseile mit, so wie auch seine Eintrittskarte auf den heißen Stuhl der Sendung: "Benennen sie – in Fahrtrichtung blickend – auf einem Schiff den vordersten und hintersten Teil sowie die linke und rechte Seite" – so die erste Herausforderung. "Bug, Heck, Backbord, Steuerbord". Scholz löst in 3,21 Sekunden.