Interessiert folgen die Zuhörer den Erläuterungen von Otto Böhm. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Historie: Kolping ermöglicht Kirchen- und Turmbesichtigung von St. Verena und Gallus in Hüfingen

Hüfingen. Die Kolpingfamilie war überwältigt von der Zahl der Teilnehmer, die sich für die historischen Hintergründe der Pfarrkirche St. Verena und Gallus inklusive einer Kirchen- und Kirchturmbesichtigung interessierten.

Der Name des Moderators und jahrzehntelangen Mesners Otto Böhm und die erstmalige Möglichkeit zur Begehung des Kirchturms nach Abschluss der Innenrennovation legte die Basis für den Ansturm an Interessierten. Böhm begeisterte mit seinen Informationen und seinem Wissen über die Entstehung der Kirche, ihren Einrichtungsgegenständen und Kunstwerken.

Die Kirche selbst ist geprägt von Elementen und Intarsien aus der Zeit von Gotik und Barock. Auch Kunstwerke neuerer Zeit sind darin zu finden. Böhm führte anhand einer Schenkungsurkunde die Entstehung der Pfarrei auf das Jahr 1183 zurück. Wenig später waren es die Freiherren von Schellenberg, welche vom Kloster St. Märgen das Gotteshaus als Hauskirche übertragen bekamen. Die Epitaphien (Grabdenkmäler) im Innern der Kirche zeugen noch heute von der Zeit der Schellenberger und sind eine der Besonderheiten des Gotteshauses.

Böhm hatte jede Menge Hintergrundinformationen zu den im Gotteshaus zu sehenden Kunstwerken. Relativ jung erscheint die Einrichtung einer Orgel, die wohl erstmals im 19. Jahrhundert erklang. 1972 erfolgte ihre Erneuerung und Erweiterung auf drei Manuale, ein Pedal und 1600 Orgelpfeifen. Auch der Taufstein, welcher aus dem Jahr 1960 stammt, gehört in diesem Zusammenhang zu den jüngeren Objekten.

Um eine derartige Fülle an Historie zu erhalten ist es notwendig die Kirche regelmäßig zu sanieren und renovieren. Das war letztmals in den 1980er Jahren der Fall und zuvor bereits in den Jahren 1840 und 1910.

In den vergangenen Jahren stand die Innenrennovation des Kirchturms an, den die Teilnehmer gruppenweise besteigen durften. Einst diente er als Wehrturm, der in einem engen Treppenaufgang mit zahlreichen Stufen bis in eine Höhe von knapp 56 Metern führt. Das Alter seines Glockenwerks datiert zwischen dem 13. Jahrhundert bis zur Schwedenglocke, deren Spende im Jahr 1992 erfolgte.

Seit dem Jahr 1964 ist das Geläut elektrisch, damals erfolgte auch die Installation einer Heizung für das Gotteshaus. Der heutige Mesner Arthur Lehnert übernahm die Führung durch den sanierten Aufgang und den Glockenraum.