Beim Tractorpulling in Sumpfohren starteten Mark Albicker und Bernd Steinemann zum ersten Mal mit dem "Strong Apple". Foto: Schwarzwälder Bote

Motorsport: Mark Albicker, seine Jungs und der Spaß am Fortschritt ZT / Nächstes Pulling im Herbst geplant

Laute Motoren, matschige Wiesen und ölverschmierte Hände: Das ist die Welt des Sumpfohreners Mark Albicker. Der gelernte Landmaschinenmechaniker hatte schon immer ein Faible für alte Traktoren.

Hüfingen-Sumpfohren. Das hat er wahrscheinlich von seinen Eltern Elisabeth und Karl, die selbst gerne mit Oldtimern die Welt bereisen.

Für Mark Albicker war klar, dass er sein Hobby zum Beruf machen will. So lernte er Landmaschinenmechaniker. Doch damit nicht genug: 2017 erfüllte er sich gemeinsam mit seinen Kumpels Robin Hirt und Bernd Meier einen Traum. Die drei jungen Männer bauten einen alten Fortschritt ZT 303 komplett auseinander und wieder neu zusammen. Der Fortschritt ZT 303 ist ein DDR-Traktor, den die drei Männer nach einem Motorschaden geschenkt bekommen hatten. "Wir waren auf einem Traktorpulling in Krumbach und lernten dort zwei Traktorpulling-Begeisterte kennen, die von ihrem Fortschritt ZT 303 erzählten, der nach einem Wasserschaden am Motor fahruntüchtig war", erinnert sich Mark Albicker. Die fünf Männer unterhielten sich, und so wurde die Idee geboren, den Traktor nach Sumpfohren zu bringen und den drei Anfängern im Pulling-Business ein erstes Versuchsobjekt zur Verfügung zu stellen.

Über drei Monate waren die drei Abend für Abend nach ihrer regulären Arbeit damit beschäftigt, den Traktor auseinanderzubauen, zu kontrollieren, welche Bestandteile ersetzt werden müssen, und dann wieder zusammenzubauen. Während dieser Zeit bekamen die drei viel Unterstützung von Nachbarn, Bekannten und Freunden. Ihr Ziel, den Traktor bis zum Traktorpulling in Sumpfohren 2018 wieder zum Laufen zu bringen, haben sie erreicht. Doch das war erst der Anfang.

Beim Traktorpulling erlangten sie mit ihrem getunten Fortschritt ZT 303 viel Aufmerksamkeit, erreichten jedoch den Full-Pull nicht. Beim Full-Pull muss der Bremswagen, der von den Schiedsrichtern je nach Leistung des Traktors mit Gewichten beladen wird, die komplette Strecke von 75 Metern gezogen werden.

Im Folgejahr ging es dann an das Traktorpulling in Irndorf im Landkreis Tuttlingen. "Dafür haben wir die Einspritzpumpen sowie den Turbolader nochmals geändert. Zusätzlich haben wir neue Reifen mit einer weicheren Gummimischung aufgezogen. Das sollte eigentlich zum Erfolg führen. Leider haben wir uns in Irndorf jedoch einen Motorschaden eingefahren, was dazu führte, dass wir den Traktor nun motortechnisch komplett neu aufbauen müssen", erklärt Albicker. Auch dafür haben sich die drei Sumpfohrener etwas einfallen lassen: Neue Kolben mit geänderten Brennmulden sollen zu verbesserter Verbrennung helfen. Der nächste Stopp für die drei Herren und ihren Fortschritt ZT 303 wird voraussichtlich das Traktorpulling in Sumpfohren sein, das im Herbst geplant ist.

Traktorpulling ist ein Motorsport, bei dem ein mit Gewichten beladener Wagen, der sogenannte Bremswagen, von einem Traktor möglichst weit gezogen werden muss. Das Gewicht, das auf den Bremswagen geladen wird, ist dabei abhängig von der Traktorleistung. Das heutige Traktorpulling war früher unter der Bezeichnung "Trecker-Treck" in Deutschland bekannt. Hierzulande wird das Traktorpulling seit Anfang der 1970er Jahre betrieben und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Seit 2011 veranstalteten die Sumpfohrener Feuerwehr sowie der Freizeitverein Badenia Sumpfohren drei Traktorpullings.