Einer, der sich unermüdlich engagiert, ist Josef Götz. Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Neubau der Hütte kommt weiter voran / Bisherige Lagerfläche wird sich verdoppeln

Die Zeiten, zu denen Tennis einen Boom wie in den 80er- und Anfang der 90er-Jahre erlebte, sind längst vorbei. Landauf, landab reduzieren Tennisclubs ihr Angebot oder lösen sich ganz auf.

Hüfingen-Mundelfingen. Doch es gibt auch Ausnahmen wie jene am Rande der Wutachschlucht. Dort entschloss sich die Tennisabteilung des Sportvereins Mundelfingen zum Neubau einer Vereinshütte. Der unlängst erfolgreich abgeschlossene Neu- und Erweiterungsbau des Clubheims im Hauptverein motivierte die Aktiven der Tennisabteilung, sich für einen Neubau ihrer Vereinshütte zu engagieren.

Der Zeitpunkt für diesen Beschluss war günstig. Die Mitgliederzahlen sind seit Jahren tendenziell steigend, die Nachwuchsarbeit boomt, und die solide geführten Finanzen lassen ausreichend Spielraum zur Realisierung eines derartigen Projektes. "Die Vereinshütte lag uns schon immer am Herzen. Doch nun ist der Zeitpunkt gekommen, zu dem sich ihr Unterhalt immer zeitintensiver gestaltete und der Reparaturbedarf immer schneller wuchs." Für den Vorstand um den Vorsitzenden Adelbert Gilly gab es deshalb nur eine Alternative: Eine neue Vereinshütte muss her. Doch einfach machten es sich die Mitglieder der Tennisabteilung nicht. Die neue Vereinshütte muss auf alle Fälle auf einem mindestens 60 Zentimeter höheren Bodenniveau platziert sein als die alte. Auch wird der Zaun vor der Hütte auf eine Höhe von etwa einem Meter gekürzt. Das Tennisgelände wird dadurch deutlich besser einsehbar. "Seit ein paar Monaten sind wir regelmäßig im Arbeitseinsatz, im Sommer an den Abenden und nun in der Regel an den Samstagen", erklärt Gilly, dass durchschnittlich fünf freiwillige Helfer an jedem Arbeitseinsatz teilnehmen. So kamen bislang bereits einige hundert Arbeitsstunden zusammen. Doch das Ziel ist noch längst nicht erreicht, es wartet noch mehr Arbeit.

Zeit für den Neubau

"Stand heute haben wir das Terrain wie geplant angehoben und sind dabei, das Gelände zu fundamentieren. Da in den Wintermonaten der Tennisbetrieb ohnehin ruht, hat die mit der Erstellung der neuen Vereinshütte beauftragte einheimische Zimmerei Kindler genügend Zeit, den Neubau zu realisieren." Gilly hofft, mit Beginn der neuen Freiluftsaison das neue Vereinsdomizil einweihen zu können. Vom Grundriss her ist die Hütte ähnlich geplant wie die bisherige. Es gibt einen Versammlungs- und Gemeinschaftsraum, eine kleine Küche wird erneut integriert. Die Verdopplung der Lagerkapazitäten ist dringend notwendig und wird durch eine entsprechende Gestaltung der Lagerräumlichkeiten möglich. Der Vorplatz der Hütte ist terrassenartig angelegt und über einen kleinen Treppenaufgang erreichbar. Eine Elektroheizung sorgt wie bisher dafür, dass eine Nutzung der Hütte auch an kühlen Sommerabenden oder kälteren Tagen möglich ist. Größere Schwierigkeiten gab es bislang keine.

Die Crowd-Funding-Aktion verlief erfolgreich, sodass die restliche Finanzierung über Eigenmittel, Fördermittel und durch jede Menge Eigenleistung gesichert ist. In der Mundelfinger Tennnisabteilung des Sportvereins ist es möglich, auf drei bespielbaren Tennisplätze zu spielen. Sie zählt aktuell rund 90 Mitglieder, zu denen auch eine mitgliederstarke Kinder- und Jugendgruppe zählen.

Mit der Aktion "Vereinshütte zu verschenken" eröffnete die Tennisabteilung des Sportvereins Mundelfingen ihr Projekt "Neubau Vereinsheim" und erhoffte sich davon, möglichst schnell einen Interessenten zu finden.

Doch so einfach wie ursprünglich angenommen gestaltete sich die Suche nicht. Die Hütte in ihre Einzelteile zu zerlegen und wieder aufzubauen, hätte das Häuschen nicht überlebt. Wegen der Überbreite war ein Transport an einen Ort weit außerhalb von Mundelfingen undenkbar. Auch gab es zunächst keine Resonanz auf das Gratisangebot.

"Die alte Hütte abzureißen und zu entsorgen hätten wir nicht einfach übers Herz gebracht", lacht Abteilungsvorsitzender Adelbert Gilly. Die Hütte ist mittlerweile knapp 30 Jahre alt und entstand einst mit Unterstützung von Mitgliedern der Tennisabteilung in unzähligen freiwillig geleisteten Arbeitsstunden. Mit ihr verbunden sind unzählige Erinnerungen an tolle Feste, kurzweilige Vereinsabende und lange Gespräche. Eine plumpe Entsorgung war einfach undenkbar.

Umso größer war die Freude, als sich schließlich Biolandwirt Gebhard Welte bereit erklärte, die alte Vereinshütte des Tennissportler abzutransportieren und sie an einem neuen Ort aufzustellen. Über den zukünftigen Standort hat er sich noch keine Gedanken gemacht.

Vorerst überwintert die alte Tennishütte verpackt in der Nähe seines Hofes, erklärt Adelbert Gilly. Im Frühjahr sind noch einige Ausbesserungen und Sanierungsarbeiten an der Hütte geplant. Eine Wiedernutzung des Gebäudes ist nach Ende der Sanierung möglich.