Fernsehkoch Heinrich Wächter bildet auf Initiative der Landfrauen und des Gasthauses Rössle zahlreiche Miniköche aus. Fotos: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Landfrauen: Erstmals eigene Räume / Nomadenzeit ist vorbei / Vorfreude auf ein ganz anderes Arbeiten

Den Bau des neuen Vereinshauses am Rand der Freizeitanlagen im Westen von Fürstenberg bezeichnet die Vorsitzende der Landfrauen Barbara Straub als eine markante Bereicherung für die örtliche Vereinswelt.

Hüfingen-Fürstenberg. In Verbindung mit der Fertigstellung des Neubaus erhalten zahlreiche Vereine nach langen Jahren des Wartens erstmals wieder einen eigenen Raum, in dem sie sich in ihren Gruppenstunden und mit ihren Angeboten frei entfalten können.

"Bislang sind wir darauf angewiesen, irgendwo im Ort eine Räumlichkeit für unsere Angebote zu finden. Nun hofft Straub nach dem bevorstehenden Baustart auf eine rasche Fertigstellung des Vereinshauses. "Wir teilen den Raum nach aktuellem Stand zwar mit der Krabbelgruppe, haben aber erstmals die Gelegenheit, unser Vereinsinventar an einem zentralen Ort zu deponieren." Bald sind die Zeiten vorbei, in denen die Landfrauen wie Nomaden durch den Ort zogen, um Räume für ihr Vortrags-, Bastel- oder Seminarangebote zu finden.

Ein eigener Gruppenraum bietet die Möglichkeit, die Vielfalt des Programms zu erhöhen und sich regelmäßig zu treffen. Dies soll den Zusammenhalt stärken und sich zusätzlich positiv auf das Vereinsleben auswirken. Straub erhofft sich von der festen Adresse auch eine Steigerung der Mitgliederzahlen. Aktuell gehören zur Ortsgruppe 48 Mitglieder. "Momentan machen wir einiges von zu Hauses aus", sagt Straub weiter. Sie lacht und hofft, dass das sich das Vereinsleben bald in den neuen Räumlichkeiten konzentriert.

Doch auch ohne Vereinsraum verzeichneten die Landfrauen schon Erfolge. Der jüngste Coup gelang an Christi Himmelfahrt während ihres traditionellen Vatertagsfestes im Bürgerhaus. Der Gelsenkirchener Koch Heinrich Wächter – bekannt aus dem Fernsehen – war im Fürstenberger Gasthaus Rössle für ein paar Tage zu Gast. Wächter war auf Initiative der Landfrauen bereit, einen Kochkurs für Kinder anzubieten, der sehr gut besucht war.

Die Landfrauen nutzten zudem die Gelegenheit, den Stargast für ihr Vatertagsfest zu verpflichten. Im Mittelpunkt stand die Zubereitung der Kult-Currywurst aus dem Ruhrpott. Sie ging nicht nur weg wie warme Semmeln, sondern fiel auch durch Besonderheiten während der Zubereitung auf. So enthält die Soße einen Schuss Cola. Zur optimalen Entfaltung des Aromas wurde die Wurst auch von Hand in Stücke geschnitten und dann gegrillt. Das Urteil der zahlreichen Besucher am Vatertag war rundherum positiv.

Für alle diejenigen, die mit Currywurst nichts anfangen können, offerierten die Landfrauen noch andere Speisen. Das Vatertagsfest ist die publikumswirksamste Veranstaltung der Fürstenberger Landfrauen, die sich überdies regelmäßig sozial engagieren. "Wir möchten nichts von dem Überschuss behalten, den wir durch den Verkauf der Currywürste erzielten", erläutert die Vorsitzende, "nach Vorliegen der Gesamtbilanz entscheiden wir uns rasch, für welchen guten Zweck wir das Geld spenden."

Auch das Altpapiersammeln in Fürstenberg liegt seit Jahrzehnten in den Händen der Landfrauen. Wie alle anderen Ortsgruppen bieten sie ein Sommer- und ein Winterprogramm an, das neben originellen Ausflügen und Besuchen kultureller Veranstaltungen auch reichlich Abende zu aktuellen Themen, Vorträge, Bastel- oder Kochkurse beinhaltet.

Die Landfrauen Fürstenberg haben bis zu den Sommerferien noch eine Stadtführung durch Bad Dürrheim mit Fräulein Schmidt alias Martina Wiemer auf ihrem Programm. Zudem laden sie alle zu einem Helferfest ein, die sich bei der Durchführung und während der Organisation des Vatertagsfestes engagierten. In Zusammenhang mit dem neuen Gruppenraum wollen die Landfrauen künftig noch präsenter, öffentlichkeitswirksamer und effektiver in ihrer Arbeit sein. So soll die Grundsteinlegung für das neue Vereinshaus auch symbolisch ein Fundament für die zukünftige Vereinsarbeit sein.