Das Essen ist bereits abgeholt und die Gruppe sitzt am Tisch. Gleich serviert Erziehering Bettina Steinemann den Kindern in der Gänseblümchen-Krippe in Behla das Mittagessen. Dazu gibt es immer auch Salat oder einen Nachtisch mit Obst. Foto: Schwarzwälder Bote

Betreuung: Einblick in die Außenstelle "Gänseblümchen" in Behla / Arbeit der Erzieherinnen im Wandel

Drei Erzieherinnen kümmern sich um die zehn Kinder in der kleinen Krippe im Hüfinger Ortsteil Behla. Die Gänseblümchen-Außenstelle des katholischen Kindergartens St. Verena ist seit September 2017 in Betrieb und erfreut sich großer Beliebtheit bei den Eltern.

Hüfingen-Behla (guy). Geschaffen wurde die Einrichtung als "flexible Betreuungsmöglichkeit für die fünf Hüfinger Ortsteile", erläuterte Christine Harms-Höfler vom SPD-Ortsverein. Der hatte zu einem Besuch geladen, dem sich auch die SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Wölfle anschloss.

Die Krippe ist im ehemaligen Kindergarten St. Georg in Behla eingerichtet und wurde nach einer vorübergehenden Stilllegung von drei Jahren wieder auf Vordermann gebracht. Die drei Erzieherinnen vor Ort wollen sich nicht beklagen, würden sich aber dennoch über Unterstützung freuen: "Wir kommen insgesamt auf 225 Prozent", sagte die Leiterin der Außenstelle, Ann-Kathrin Dunzweiler. Es sei in gewisser Weise auch ein Hamsterrad: "Wir haben zwei Bewerbungen von Leuten, die gerne bei uns ihr Anerkennungsjahr machen würden. Die zählen wie eine 50-Prozent-Stelle, obwohl sie 100 Prozent hier sind", erklärte Dunzweiler. Sie ergänzte: "Wir sind aber voll und können niemanden zusätzlich aufnehmen." Auch eine weitere Mitarbeiterin auf 50-Prozent-Basis sei daher nicht machbar. "Den Rest decken wir über Praktikanten ab", so die Leiterin.

Genug zu tun gebe es, etwa beim Mittagessen, das die Kleinen hier bekommen: "Wir holen das im Kinderhaus ab, dann richten wir alles, servieren und räumen alles wieder weg. Die Erzieherinnen haben den Beruf nicht ergriffen, um anschließend in der Küche zu arbeiten. "Von Vorteil wäre hier sicher eine Dorfhelferin oder Hauswirtschafterin, die sich ausschließlich um Küche oder Pflege kümmern würde", sagte Sabine Wölfle. Der Aufgabenbereich für die Erziehrinnen werde indes immer größer: "Der Erziehungsstil hat sich gewandelt. Wir sind nach Ansicht der Eltern für etliche Dinge zuständig, die früher zuhause beigebracht wurden, etwa essen mit Messer und Gabel", sagte Dunzweiler. Wichtig sei ein gutes Miteinander.

Von Verlauf und Ergebnis der Renovierungen sind die Außenstellenleiterin und ihre beiden Mitarbeiter sehr zufrieden: Hohe und helle Spielräume gliedern sich an einen übersichtlichen Speiseraum mit offener Küche. Mit kleinen Toiletten und Treppe hoch zum Wickeltisch sowie Schlafmöglichkeiten seien die Anforderungen an die Krippe erfüllt. "Wir wurden an dem Prozess beteiligt. Es wurde dabei sehr viel Wert auf unsere Meinung gelegt. Wir haben etwa die Treppe am Wickeltisch erwähnt und sie auch bekommen. Auch haben wir etwa den Boden mit ausgesucht", so Dunzweiler.

Die Krippe sei eine Betreuungsform, die immer häufiger in Anspruch genommen werde. Entsprechend groß sei die Nachfrage: "Wir sind ausgebucht bis obenhin. Plätze fehlen. Die erste Frage, die ich stelle ist, ob die Kinder aus Hüfingen oder einem der Ortsteile kommen. Das ist die Bedingung", sagte die Außenstellenleiterin. Dabei komme es immer wieder vor, dass auch aus anderen Städten Interessenten anfragen: "Gerade weil wir mit den Bundesstraße so gut angeschlossen sind, kommen etwa Leute aus Riedböhringen und erkundigen sich nach einem Platz."

Die Krippe ist eine Außenstelle des katholischen Kindergartens St. Verena in Hüfingen und wird geleitet von Ann-Kathrin Dunzweiler. Das Angebot von zehn Betreuungsplätzen richtet sich an Kinder im Alter von null bis drei Jahren. Geöffnet ist bis nachmittags um 14 Uhr. Zwei Erzieherinnen arbeiten dort in Vollzeit, eine auf einer 25-Prozent-Stelle. Der notwendige Bedarf an Krippenplätzen in Hüfingen steigt weiter.