Kolossal wie seine Größe wirkte im Frühjahrskonzert auch der Auftritt der Musikkapelle Fürstenberg. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Gut besuchtes Frühjahrskonzert wird mit Superlativen förmlich überhäuft / Heinz Mayer für 50 Jahre geehrt

von Rainer Bombardi

Hüfingen-Fürstenberg. Mit den Superlativen von Klangfülle, Hörgenuss und einer optimalen Ausnutzung der Synergie zwischen Klasse und der Größe einer Musikkapelle entzückte die Musikkapelle Fürstenberg während der Ouvertüre zu Gioacchino Rossinis Oper der diebischen Elster.

Die mehr als 60 Musiker auf der Bühne der Festhalle Hüfingen hatten im sehr gut besuchten Frühjahrskonzert mit diesem Stück buchstäblich den Vogel abgeschossen. Es war das zweite Stück nach der ebenfalls auf hohem Niveau erklingenden Jubilee Ouvertüre, und nicht wenige im Saal waren bereits zu diesem frühen Konzertzeitpunkt geneigt von ihren Plätzen aufzuspringen und der Musikkapelle mit Standing Ovations zu jubilieren.

Es passt einfach alles zusammen, was es an Rhythmuswechseln, zwischen fortissimo und pianissimo und innerhalb der musikalischen Harmonie zwischen den Registern gab. Auch in den Folgestücken behielt die von Matthias Mayer bestens auf das Konzertereignis vorbereitete Musikkapelle ihrer eingeschlagenen Musikrichtung treu. Ruhigere Töne und ein langsameres Tempo schnitt sie in The Da Vinci Code an. Mit der dreiteiligen Suite der "Hymn of Highlands" entführte sie ihr Publikum in alle Facetten des "Way of Live" des schottischen Landlebens.

Heinrich Glunz, Blasmusikpräsident des Schwarzwald-Baar-Kreises war zum vierten Mal in Folge Zeuge der orchestralen Wucht Hüfinger Blasmusikkapellen. Er ehrte Trompeter Heinz Mayer für 50 Jahre aktive Mitgliedschaft mit der goldenen und Saxophonist Walter Ullrich für 25 Jahre mit der silbernen Ehrennadel des Verbandes. Im zweiten Konzertteil kamen die Zuhörer in den Genuss des einzigartigen Jubilee-Orchesters. Matthias Mayer hatte es auf Grund seines 20. Jahres als Dirigent zusammengestellt und somit selbst ein Jubiläumsgeschenk gemacht. Über 50 Vollblutmusiker, mit denen Mayer in zwei Jahrzehnten zusammenarbeitete, hielten, was das Programm versprach und setzten musikalisch dort an, wo die Musikkapelle Fürstenberg aufhörte. Mayer dirigierte ein Ensemble, das trotz relativ weniger Proben vom ersten bis zum letzten Takt begeisterte. Auch im zweiten Konzertteil erklangen mit 1812 von Tschaikowsky und Verdis "La Forza del Destino" zu Beginn zwei Ouvertüren. Der Opus Xenia Sarda von Hardy Mertens war ein Erguss an Rhythmik und Taktwechseln und fordert den Musikern wie den Zuhörern alles ab. Auch der Free Lance March bot weit mehr als herkömmliche Marschmusik. Die gesamte Anspannung wich im Phil Collins live – Medley der populären Musik und ermöglichte den Zuhörern in gemütlicher Runde den Tag ausklingen zu lassen.

Bestens aufgelegt waren zudem die Vorsitzende Matthias Mayer und Moderator Joachim Engesser. Im Bewusstsein in den Genuss qualitativ hochwertiger Blasmusik gekommen zu sein trat das Publikum zu mitternächtlicher Stundenden Heimweg an.