Standen die Magu-Flüchtlingswohnheime im Hüfinger Dreiangel vor einigen Monaten noch leer, sind sie jetzt wieder mit Leben gefüllt. Ein Gebäude nutzt der Landkreis für Kontingentflüchtlinge, im anderen befinden sich von städtischer Seite Personen zur Anschlussunterbringung. Foto: Simon

Stadt Hüfingen hat eines der Gebäude angemietet. 21 Personen sind dort untergebracht.

Hüfingen - Die Flüchtlingswohnheime auf dem Gelände des Hüfinger Unternehmens Magu haben sich wieder mit Leben gefüllt.

Nachdem bereits im Februar 21 Personen seitens des Landkreises als Kontingentflüchtlinge dort untergebracht wurden, hat die Stadt nun seit Juni eines der Gebäude angemietet.

"Seit Mitte Juni haben wir das Gebäude angemietet, seit 1. Juli wurde der Umzug realisiert, und es sind auch wieder Leute drin", sagt Horst Vetter, Hüfinger Hauptamtsleiter. Ebenfalls 21 Personen, größtenteils aus Pakistan und Eritrea, sind in den Wohneinheiten auf dem Firmenareal zur Anschlussunterbringung untergekommen. Über ihren Status kann die Stadt nichts sagen.

Mit der neuen Regelung löst sich auch eines der Probleme in Sachen Flüchtlingsunterbringung. "Bisher haben wir immer alle untergebracht. Durch den Wegfall des Löwen waren wir allerdings gezwungen, etwas Neues zu suchen", so Vetter. Es habe zwar viele Einzelangebote gegeben, jedoch sei man als Stadt auch immer bestrebt, eine Lösung zu finden, die über ein Objekt und einen entsprechenden Vertrag gehe.

Alte Unterkunft macht Neubau Platz

Bisher wurden Flüchtlinge auch in den von der Stadt angemieteten acht Räumen im ehemaligen Gasthaus Löwen untergebracht. Dazu zählte auch der Gastraum samt Küche und den sanitären Anlagen. Bereits 2015, als viele Flüchtlinge nach Deutschland kamen, lebten dort einige Männer aus Pakistan. Das frühere Wirtshaus ist seit zehn Jahren geschlossen. Eine Neuorientierung zur Unterbringung wurde notwendig, da nach den Plänen von Eigentümer Roland Fürst das Gebäude abgerissen werden und hier ein Neubau mit 21 Wohnungen entstehen soll.

Bei den Flüchtlingen, die vom Schwarzwald-Baar-Kreis auf dem Magu-Gelände untergebracht worden sind, handelt es sich um sogenannte Sonderkontingent-Flüchtlinge. Sie gelten als besonders schutzbedürftig und wurden aus Syrien nach Deutschland eingeflogen. Die 21 Personen, die seit Februar in Hüfingen sind, bleiben sechs Monate hier. Wie Heike Frank, Pressesprecherin des Landratsamtes sagt, wolle man die Wohnungen allerdings auch danach weiterhin für die Unterbringung nutzen.

Stadt Hüfingen springt als Mieter ein

Ursprünglich hatte die Firma Magu um Geschäftsführer Stefan Günthner einen Vertrag lediglich mit dem Landkreis geschlossen, und zwar bis Ende 2021. Als schließlich immer weniger Flüchtlinge kamen, eröffnete der Kreis Verhandlungen, um den bestehenden Vertrag vorzeitig aufzulösen oder zumindest eines der Gebäude an einen anderen Mieter zu übergeben. Mit der Stadt Hüfingen als Mieter eines der Gebäude ist diese Lösung damit gelungen.

Magu-Geschäftsführer Stefan Günthner hatte 2015 bei der Stadt den Antrag gestellt, zwei neue Gebäude mit je acht Wohneinheiten für 84 Personen auf seinem Firmengelände zu errichten. Damals kam das Angebot aufgrund der Suche nach Möglichkeiten zur Anschlussunterbringung wie gerufen. Das Ganze sollte in Kooperation mit dem Landkreis realisiert werden.