Fasnet: Früher Termin und Narrentreffen sind die Ursachen
Von Gabi Lendle
Hüfingen. Irgendwie ist dieses Jahr alles anders: Schaltjahr, kurze und frühe Fastnacht und speziell in Hüfingen: Kein Kolpingball!
Tatsächlich fällt das Highlight der Kolpingfamilie, das seit je her die Hüfinger Saalfasnet eröffnet, in diesem Jahr dem Narrentreffen in Lindau zum Opfer. Also wird in der närrischen Bregstadt die sowieso schon kurze Saison der fünften Jahreszeit nicht ganz so bunt wie gewohnt. Zumindest was die Ballsaison in der Festhalle angeht. Im Jahr 2008 machte ebenfalls eine frühe Fasnet den Kolpingbrüdern einen Strich durch die Rechnung.
Am kommenden Samstag und Sonntag würde der Kolpingball an beiden Tagen die Festhalle füllen, wenn, ja wenn, nicht halb Hüfingen zum großen Narren-Treffen nach Lindau fahren würde. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber uns fehlt einfach die Mannschaft, um ein großes Programm auf die Beine zu stellen", sagt der Vorsitzende der Kolpingsfamilie, Gerald Schafbuch. Und ein vorgezogener Kolpingball wäre sowieso nicht in Frage gekommen. "Wir können ja schließlich nicht schon vor Weihnachten mit den Proben beginnen, und außerdem ist so kurz nach den Feiertagen noch niemand in rechter Fasnet-Laune", bedauert er die Absage.
Dennoch macht sich ein unangenehmes Vakuum um die sonst emsigen Kolpingbrüder breit, die sich normaler Weise um diese Zeit mit frischen und amüsanten Klamauk-Ideen beschäftigen, die am Ball-Abend die Gäste stets in ausgelassene Stimmung und Feierlaune bringen. Mit witzig aufgearbeiteten Szenen aus dem Hüfinger Leben setzt der Kolpingball mit seinen zwei Aufführungen am Samstag und Sonntag die ersten Ausrufezeichen in der aktuellen Fastnetsaison und liefert darüber hinaus ausreichend Gesprächsstoff im ganzen Städtle.
"Acht bis neun Programmpunkte werden in der Regel zusammengestellt", berichtet Gerald Schafbuch, der ebenfalls über ein seltsames Verlust-Gefühl klagt. Tolle Nummern haben sich immer die Jungkolping-Burschen ausgedacht, der Tanz der Kolpingtöchter in eigens genähten Kostümen ist aus dem Programm ebensowenig wegzu- denken wie die Lach-Nummern der Latschi-Tänzer und der Loreto-Manne. Und auch die Stadtmusikanten glänzten am Ball stets mit einer eigenen tollen Aufführung.
Der Hüfinger Kolping-Ball hat in der Regel eine derartige Anziehungskraft, dass er gleich zweimal hintereinander aufgeführt wird. "Am Samstagabend, bei der Premiere, geht es natürlich auch nach dem Programm mit Musik, Tanz und Barbetrieb so richtig ab in die Hüfinger Fasnet. Das ist nicht unbedingt was für Kinder und ältere Bürger. Damit die aber ebenfalls in den Genuss unseres Programms kommen, gibt es am frühen Sonntagabend eine Wiederholung", erklärt Gerald Schafbuch, der sich mit seiner Mannschaft immerhin schon Gedanken für ein fetziges Programm im kommenden Jahr macht.