Mit Mundschutz schützen sie sich gegen Viren und Staub. Ortsvorsteher Christoph Martin (Mitte) hält den Daumen hoch und freut sich mit Klemens Götz (links) über den ehrenamtlichen Einsatz der freiwilligen jugendlichen Helfer.Foto: Krause-Sittnick Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Jugendraum in Behla als Gemeinschaftsprojekt saniert / Zimmermann Klemens Götz unterstützt

Jugendliche erstellen Toiletten für ihren Jugendraum in Eigenleistung – ein konstruktiver Austausch mit dem Ortschaftsrat.

Hüfingen-Behla. Bereits vor einiger Zeit wurde im Hüfinger Gemeinderat der Umbau der Toiletten im Rathaus in Behla beschlossen. Nach einer langen und komplizierten Planungsphase wurde sich auf eine Variante mit barrierefreiem WC und Außentür geeinigt, da die verschiedensten rechtlichen Grundlagen und Anforderungen berücksichtigt werden müssen.

Von Anfang an war klar, dass ein größerer Teil des beliebten Jugendraumes hergegeben werden muss. Der Ortschaftsrat bezog deshalb von Anfang die Jugendlichen in die Planung mit ein, um für ihr Verständnis zu werben. Denn tatsächlich wird sich der Jugendraum durch den vorgesehenen Umbau um etwa ein Drittel der Gesamtfläche verkleinern. Das ist verhältnismäßig viel.

Darüber sind die Jugendlichen verständlicherweise alles andere als erfreut. Dennoch tragen sie die Entscheidung mit und sind bereit, aktiv beim Umbau mit anzufassen. Sie sind sich einig, dass es letztendlich durch die Erneuerung der völlig maroden Decke und die sanierten Toiletten auch für sie Vorteile haben wird und machen das Beste aus der Situation.

In Zukunft wird es ein Sofa weniger geben und auch die Theke wird verkleinert werden müssen. Inwieweit der Platz für den Tischkicker ausreichen wird ist, laut Aussage der Jugendlichen auch noch nicht sicher. Die Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahre haben jedoch schon einige Ideen, wie sie den Raum optimal nutzen werden.

Unterstützt werden sie dabei von Klemens Götz. Der Zimmermann hat von der Stadt den Auftrag für den Umbau erhalten, leitet als Vater von beteiligten Jugendlichen sowie als Ortschaftsrat die Eigenleistungen der aktiven Jungen und Mädchen. Zur Freude von Ortsvorsteher Christoph Martin, der sich nicht scheute, bei den Arbeiten selbst mit anzufassen, waren einige Jugendliche dem Aufruf gefolgt, die Umbaumaßnahmen mit dem Entfernen der maroden Zimmerdecke einzuleiten. Die nächsten Schritte sind der Rückbau der Seitenwand und der Durchbruch der Außenwand, so dass eine neue Wand zwischen dem zukünftigen barrierefreien WC und dem Jugendraum gezogen werden kann. Die weiteren Baumaßnahmen erfolgen dann direkt von der Hinterseite aus, so dass die Jugendlichen wieder in kurzer Zeit ihren Raum als Treffpunkt nutzen können.

Corona machte ihnen zwischenzeitlich einen Strich durch die Rechnung. Erst im Juli erlaubten es die Corona-Verordnungen im Hinblick auf Hygienekonzept und Abstandsregeln, sich wieder zu treffen.

Seitdem gibt es unter anderem eine Anwesenheitsliste, Desinfektionsmittel und viele Hinweisschilder bezüglich der Regelungen. All dies wurde entsprechend mit dem Stadtjugendreferenten Sasa Hustic abgesprochen und pflichtbewusst eingehalten.

Mitte 2019 formierte sich eine neue Generation im Alter von zwölf bis 16 Jahren in Behla. Gemeinsam renovierten sie im Herbst 2019 den Jugendraum und steckten viel Energie in ihr Projekt. Gegen Jahresende fand die Einweihung statt. Von da an trafen sich rund zweimal die Woche am Abend 15 bis 20 Jugendliche, um Billard, Dart oder Tischkicker zu spielen, zu basteln, Musik zu hören und Gesellschaftsspiele zu spielen. An Silvester veranstalteten sie intern eine 80er-Party und luden die Bevölkerung um 24 Uhr zum Feuerwerk vor dem Rathaus ein.