Der Neujahrsempfang entwickelt sich unter Bürgermeister Michael Kollmeier zum Treffpunkt der Hüfinger Bürger. Früher fand er für geladene Gäste in der Rathausgalerie statt, seit die Veranstaltung in die Festhalle umgezogen ist, kommen doppelt so viele Besucher dorthin. Fotos: Sigwart Foto: Schwarzwälder Bote

Neujahrsempfang: Bürgermeister Michael Kollmeier stellt Bildung, Infrastruktur und Bauen in den Fokus

Ursprünglich fand der Hüfinger Neujahrsempfang in der Rathausgalerie statt. Ein Treffpunkt für geladene Gäste, der stets einen thematischen Schwerpunkt hatte. Zwischen 100 und 150 Besucher wünschten sich so ein gutes, neues Jahr.

Hüfingen (jak). Doch seit der Neujahrsempfang in die Festhalle umgezogen ist, hat sich die Besucherzahl mehr als verdoppelt. Deutlich auf Interesse stößt auch die Verleihung des Sozialpreises, den am Dreikönigstags Dietmar Schnottalla und die Kindertanzgruppe der Heimatzunft erhalten haben. Mit dem neuen Format lockte der Hüfinger Neujahrsempfang rund 300 Besucher in die Stadthalle.

Bürgermeister Michael Kollmeier ging in seiner Rede auf weltpolitische Entwicklungen ein: Tsunamis, Brexit, drohende oder bereits stattfindenden Handelskriege, Nato-Großmanöver. "Eines wird angesichts der Lage in der Welt und in der Wirtschaft klar: Auch Hüfingen lebt nicht auf einer Insel der Seligen", so der Bürgermeister. Es ginge aber nicht darum, zu jammern, sondern man könne klar feststellen: "Wir leben in einer Zeit, die seit mehreren Jahren beste Steueraufnahmen für unser Gemeinwesen zur Verfügung gestellt." 2018 hätten die Gewerbesteuereinnahmen über vier Millionen Euro betragen. Es seien gute Zeiten mit guten Steuereinnahmen. "Die Stadt Hüfingen nutzt diese guten Zeiten: Wir investieren in Kernaufgaben, insbesondere in Bildung, Infrastruktur, Sicherheit und Baumöglichkeiten." Und wird Hüfingen in diesem Jahr rund 16,4 Millionen Euro investieren – so viel, wie noch nie.

Allen voran natürlich die Lucian-Reich-Schule, die Dauerbaustelle der Stadt, wo in diesem Jahr nicht nur mit einem Neubau für 11,3 Millionen Euro begonnen werden soll, sondern auch das Aula-Gebäude für 1,9 Millionen Euro saniert werden soll. Insgesamt wird es für die beiden Maßnahmen 4,2 Millionen Euro Fördergelder geben. Doch auch für die kleinsten Hüfinger soll investiert werden: Mit dem Bau der zentralen Kinderbetreuungseinrichtung in Behla wurde im vergangenen Jahr bereits begonnen. Im September soll die Einrichtung dann Platz für 85 Kinder bieten. "Wir bieten damit erstmals außerhalb der Kernstadt eine weitere Ganztagesbetreuung mit Mittagessen in einer Einrichtung an", so Kollmeier. Doch eines sei wichtig: Hüfingen brauche in der Zukunft weiterhin mehr Kita-Plätze. Hier müsse auch in die Qualität investiert werden. "Die Elternbeiträge sind eine wesentliche Finanzierung. Würde diese Finanzierung wegfallen, befürchte ich, dass sich eine weitere qualitative Steigerung nicht darstellen lässt."

Das gegenwärtige niedrige Zinsniveau mache Investitionen in die "eigenen vier Wände" attraktiv. Das lasse sich auch aus den Zahlen herauslesen. Im vergangenen Jahr waren es 71 Bauanträge, darunter 29 Neubauten – so viele wie selten zuvor. Da braucht es natürlich auch Platz, um die Nachfrage bedienen zu können. In Mundelfingen beginnen im Frühjahr die Bauarbeiten zur Erschließung von 25 Bauplätze, Fürstenberg und Behla sind als nächstes dran und neues Gewerbe kann sich bald im Weihereschle ansiedeln.

Doch auch Investitionen in die Sicherheit seien wichtig: So sind in diesem Jahr für das Feuerwehrgerätehaus in Behla weitere 150 000 Euro vorgesehen und für den Rüstwagen 520 000 Euro eingeplant. Das Feldwegsanierungsprogramm soll weiter umgesetzt werden und in diesem Jahr will Kollmeier die Förderung für die Vereine überarbeiten.