Großprojekt an Schaffhauser Straße ließe langfristig keine Überlebenschancen / Überraschende Wende in der Bebauung "Weihereschle"
Von Franz-J. Filipp Hüfingen. Der Bebauungsplan für das Gewerbegebiet "Weihereschle" in Hüfingen wurde vor vier Jahren vom Gemeinderat auf den Weg gebracht und war in der ursprünglichen Planung für Einzelhandelsnutzungen zur Grundversorgung konzipiert, die das Baugebiet Auf Hohen in seiner Infrastruktur aufwerten sollten. Zentralrelevante Güter des täglichen Bedarfs wie Drogerieartikel, Elektroartikel oder Bekleidung sind dort ausgeschlossen. So gab es denn bislang auch lediglich Anfragen für Bau einer Spielhalle eines Friedrichshafener Investors, die der Gemeinderat aber in unmittelbarer Nähe zur Jugendhilfeeinrichtung Mariahof und der Lucian-Reich-Schule für nicht ganz glücklich bewertete und sich dagegen aussprach.
Nun klopfen nach Informationen dieser Zeitung erneut Investoren bei der Stadtverwaltung an, die dort den Bau einer Tankstelle planen. Möglich gemacht werden könnte das Vorhaben unter dem Gesichtspunkt einer "ausnahmsweise zulässigen Nutzung" gemäß der Baunutzungsverordnung. Grundsätzlich wäre somit keine direkte Änderung des Bebauungsplanes notwendig, allenfalls ergänzende Federstriche. Ein Verfahren, das sich auch rasch in Gang setzen ließe, denn in den Gremien wurden die Überlegungen bereits diskutiert. Das bestehende Anbauverbot in einem 20 Meter breiten Grünstreifen entlang der B 31 dürfte von diesen Änderungen jedoch unberührt bleiben.
Doch eine Tankstelle dort an dieser exponierten Lage zwischen B-27-Zubringer und B 31 wäre zugleich aber auch die dritte Einrichtung dieser Art in Hüfingen und hätte Konsequenzen für die Betreiber bestehender Anlagen.
Vor allem die Shell-Tankstelle in unmittelbarer Nähe, die dem Autohaus Albert angeschlossen ist, wäre von einem Projekt großer Mineralölkonzerne dort am stärksten betroffen.
Und für drei Tankstellen sieht Inhaber Franz Albert keinen Markt mehr in Hüfingen, die an das Autohaus Albert angegliederte Tankstelle in der Schaffhauser Straße schließt deshalb zum Jahresende, wie der Schwarzwälder Bote erfuhr. Franz Albert betreibt diese seit 1975 - zuerst als freie Tankstelle danach als TEXACO dann als DEA und nun seit einigen Jahren unter dem SHELL-Logo. Eine immer gleiche Marge wie zu Beginn, steigende Unterhaltskosten, neue Investitionen und die Zukunftsaussicht zwingen den Betreiber nun jedoch zur Aufgabe.
Denn bei der anstehenden Konkurrenz müsste Albert in veraltete Tanktechnik investieren, weil die Vergrößerung des Shops im Jahr 2010 nicht die erhoffte Verbesserung brachte.
Für den Betrieb des Ford und Mazda Vertragsautohauses ändert sich durch die Tankstellenschließung nichts, wie Albert versichert. Die Kunden sollen nun in den nächsten Tagen über die aktuellen Entwicklungen informiert werden.