Forstmitarbeiter Karl-Heinz Gut richtet den Waldlehrpfad in Mundelfingen mit einem Laubbläser her. Foto: Wolf Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Überschuss von 124 300 Euro erwirtschaftet / Jungbestandspflege spielt große Rolle

Mit einem "blauen Auge" ist der Forst in der Region Schwarzwald-Baar aus dem heißen Sommer 2018 gekommen. Das sagte Michael Mayer, Leiter der Holzverkaufsstelle des Kreisforstamts, im Hüfinger Gemeinderat.

Hüfingen (wur). Gemeinsam mit Virginia Lorek, der Leiterin der Betriebsstelle Baar beim Forstamt, und den Revierleitern Andreas Wolf und Tom Ekert, brachte Mayer den Gemeinderat wirtschaftlich, finanziell und methodisch beim städtischen Wald auf den jüngsten Stand.

Biotopvernetzung ist wichtiges Thema im kommenden Jahr

Abgerechnet ist das Waldjahr 2017. Der Überschuss von 124 300 Euro liegt höher als die im Haushaltsplan erwarteten 51 300 Euro. Dort waren auch noch nicht die Einnahmen für den Windpark Länge aufgeführt. Sie werden in Höhe von 357 000 Euro dem Forstwirtschaftsjahr 2018 zugeschrieben. Der Gemeinderat stimmt der Abrechnung 2017 zu.

Im kommenden Jahr, so der vom Gemeinderat verabschiedete Bewirtschaftungsplan, geht von einem Einschlag von 9000 Festmeter aus. Im Ergebnis sind, gleicher Schädlingsbefall vorausgesetzt, 84 000 Euro angesetzt. Geplant ist es, die Jungbestandspflege voranzutreiben. Thema ist auch die Biotopvernetzung. Schon im laufenden Jahr spielen Eschensterben, Käfer und Stürme, aber auch die erhöhten Holzerntekosten und die Erhaltung der Wege eine Rolle.

Führungen für Nachwuchs und Bau eines Spielturms

Im sozialen Bereich war der Forst in Sachen Mitarbeiterweiterbildung, mit Führungen von Kindergärten und Schulklassen, aber auch beim Errichten eines Spielturms an der Baarblickhalle aktiv. Virginia Lorek berichtet dem Gremium über die Anstrengungen, im Stadtforst Mischwaldbestände zu forcieren. Generell seien Laubhölzer weniger vom Käferbefall betroffen. Dagegen kämpfen Laubbäume, weniger sichtbar als bei Nadelbäumen, gegen Wetterphänome. "Die Buche etwa mag keine Trockenheit, die Eiche verträgt keine Kälte", so Lorek. Ähnliches gelte für die Fichte. Sie erwirtschafte zwar gute Erträge, aber nicht an jedem Standort. Gegen das Eschensterben stehe leider kein Mittel zur Verfügung. Man gehe davon aus, dass drei Prozent der Bestände in Deutschland resistent sind, führte die Forstbeamtin aus.

Bei Käferbekämpfung kommt kein Gift zum Einsatz

Zur Arbeit der Jagdpächter sprach Andreas Wolf von einem "differenzierten Bild", zur von Michael Jerg aufgeworfenen Frage, ob in der Käferbekämpfung Chemie zum Einsatz kommen, meinte Mayer: "Wir wollen im Wald kein Gift." Die Anwendung in Form der Rückenspritze sei ohnehin begrenzt wirksam und für Forstmitarbeiter nicht zumutbar. Die gefällten Bäumen werden über den Winter verarbeitet. "Wir lassen den Käfer nicht ausfliegen", stellte Mayer kategorisch fest.

Bürgermeister Michael Kollmeier dankte dem Forst für die Erfüllung einer "wichtigen und nicht ungefährlichen Aufgabe".