Freizeit: Drumherum fürs Theater oft entscheidend / Zum Champus-Express gibt's einen fahrenden Zug

Die perfekte Theateraufführung: Das ist ein Zusammenspiel von einem guten Stück und passenden Schauspieler, die ihre Rolle überzeugend verkörpern.

Hüfingen-Behla. Doch es gibt noch eine Kleinigkeit, die der Aufführung die Krone aufsetzt. Das ist die passende Kulisse. Wenn die auch noch passt, dann wird aus einer guten Aufführung ein einzigartiges Erlebnis.

Genau eine solche passende und auf das Stück angepasste Kulisse ist bei Laientheatern, wie sie oftmals in der Region aufgeführt werden, die besondere Herausforderung. Eine Gruppe, die sich bereits vor vier Jahren der Sache annahm, ist die Theatergruppe der Wettizunft Behla. "Nachdem wir bemerkten, dass sich unsere Bemühungen nicht auszahlen und die Besucherzahlen zurückgingen, haben wir, also alle Akteure gemeinsam, eine Fehleranalyse gemacht. Die sinkenden Besucherzahlen führten nämlich auch dazu, dass die Schauspieler demotiviert waren.

Bei der Fehleranalyse stellte sich heraus, dass einerseits der Termin in der Vorweihnachtszeit nicht optimal gewählt war, da dort in vielen Orten Theater gespielt wird. Zudem waren wir in der Stückauswahl eingeschränkt, da wir eine typische Zimmer-Kulisse hatten und somit nur Stücke auswählen konnten, zu denen unsere Kulisse passt", so Markus Storz.

Das erste Problem, die Terminwahl, wurde gelöst, indem man das Theater um rund einen Monat, auf Mitte November, vorverlegte. So wird in diesem Jahr zum Beispiel am Freitag, 16., und Samstag, 17. November, ab 19.30 Uhr gespielt.

Die Lösung für das Kulissen-Problem war ebenfalls schnell gefunden: Oskar Viergutz, der selbst Teil der Theatergruppe ist, tobt sich bereits seit längerem bei den Wetti-Butzer als Künstler und Häsmaler aus. Zusätzlich zu Viergutz wurde der Bauleiter und Planer Bernhard Streit mit ins Boot geholt und ein optimales Team gebildet, das sich sehr gut ergänzt.

Bereits im ersten Jahr, nachdem zu einem anderen Termin gespielt wurde und die beiden Kulissenbauer ihrer Kreativität freien Lauf gelassen haben, zeigte sich der Erfolg, der auch in den darauffolgenden Jahren nicht ausblieb: Die Schauspieler konnten wieder in einer vollbesetzten Halle auftreten.

So werden, nachdem das Stück ausgewählt ist, die Vorstellungen zu den Kulissen an die beiden Bühnenbauer weitergegeben. Im Anschluss werden die Ideen gegebenenfalls überarbeitet und auf Machbarkeit geprüft. "Nachdem ich meine Ideen mit eingebracht habe, baue ich mir das Bühnenbild im CAD-Programm und stelle es den Schauspielern vor. Im Anschluss diskutieren wir über weitere Vorschläge und ich lasse mir dann letzten Endes eine Kulisse freigeben", so Streit. Dann wird die Kulisse von Streit und einigen Freiwilligen wie Markus Storz aufgebaut. Zum Schluss geht es dann an die Detailplanung. "Nachdem das Gerüst steht, wird es von mir bemalt. Dabei wird darauf geachtet, die Kulisse so echt wie möglich darzustellen. Zudem muss darauf geachtet werden, ob es irgendwelche weiteren Vorgaben durch das Stück gibt", so Oskar Viergutz. Wenn dann das Bühnenbild steht und komplett bemalt ist, gibt das den Akteuren nochmals einen richtigen Schub. Die Aufregung und das Kribbeln beginnen.

Für das diesjährige Stück "Stress im Champus-Express" haben sich die beiden auch etwas ganz besonderes einfallen lassen. Neben einem voll ausgestatteten, historischen Zugabteil will Oskar Viergutz den Zuschauern das Gefühl vermitteln, sich in einem sich fahrenden Zug zu befinden. "Oftmals wirken die Kulissen noch besser, wenn man ein bisschen Technik mit einfließen lässt. In diesem Jahr wollen wir den Besuchern die Illusion geben, dass sich unser Zugabteil wirklich bewegt", so Oskar Viergutz.