Kommunales: Der Nahverkehr in Hausen vor Wald geht neue Wege / Ortsvorsteher Hans-Peter Münzer sieht sich in der Pflicht

Eine willkommene Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr liegt für den Ortschaftsrat Hausen vor Wald in der Idee, ein Netz an Mitfahrerbänkle aufzubauen. Nach und nach und je nach Bedarf könnte es sich über das gesamte Stadtgebiet verteilen.

Hüfingen-Hausen vor Wald. Ortsvorsteher Hans-Peter Münzer fand bei seinen Ratskollegen reichlich Gehör, als er während der Verpflichtung des neuen Gremiums das von der Stadtverwaltung mitinitiierte und koordinierte Projekt erstmals im Ortschaftsrat öffentlich diskutierte. Inzwischen sind die Überlegungen vorangeschritten und zwei geeignete Standorte für je ein Mitfahrerbänkle gefunden.

Zwei Standorte sind bereits konkret

Der Ortschaftsrat schlägt vor, eine Bank in Fahrtrichtung Hüfingen in zentraler Lage in der Umgebung des Dorfplatzes zu installieren und die andere auswärts in Richtung Mundelfingen zwischen den Anwesen Teichner und Reize zu platzieren. Bei der Auswahl der Standorte galt es zu beachten, dass die Mitfahrerbänkle in der Regel auf kommunalem Grund stehen und somit auch in Besitz der Kommune sind.

"Die Idee finde ich gut. In Zeiten, in denen der öffentliche Verkehr nicht fährt, haben Fußgänger an den speziell gekennzeichneten Bänkle die Gelegenheit, den Fahrzeuglenkern anzuzeigen, dass sie gerne mitfahren würden". Ortsvorsteher Hans-Peter Münzer kann sich einen weiteren günstigen Standort in Richtung Blumberg/Donaueschingen im Bereich der Festhalle/Schellenberger Schule vorstellen.

Gedanken über einen geeigneten Standort machte sich auch bereits Behlas Ortsvorsteher Christoph Martin. Seiner Meinung nach lässt sich ein Mitfahrerbänkle ideal in Zusammenhang in die Neugestaltung des Dorfplatzes integrieren. Im Ortschaftsrat Sumpfohren diskutierten die Räte bislang zwei Standorte im Bereich der bestehenden Bushaltestellen.

Ortschaftsrätin Isabella Bolli hat sich in Gemeinden umgehört, die das Angebot bereits offerieren. Besonders gut gefiel ihr die Idee, die Mitfahrerbänkle mit diversen Holztafeln auszustatten, auf denen unterschiedliche Gemeinden aus der Umgebung notiert sind: "So erkennt der Fahrzeuglenker auf einen Blick, wohin der wartende Fahrgast möchte. Das spart Zeit und Diskussionen." Bolli geht davon aus, dass das Thema in einer der nächsten Sitzungen in Sumpfohren erneut auf der Tagesordnung stehen wird.

Auch Fürstenberg, Behla und Sumpfohren dabei

In Fürstenberg sieht Ortsvorsteher Werner Bäurer die Zeit für ein zusätzliches Angebot im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs kritisch. "Das Land und der Landkreis reden stets von einer besseren Anbindung des ländlichen Raums an das Netz des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV). Wenn wir jetzt dieses private Angebot weiterverfolgen, habe ich Bedenken, dass sich mittelfristig im Bereich ÖPNV etwas ändert." Zudem sieht Bäurer für den Moment in Fürstenberg noch keinen geeigneten Standort für eine Mitfahrbank. Eine Option für einen Standort wäre am Dorfplatz, eine andere auf Höhe Ortseinfahrt Fürstenberg an der Straße zwischen Behlaer Höhe und Hondingen. Doch beide Orte haben verkehrstechnisch oder auch hinsichtlich ihrer Lage Nachteile.

Abwarten lautet auch die Devise im Ortschaftsrat Mundelfingen, wo das Thema bislang noch nicht auf der Tagesordnung stand. Die stellvertretende Ortsvorsteherin Kathrin Schwarz geht davon aus, dass dies in einer der nächsten Sitzungen der Fall sein wird.

"Wir haben die einzelnen Stadtteile nach ihrer Meinung und ihren Wünschen bezüglich der Standorte für Mitfahrerbänkle angefragt. Unser Hochbauamt erarbeitet daraus ein Konzept", erläutert Bürgermeister Michael Kollmeier. "Letztendlich genehmigt der Gemeinderat die finanziellen Mittel."

In Hüfingen erstellt Jochen Spieß, Sacharbeiter Hochbau, ein Konzept für die Erstellung eines Netzes an Mitfahrerbänken und ist hierfür auf die Ideen der Ortsverwaltungen angewiesen. Idee und Prinzip der Mitfahrerbänkle basieren darauf, für die Bevölkerung ein zusätzliches Mobilitätsangebot zu kreieren, das sie relativ zügig an ihr gewünschtes Ziel bringt. Wer von einem Fahrzeuglenker in eine bestimmte Richtung mitgenommen werden möchte, signalisiert dies, indem er sich auf eines der speziell hierfür gekennzeichneten Bänkle setzt. Mitfahrerbänkle ersetzen nicht die ursprünglichen Aufgaben des öffentlichen Personennahverkehrs und erfüllen keine verkehrsunternehmerische Funktion. Sie sind eine Alternative in Zeiten, in denen keine Möglichkeit besteht, den Bus zu nutzen.