Unter dem Namen Baar Blech treten diese acht Musiker gemeinsam auf (von links): Oliver Gut, Gabriel Lehmann, Tobias Bretzke, Michael Bäurer, Martin Kaltenbrunn, Luca Straub, Christian Mayer und Volker Gut.Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Musikformation: Baar Blech Fürstenberg nimmt Titel in Eigenregie auf / Ersatz für ausgefallene Live-Auftritte

Acht Mann, eine Leidenschaft – so lässt sich die Musikformation Baar Blech wohl am besten beschreiben. Die acht Herren im Alter zwischen Anfang 20 und Mitte 40 konzentrieren sich beim Musizieren vor allem auf die böhmische und mährische Musik.

Hüfingen-Fürstenberg. Seit 2019 sind die acht Vollblutmusiker gemeinsam unterwegs, doch der Grundstein wurde bereits viel früher gelegt: "Alles hat damit angefangen, dass ich bei einem Familienfest gemeinsam mit meinem Bruder und ein paar weiteren Verwandten musizierte", sagt Ensemblemitglied Volker Gut aus Fürstenberg. "Ich war bereits früher musikalisch in mehreren Formationen unterwegs, hatte mich aber dazu entschlossen, es ruhiger angehen zu lassen. Doch als ich dann mit meiner ›Blech Family‹, wie wir uns nannten, begann gemeinsam zu musizieren, habe ich wieder die Begeisterung gespürt."

Gruppe findet sich schnell

Nachdem Volker Gut somit wieder Blut geleckt hatte, fand sich kurzerhand eine Gruppe Musikbegeisterter zusammen. "Zwischen uns hat es einfach gepasst. Mein Nachbar schloss sich uns an, mein Bruder war sowieso von Anfang an mit dabei, und so fanden wir uns zusammen", erinnert sich Volker Gut zurück.

Nachdem einige Male gemeinsam geprobt worden war und sich herausstellte, dass die Kombination aus Trompete, Flügelhorn, Bariton und Tenorhorn, Bass, Schlagzeug und Akkordeon sowie die Musiker selbst gut zusammenpassten, kamen die ersten Auftritte: So hatten Christian Mayer, Luca Straub, Volker Gut, Michael Bäurer, Martin Kaltenbrunn, Oliver Gut, Gabriel Lehmann und Tobias Bretzke ihren ersten gemeinsamen Auftritt als Baar Blech beim Frühschoppenkonzert des Gütenbacher Oktoberfestes 2019.

Nachdem bereits im ersten Jahr drei Auftritte absolviert worden waren und die Musik gut bei den Gästen ankam, wollten die acht Musiker, welche aus Fürstenberg, Behla und Geisingen kommen, 2020 musikalisch durchstarten. Aber Corona stoppte die motivierte Gruppe: "Wir waren allesamt Feuer und Flamme für unsere Auftritte 2020 und freuten uns sehr darüber, dass wir bereits nach den ersten Auftritten Folgeauftritte hatten", so der musikalische Leiter Volker Gut.

Doch die Hoffnung der acht Musiker, dass doch noch der ein oder andere Auftritt stattfinden könnte, ließ sie weiterhin motiviert proben. "Wir haben auch das Jahr über, je nachdem, wie es erlaubt war, alleine oder in Gruppen geübt, um weiterhin Ansatz zu haben. Vor allem auch, da eigentlich geplant war, dass wir im Herbst 2020 ins Tonstudio gehen", so Volker Gut.

Doch außer den Proben und einer öffentlichen Musikprobe unter freiem Himmel wurde nichts daraus. "Das Jahr 2020 war wirklich sehr schwierig für alle Musiker. Es ist auch sehr schwierig motiviert zu bleiben und zu üben, wenn man nicht weiß, wie es weitergeht", erklärt der Baar Blech-Chef. Jedoch ließen sich die acht Männer von der Pandemie nicht von ihrer Musikbegeisterung abbringen: "Ich habe die Corona-Pause genutzt, um ein paar Stücke zu komponieren. So entstanden unter anderem die Titel ›Gemeinsam feiern‹ und ›Szimones Walzer‹, zu ehren meiner Frau."

Toningenieur Volker Gut

Und diese Titel wollten natürlich auch gespielt werden: "Da wir sowieso vorhatten, 2020 ins Tonstudio zu gehen und dies leider aufgrund fehlender Einnahmen ins Wasser fiel, habe ich mir überlegt, mir selbst ein bisschen Equipment zu kaufen und mich selbst als Toningenieur zu probieren", erklärt Volker Gut. Da er selbst bereits in seiner bisherigen Musikerlaufbahn die ein oder andere Erfahrung im Tonstudio sammeln konnte und sich sehr für das Thema interessierte, wurde das Vorhaben in die Tat umgesetzt. "Die Erfahrung, welche ich als Musiker bei den Aufnahmen sammelte, kamen mir zwar zugute, aber schnell war klar, dass das längst nicht alles ist, was man wissen muss", so Volker Gut.

Neuland betreten

Zuerst spielte er seine Stücke selbst ein, bearbeitete die Aufnahmen im Anschluss und setzte sie zusammen. Nach vielen Stunden Übung wurden dann die Baar Blech-Kollegen zu Einzel-Sessions – unter Einhaltung der Corona-Vorschriften – eingeladen und jeder musste sein Können unter Beweis stellen. "Es war für uns alle eine ganz besondere Erfahrung. Waren wir vor den Aufnahmen noch von unserem Können überzeugt, so zeigte sich oftmals im Anschluss, dass doch die ein oder andere Stelle nicht so ganz rund läuft wie gedacht", erinnert sich Oliver Gut zurück. So musste doch die ein oder andere Aufnahme nach wiederholtem Üben nachgeholt werden.

Nachdem jeder Musiker seine Stimme eingespielt hatte, setzte Volker Gut die Parts zusammen; was kein einfaches Unterfangen ist, denn hört sich eine Soloaufnahme gut an, so ist nicht gesagt, dass sie im Anschluss auch in Kombination mit weiteren Instrumenten gut klingt.

"Ich habe während dieser Arbeit mein musikalisches Wissen sehr erweitert", freut sich Gut. Noch mehr freut es ihn und seine Kollegen, dass die drei bereits veröffentlichten Stücke "Schächerpolka im Bären", "Gemeinsam feiern" und "Szimones Walzer" so gut ankommen beim Publikum.

"Mich macht es stolz, dass wir diese für Musiker sehr schwierige Zeit nutzen konnten, um uns weiterzuentwickeln. Wir haben praktisch die Krise genutzt, um etwas Positives zu schaffen", so Volker Gut.

Die aufgenommenen Musikstücke sind auf der Homepage der Gruppe unter https://www.baar-blech.de/ veröffentlicht. Des Weiteren sind aktuelle Infos sowie die Musikstücke bei Facebook unter (https://www.facebook.com/BaarBlechOfficial/) sowie bei Instagram (https://www.instagram.com/baarblech/) zu finden. Neben den Aufnahmen aus dem Homestudio sind ebenfalls Aufnahmen der Live-Auftritte zu finden sowie Bilder der Auftritte – angenehme Erinnerungen an die Zeit vor Corona also. Zudem haben sich die Musiker eine Überraschung überlegt, die in der kommenden Zeit auf den Seiten im Internet veröffentlicht werden soll, wie das Ensemble ankündigt.