Gastronomie: Wirtin Ingrid Mäder wird groß verabschiedet

Hüfingen-Fürstenberg (bo). In Fürstenberg hat Ingrid Mäder 18 Jahre lang das Gasthaus "Kranz" geleitet – nun ging eine Ära zu Ende. Am Wochenende verabschiedeten die Fürstenberger die beliebte Wirtin mit einem Großaufgebot und überreichten ihr als Erinnerung eine Bildmontage mit Portraits aller Vereine und Institutionen. Musikalisch unterhielt die einheimische Musikkapelle.

Einen Blick über den Tellerrand warf Ortsvorsteher Bernhard Schmid, der den Verlust der heimischen Gastronomie kritisch betrachtet. "Mit dem Gasthaus Bären im Schächer, Gosberts Brunnen, dem Kranz und dem Rössle hatten wir bis vor wenigen Jahren noch vier Gastronomiebetriebe im Ort. Übrig geblieben ist nun nur das Landhotel Rössle." Dort sei der Erhalt dank der Weitsicht der Eigentümer gesichert. "Doch wie sich das Hotel nach dem endgültigen Ausscheiden der bisherigen Eigentümer Xaver und Andrea Wolfsteiner in ein paar Jahren entwickelt, ist für mich noch nicht klar." Der Ortsvorsteher hofft, dass das "Rössle" auch nach der Übernahme durch die Betreibergesellschaft Treugast erhalten bleibt. Der Rückgang der Gastronomie ist für die Ortsverwaltung ein deutliches Signal der Dringlichkeit, die der Neubau eines Vereinshauses hat. Hier hoffen alle, die bereits mehrfach in Aussicht gestellten Zuschüsse zu erhalten, um mit dem Bau zeitnah beginnen zu können.

Derweil verabschiedet sich Inge Mäder aus Altersgründen definitiv vom "Kranz". Die Fürstenbergerin kehrt an den Bodensee in ihre Wahlheimat Wahlwies zurück. Ihr Sohn Erhard ist als Maschinenbauingenieur tätig und lebt mit seiner Familie in Radolfzell. Auch ihren zweiten Sohn Gerhard, der in Nürnberg als Chemiker arbeitet, kann sie nun öfter besuchen.

Ingrid Mäder, die ihre Lehre im "Feldberger Hof" und auf dem Nebelhorn in Oberstdorf absolviert hat, schätzte in ihrer Zeit im "Kranz" vor allem die vielen Begegnungen mit den Vereinen, Gesellschaften, Wanderern und Radfahrern. Sie waren im Jahr 2009 auch der Grund, weshalb sie nach mehreren Pächterwechseln die Leitung des Kranzes wieder übernahm. In dieser Hinsicht waren die vergangenen acht Jahre eine Art Zugabe.