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Kommunales: Stadtbaumeisterin Petra Schmidtmann-Deniz verlässt den Posten nach acht Monaten

Der Abschied war noch kürzer als ihr Gastspiel in Hüfingen: Stadtbaumeisterin Schmidtmann-Deniz, die den Job erst am 1. Mai übernommen hatte, ist auch schon wieder weg.

Hüfingen (jak). Ein letzter Auftritt im Gemeinderat und das war's. Frei nach dem Motto "Reisende soll man nicht aufhalten" wurde die Stadtbaumeisterin in Richtung Schramberg geschickt, wo sie im Rathaus der großen Kreisstadt den Fachbereich Umwelt und Technik leiten wird.

Neue Herausforderungen in Schramberg warten auf Schmidtmann-Deniz

Zum Abschied gab es Blümchen und ein Geschenk. "Es waren mir zu wenige Monate, damit ich jetzt eine große Dankesrede halte", sagt Bürgermeister Michael Kollmeier trocken, der nun einmal wieder einen neuen Amtsleiter für sein stets vakantes Bauamt suchen muss, das seit dem Ruhestand von Ewald Fürderer nicht nur von Schmidtmann-Deniz, sondern auch den Vorgängern Leopold Jerger und Rafael Grimm verlassen worden ist. "Ich wünsche Ihnen, dass Sie in der Stadt, in der Sie auch leben, baulich positiv positionieren", sagte Kollmeier noch.

Die eigentlich schon urlaubende Stadtbaumeisterin war noch einmal eigens in die Sitzung gekommen, um sich von den Hüfinger Gemeinderäten zu verabschieden. "Ich habe mit dem Hüfinger Gemeinderat immer eine konstruktive Zusammenarbeit erlebt", sagt Schmidtmann-Deniz.

Ganz anders sei es doch in Spaichingen gewesen – sehr aufregend und auch sehr aufreibend. Dort war Schmidtmann-Deniz nämlich bis zur Abwahl von Hans Georg Schuhmacher und dem Amtsantritt des Nachfolgers Markus Hugger Stadtbaumeisterin.

"Hier haben wir sehr viele Dinge angeschoben und sehr viele Dinge sind ins Laufen gekommen", sagt die scheidende Stadtbaumeisterin und verteilt Balsam für die Seelen der Hüfinger Stadträte, die nach den vielen aufreibenden Diskussionen und endlosen Sitzungen in den vergangenen Monaten so etwas sicher auch einmal gerne hören.

In Schramberg nun warten spannende Aufgaben auf sie, wie beispielsweise ein Stadtentwicklungsplan oder die Bewerbung für die Landesgartenschau. Und viele Visionen, an deren Umsetzung sie mitarbeiten könne.

"Es hat mir größtenteils Freude gemacht, hier in der Stadt Hüfingen zu arbeiten", fügt Schmidtmann-Deniz hinzu und die Betonung liegt deutlich auf dem "Größtenteils". Denn ziemlich offen hatte Schmidtmann-Deniz Ende Oktober über die Gründe gesprochen, warum sie Hüfingen verlässt. "Es liegt nicht daran, dass ich unbedingt weg wollte", sagt die 52-Jährige Ende Oktober, als bekannt wurde, dass sie eine neue Stelle in Schramberg antreten und Hüfingen nach nur acht Monaten wieder verlassen wird.

Innovativ habe sie in Hüfingen arbeiten wollen, sei aber schnell an ihre Grenzen gestoßen. "Das haben wir noch nie so gemacht" oder "Das haben wir schon immer so gemacht" habe sie oft zu hören bekommen. Schmidtmann-Deniz spricht von "veralteten Strukturen" und einem "engen Korsett". Vielleicht werde es besser, wenn in ein paar Jahren eine Verjüngung des Teams einsetze.

Die offenen Worte hatten damals nicht jedem gefallen. Aus gut unterrichteten Kreisen war im Nachhinein zu erfahren, dass sie dafür wohl ordentlich Kritik einstecken hatte müssen und es auch noch ein Nachspiel gegeben haben soll. Für Schmidtmann-Deniz ist damit das Kapitel "Stadtbaumeisterin in Hüfingen" wohl beendet. In Hüfingen erhält das Buch "Suche nach einem Stadtbaumeister" ein neues Kapitel.

Bis ein Nach-nach-nach-Nachfolger für Ewald Fürderer gefunden ist, wird das Bauamt wieder einmal mehr zur Chefsache und Bürgermeister Michael Kollmeier wird sich darum kümmern. Schließlich werden dort viele Grundlagen das Wohnen und Arbeiten geschaffen.

Hüfingens Bürgermeister Michael Kollmeier muss wieder einmal einen Chef für das Stadtbauamt suchen. Denn seit 2015 – damals ging der langjährige Chef Ewald Fürderer in Ruhestand – fehlt die Kontinuität. Die Stelle ist bereits ausgeschrieben und Bewerbungsschluss ist am 18. Dezember. Laut Bürgermeister Michael Kollmeier sind auch schon einige Bewerbungsunterlagen im Hüfinger Rathaus eingegangen. In den kommenden Tagen werden die Bewerbungen gesichtet und geprüft, wer für die Nachfolge von Schmidtmann-Deniz in Frage kommen könnte. "Sobald wir das abgeschlossen haben, werden wir – idealerweise mit mehr als einem Bewerber – damit in den Gemeinderat gehen", sagt Kollmeier. Dort fällt dann nicht-öffentlich die endgültige Entscheidung – voraussichtlich in der Sitzung Ende Januar.