Für ein geordnetes Miteinander braucht es die Jagd, eine inhaltsvolle Predigt, ergreifende Musik, gute Gespräche und passendes Essen: Das waren die Zutaten der Hubertusmesse, die der Traditionsveranstaltung der Kreisjägervereinigung die richtige Würze gegeben haben.
„Nur wenn es der Natur gutgeht, geht es auch uns Menschen gut“, so eröffnete Pfarrer Julius Ssebulo die Messe in der katholischen Stadtkirche „St. Johannes Evangelist“ in Sulz.
Er zog gemeinsam mit zwei Ministranten und den Parforce-Hörner-Bläser der KJV feierlich in die Kirche ein. Rund zwei Dutzend weitere Bläser spielten auf der Empore. Einmal mehr zeigte sich, dass dieses jagdliche Event auch bei Nichtjägern und Naturfreunden sehr beliebt ist, denn die Kirche war voll besetzt.
Ein echter Hingucker war in Vöhringen eine Mini-Jagdkanzel
Die Hubertusmesse wird jährlich von einem anderen Hegering der KJV ausgerichtet. Dieses Mal waren die Jäger aus Sulz-Vöhringen an der Reihe.
Das Team um Hegeringleiter Joachim Ehni schmückte nicht nur den Altarraum und die Bänke der Kirche mit jagdlichen Elementen, auch der Saal im Backsteinbau, wo anschließend gemeinsam weitergefeiert wurde, war stilvoll dekoriert. Ein echter Hingucker war eine Mini-Jagdkanzel, die auf der Bühne zum Rednerpult umgewidmet worden war.
Zurück ins Gotteshaus: Die Natur und speziell der Wald sei für viele Zufluchtsort, um seine Gedanken zu ordnen und zur Ruhe zu kommen, so Pfarrer Ssebulo, der bereits zum zweiten Mal eine Hubertusmesse leitete.
In der Natur habe alles seine Ordnung. Dies helfe Menschen, gelassener zu werden und Frieden zu finden. Menschen forderten die Natur aber auch heraus, sich uns anzupassen. Daraus ergeben sich Macht und Verantwortung. „Wo Fürsorge verloren geht, herrscht Krieg – nicht nur mit Waffen“, führte Ssebulo diesen Gedanken weiter. Für ein geordnetes Miteinander in der Natur brauche es auch die Jagd.
Die Geschichte des heiligen Hubertus sei eine Geschichte des Suchens und des Findens. Und sie zeige, wie wichtig die Schöpfung für Gott sei.
Nach der Messfeier wurden die Kirchgänger auf den Treppen des benachbarten Backsteinbaus schon von den Bläsern empfangen.
Passend zum Anlass hatte Jäger und Koch Peter Gulde unter anderem Wildgulasch gekocht, das von Mitgliedern des Akkordeonorchesters Sulz serviert wurde.
Kreisjägermeister Otmar Riedmüller dankte dort dem Pfarrer für seine „lebendige Messe“ und erinnerte daran, warum der Hubertustag für Jäger ein wichtiger Tag im Jahreskalender sei. Landtagsabgeordneter Stefan Teufel (CDU) bezeichnete die KJV Rottweil als „konstruktiven Partner“.
Landtagsabgeordneter Stefan Teufel war bei Kitzrettung dabei
Er habe dieses Jahr bei einer Kitzrettung via Drohnen teilgenommen und sei „sehr beeindruckt“ gewesen.
Die Landesregierung habe sowohl das Wolfs-, als auch das Bibermanagement auf der Tagesordnung. Auch er lobte die Messfeier mit Pfarrer Ssebulo und meinte gut gelaunt: „Als ehemaliger Ministrant kann ich die beurteilen“.
Ein weiteres Grußwort sprach der Erste Landesbeamte Hermann Kopp. Er stellte die „festen Werte“ der Jägerschaft in den Vordergrund und hobt die damit verbundenen Traditionen hervor.