Das Hotel Diegner hat zwischenzeitlich einen neuen Pächter erhalten. Wie es hier zukünftig weiter geht, steht noch in den Sternen. Foto: Eich

Der Vorstoß hatte im vergangenen Jahr für Aufsehen gesorgt, nun ist das Geschäft geräuschlos über die Bühne gegangen: Die Stadt hat das Hotel Diegner gekauft. Bis es zu einer neuen Nutzung kommt, konnte für die Zwischenzeit ein Pächter gefunden werden.

Villingen-Schwenningen - Der erste Schritt, um ein für die Villinger Innenstadt bedeutendes Areal zukunftsfähig zu gestalten, ist getan: Die Wirtschaft und Tourismus Villingen-Schwenningen GmbH (WTVS) hat im Oktober – nach Zustimmung des Gemeinderats im Juli – das Hotel Diegner am Hubenloch gekauft. Dies bestätigt WTVS-Geschäftsführer Matthias Jendryschik. Als Preis waren in öffentlicher Sitzung "maximal 1,75 Millionen Euro" genannt worden.

Jendryschik hat in diesem Zusammenhang noch eine gute Nachricht zu vermelden: "Das Hotel ist weiterverpachtet worden." Verantwortlich zeichnet sich mit Jochen Demmel der Sohn des bisherigen Eigentümers Martin Demmel. Dieser hatte das renommierte Hotel mit Restaurant und Café aus Altersgründen verkauft.

Jochen Demmel übernimmt

Mit Jochen Demmel übernimmt ein in der Gastronomiebranche nicht Unbekannter das Zepter. Denn er führt auch das herrlich gelegene Waldeck in Oberkirnach. Der WTVS-Geschäftsführer zeigt sich über die interfamiliäre Übergangslösung sehr zufrieden: "Er betreibt das Diegner wie bisher auch." So steht die Location für Veranstaltungen, Hochzeiten und Geburtstage zur Verfügung.

Es gibt mehrere Interessenten

Wie es mit dem Betrieb und dem Areal weiter geht, steht bislang noch nicht fest. Laut Jendryschik gebe es Interessenten, mit denen die WTVS im Gespräch sei, weitere mögliche Investoren werden aber weiter gesucht. Ihre Vorstellungen für das renommierte Haus würden dann den Ausschlag geben, in welche Richtung sich das Hotel und Restaurant weiterentwickelt.

"Das genau Konzept liegt am Investor, wir stellen uns auf alle Fälle wieder etwas Hochwertiges vor", so der WTVS-Geschäftsführer. In welcher Form, sei offen. Grundsätzlich, so war auch der Kauf begründet worden, wolle man verhindern, dass wenig vorzeigbare Branchen sich dort ansiedeln. Die Stadt stellt sich stattdessen eine "touristische Vorhaltung von Wellness-Angeboten, gehobenem Essensangebot in einem wunderschönen Ambiente im Hotel Diegner mit Panorama-Aussicht" vor.

Kombination mit IHK-Areal

Dieses Angebot gut kombinieren wird eine Mischung aus Einzelhandel, Arztpraxen und Wohnbereichen auf dem Areal des Grundstückes der Industrie- und Handelskammer (IHK) im Romäusring. Für das gesamte Areal hatte der Gemeinderat, um Neues zu ermöglichen, eine Veränderungssperre verhängt.

Dies sorgt derzeit auch dafür, dass ein Verkauf des IHK-Gebäudes, welches Ende des Jahres nach dem Umzug in den Neubau im Zentralbereich frei wird, derzeit gehemmt ist. "Solange die Veränderungssperre da ist, wird nicht viel passieren", erklärt IHK-Sprecher Christian Beck diesbezüglich. Der ein oder andere Investor habe bereits angeklopft, angesichts der Gesamtumstände müsse man die Sache jedoch neu bewerten. Beck: "Derzeit gibt es deshalb für den Verkauf keinen zeitlichen Horizont."