Die Malteser freuen sich, die ambulante Hospizarbeit fortzuführen: vorne Annika Frech und Dirk Schmelzle. Foto: M. Friedrich

Seit Anfang des Jahres tragen die Malteser die Verantwortung für die Hospizgruppe Nagold. Unter neuer Leitung setzt man auf bewährte und neue Ehrenamtliche.

Seit dem 1. Januar haben die Malteser der Diözese Rottenburg-Stuttgart die Arbeit der ambulanten Hospizgruppe Nagold übernommen. Seit Mai leitet Dirk Schmelzle den Dienst. Nun sind Qualifizierungskurse für neue ehrenamtliche Hospizbegleiter für den Herbst geplant. Im Juli finden Informationsabende dazu statt. Hinter der Hospizgruppe stand zuvor die Internationale Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand (IGSL).

 

Schmelzle, der zuvor viele Jahre in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung tätig war, bietet palliativ-pflegerische und psychosoziale Fachberatung, informiert zu Fragen der Versorgung und koordiniert den Dienst.

Zusammenarbeit stärken

„Mir ist es wichtig, die langjährige, wertvolle und engagierte Arbeit der früheren Hospizgruppe unter Leitung von Monika Wehrstein weiterzuführen und die regionale Zusammenarbeit mit allen in der Hospizarbeit beteiligten Institutionen zu stärken“, betont er. „Wenn das Leben einen Menschen etwas Trauriges und Schweres erleben lässt, scheint es oft so, als gäbe es keinen Trost und keine Hilfe“, sagt Schmelzle, „Und doch erzählen Menschen dann im Rückblick, dass zur rechten Zeit jemand da war, der gutgetan hat. Manchmal unverhofft und manchmal muss man den ersten Schritt selbst gehen. Dazu möchten die Malteser alle Betroffenen ermutigen.“

Neue Hospizbegleiter sind willkommen

Der ambulante Hospizdienst der Malteser begleitet schwer kranke und sterbende Erwachsene zu Hause, im Krankenhaus, in Pflegeeinrichtungen und Wohnstätten sowie in Einrichtungen der Eingliederungshilfe. Betreut werden Menschen in Nagold mit allen Ortsteilen, sowie in Rohrdorf und Ebhausen. Das Angebot ist unabhängig von Nationalität, Religion und Weltanschauung und für alle kostenfrei.

Einige der ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleiter der früheren Hospizgruppe setzen ihre Begleitungen unter dem Dach der Malteser fort. Neue sind willkommen: „Unsere Ehrenamtlichen sind Amtsträger der Hospizidee. Sie begleiten besondere Lebenssituationen, die unabdingbar ins Ehrenamt gehören“, so Schmelzle. „Das Ehrenamt hat eine eigene, besondere Qualität. Ohne Ehrenamt würde es die Hospizbewegung in dieser Form nicht geben, weshalb den Mitarbeitenden, die diese Arbeit machen, eine besondere Qualifizierung und ein besonderer Dank gilt.“

Zwei Info-Veranstaltungen im Juli

Die ehrenamtlichen Hospizbegleiter werden bei den Maltesern umfangreich qualifiziert. Im Mittelpunkt steht dabei die Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben, der eigenen Vergänglichkeit und Spiritualität. Hospizbegleiter schaffen notwendige Freiräume für die Betroffenen. Sie unterstützen, begleiten und entlasten die Familien. Bei regelmäßigen Teamtreffen und in Supervisionen wird die Arbeit reflektiert. Die Ehrenamtlichen erhalten themenbezogene Fortbildungen und können sich darüber hinaus mit ihren persönlichen Fähigkeiten engagieren.

Informationsveranstaltungen zum Ehrenamt finden am 4. Juli ab 15.30 Uhr und am 17. Juli ab 18.30 Uhr im Hospiz St. Michael, Kernenstraße 95, in Nagold statt. Hier können sich Interessierte unverbindlich über die Qualifizierung und die Arbeit als Hospizbegleiter informieren. Die nächsten Qualifizierungen sind für Herbst geplant und kostenfrei. Das Besondere ist, dass diese bei den Maltesern als Bildungsurlaub durchgeführt werden können.

Bereits seit 2015 begleitet auch der Kinder-, Jugend- und Familienhospizdienst der Malteser im Kreis Calw Familien, die von Sterben, Tod und Trauer betroffen sind. Im November feiert der Dienst sein zehnjähriges Bestehen. Unter der Leitung von Annika Frech betreut der Dienst kranke Kinder und Kinder kranker Eltern und bietet Unterstützung und Begleitung an.

Die Malteser

Die Malteser
in Baden-Württemberg engagieren sich seit über 25 Jahren in der ambulanten Hospizarbeit für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an 20 Standorten.