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Hat das sein müssen? Nach dem Freudentaumel über Lenas Sieg in Oslo die Ernüchterung wie eine kalte Dusche: Köhler tritt zurück. Ein über den Bundespräsidenten und die Anforderungen an das Amt


Hat das sein müssen? Nach dem Freudentaumel über Lenas Sieg in Oslo die Ernüchterung wie eine kalte Dusche: Bundespräsident Horst Köhler tritt zurück, mit einem historisch einmaligen Schritt. Und zwar weil er sich missverstanden fühlt, weil ihm unterstellt wurde, Äußerungen gemacht zu haben, die gegen das Grundgesetz verstoßen.

Man merkt, der Mann kommt nicht aus Bayern. Sonst hätte er ein breites Kreuz, sich von der Kritik unbeeindruckt gezeigt und gewartet, bis noch mehr Gras über die Sache gewachsen wäre.

Ex-Bundespräsident Horst Köhler ist am Montag zurückgetreten. Seine Begründung klang nach beleidigter Leberwurst. Foto: dpa

So tut aber Köhler genau das, was einem Mimosen-Image entspricht: Er weint über die Kritik, spricht von fehlendem Respekt und tritt zurück.

Sein Nachfolger hat zwei Möglichkeiten: Den Mund halten und sich nicht einmischen in die Politik. Oder Kritik abprallen lassen, sei sie noch so berechtigt. Beides wäre falsch. Schon wird klar, wie schwierig der Job des Bundespräsidenten ist.

Köhler aber scheint der Respekt der Bundestagsmitglieder wichtiger zu sein, als der Rückhalt in der Bevölkerung.

Die mochte ihn nämlich.