Ein tödlicher Unfall hat sich in der Nacht auf Montag auf der A 5 bei Ottersweier ereignet. Schuld war offenbar ein Falschfahrer. Die Konsequenz sind zwei Tote und sieben mitunter Schwerverletzte. Vieles ist derzeit noch ungeklärt.
Ottersweier - Ein Falschfahrer war gegen 0.30 Uhr zwischen den Anschlussstellen Bühl und Achern gemeldet worden, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Offenburg am Montag mit. In Höhe Ottersweier – also an der nördlichen Grenze der Ortenau – kam es in Fahrtrichtung Basel kurz darauf zum Frontalzusammenstoß zwischen einem Auto und einem Kleinbus. Bei den Toten und Verletzten soll es sich ausschließlich um Männer handeln. Insgesamt entstand ein Schaden von 50.000 Euro.
Auch am Montagnachmittag war noch unklar, wo der vermeintliche Falschfahrer auf die Autobahn aufgefahren war oder wie es schlussendlich zu dem Horrorunfall kommen konnte. Weder zu dem mutmaßlichen Unfallverursacher, noch zu den Insassen des Kleinbusses konnte die Polizei nähere Angaben machen. »Die Identifizierung ist noch nicht abgeschlossen«, erklärte Polizeisprecher Ansgar Gernsbeck gegenüber unserer Zeitung. Ebenfalls fraglich bleibt vorerst noch, ob der Autofahrer falsch auf Autobahn aufgefahren war oder womöglich während der Fahrt wendete. Ein Suizid werde nicht ausgeschlossen, so der Polizeisprecher, es gebe allerdings derzeit auch keine Hinweise darauf. »Wir ermitteln in alle Richtungen.«
Wehr muss Verletzte aus Wracks befreien
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war der Fahrer des in Tschechien zugelassenen Autos auf der Südfahrbahn entgegen der Fahrtrichtung unterwegs. In der Folge dürfte es zum Zusammenstoß mit dem Kleinbus gekommen sein. Alarmierte Wehrleute mussten sowohl den mutmaßlichen Unfallverursacher sowie zwei Insassen des Kleinbusses befreien, da sie eingeklemmt waren. Der Autofahrer starb wenig später im Klinikum Offenburg, ein Mitfahrer des Kleinbusses starb noch an der Unfallstelle. Ob er möglicherweise zum Unfallzeitpunkt keinen Sicherheitsgurt angelegt hatte, wird laut Polizei noch geprüft.
Von den sieben weiteren Insassen des Kleinbusses wurden nach derzeitigem Stand fünf Personen schwer und zwei weitere leicht verletzt. Sie wurden in umliegende Krankenhäuser nach Karlsruhe, Rastatt, Lahr, Baden-Baden und Achern gebracht. Die Ermittlungen zur Rekonstruktion des Unfallgeschehens dauern an. Im Rahmen der Unfallaufnahme wurden die Beamten der Verkehrspolizei durch Kräfte der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks und durch einen Polizeihubschrauber unterstützt. Darüber hinaus waren mehrere Kräfte des Rettungsdienstes unter anderem mit zwei Rettungshubschraubern im Einsatz.
Aufgrund des weitläufigen Trümmerfeldes und der Vielzahl der herbeigerufenen Rettungskräfte war die Südfahrbahn für rund sieben Stunden – bis etwa 7 Uhr – vollständig gesperrt. Die Polizei leitete den Verkehr an der Anschlussstelle Bühl aus. Der Verkehr staute sich kilometerweit. Die Staatsanwaltschaft Baden-Baden hat einen Sachverständigen eingeschaltet.
Erinnerungen an weitere Unfälle
Angesichts des tödlichen Unfalls vom Montagmorgen werden die Erinnerungen an zweit zurückliegenden Vorfälle wach: So riss etwa ein tragischer Unfall an Heiligabend die Ortenau aus der Weihnachtsruhe. Gegen 21 Uhr war ein Falschfahrer auf der Nordfahrbahn der A 5 bei Renchen in einen Sattelzug gekracht. Der alkoholisierte 63-jährige Autofahrer kam ums Leben, der Lkw-Fahrer wurde leicht verletzt. Ermittlungen ergaben, dass es sich mutmaßlich um einen Suizid handelte. Ein weiterer Ortenauer Geisterfahrer hatte im November 2012 auf der A 5 einen Horrorunfall mit sechs Toten verursacht. Der Falschfahrer stieß an einem frühen
Sonntagmorgen auf der A 5 bei Offenburg frontal mit einem in Richtung Süden fahrenden Mini-Van zusammen. Alle fünf Insassen des Taxis und der Unfallverursacher kamen ums Leben. Zudem wurden bei Folge-Unfällen eine Ersthelferin schwer und vier weitere Personen leicht verletzt. Zur Unfallzeit herrschte teils dichter Nebel.