Bei dem Mottoradunfall bei Gengenbach starben am Samstagabend zwei junge Männer. Die Einsatzkräfte waren bis weit in die Nacht auf Sonntag an der Unglücksstelle mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Foto: Christina Häußler / Einsatz-Report 24

Für 33- und 28-Jährigen kommt jede Hilfe zu spät. Außer Helmen keine Schutzkleidung getragen. 

Zwei junge Männer – 33 und 28 Jahre alt – sind am Samstagabend bei einem schweren Motorradunfall in Gengenbach ums Leben gekommen. Als Ursache wird überhöhte Geschwindigkeit vermutet, laut Polizei trug keiner der beiden Schutzkleidung.

Gengenbach - Tragischer Unfall im vorderen Kinzigtal: Zwei Männer haben sich bei einem schweren Verkehrsunfall am Samstagabend in Gengenbach tödliche Verletzungen zugezogen. Beide trugen laut Polizei zwar Helme, jedoch keine zusätzliche Motorradschutzkleidung. Der Fahrer sei 33 Jahre, sein Beifahrer 28 Jahre alt gewesen. Sie stammten aus dem "hiesigem Bereich", bestätigte das Polizeipräsidium am Sonntagvormittag.

Beteiligte Autofahrerin wird leicht verletzt

Die beiden waren laut ersten Erkenntnissen der Polizei gegen 19.40 Uhr auf einem Krad auf der Verbindungsstraße zwischen der L 99 und der B 33 – zwischen Gengenbach und Berghaupten – in westlicher Richtung unterwegs gewesen. Kurz vor der Unterführung der Schwarzwaldbahnstrecke kam der Motorradfahrer wohl infolge nicht angepasster Geschwindigkeit und eines Fahrfehlers nach einem Überholvorgang zu Fall, heißt es von der Polizei.

Der Beifahrer rutschte nach dem Sturz auf die Gegenfahrbahn und wurde dort von einem Auto erfasst und darunter eingeklemmt. Er wurde von der Gengenbacher Feuerwehr befreit, für ihn und den Fahrer kam jedoch jede Hilfe zu spät. Beide seien noch an der Unfallstelle gestorben, bestätigte das Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Offenburg unserer Zeitung.

Die beteiligte Autofahrerin habe keine Chance gehabt auszuweichen, betont die Polizei. Sie sei bei dem Unfall leicht verletzt worden, mehr Informationen zum Zustand der vermutlich traumatisierten Frau lagen den Beamten am Sonntag jedoch nicht vor.

Straße ist bis in den frühen Morgen gesperrt

Die sogenannte Nordspange bei Gengenbach war während der Unfallaufnahme komplett gesperrt – unter anderem nutzte ein Rettungshubschrauber die Straße als Landebahn. Die Feuerwehrabteilungen Gengenbach und Reichenbach kümmerten sich nach den Rettungsversuchen um auslaufende Betriebsstoffe, unterstützten den Rettungsdienst und leuchteten die Unfallstelle aus, teilt die Wehr am Sonntag auf ihrer Facebook-Seite mit. Kurz vor Mitternacht seien die Fahrzeuge von der Unfallstelle abtransportiert worden, gegen 1 Uhr war die Straße wieder befahrbar, erklärte die Polizei am Sonntag gegenüber unserer Zeitung.

Die Ermittlungen zur genauen Unfallursache laufen. Im Bereich kurz vor der Bahnunterführung herrscht aufgrund der nur teilweise einsehbaren Fahrbahnen eigentlich Überholverbot. Ob eventuell Alkohol oder Drogen im Spiel gewesen sein könnten, konnte die Polizei am Sonntag weder bestätigen noch ausschließen. Standardmäßig wurde Blut genommen, die Laboruntersuchungen laufen noch. Zur Klärung der genauen Unfallursache war auch ein Gutachter an der Unfallstelle im Einsatz.

Schon mal schwerer Unfall an dieser Stelle

Nur wenige hundert Meter von der jetzigen Unfallstelle kam es Anfang März bereits zu einem tragischen Unfall. Damals starb ein 69-Jähriger Rollerfahrer. Ein Sattelzug übersah damals mutmaßlich beim Fahrstreifenwechsel auf der B 33 den Rollerfahrer. Dieser fuhr gerade von der sogenannten Nordspange bei Gengenbach auf die B 33 auf – diese verläuft von dort an Richtung Offenburg zweispurig. Der 69-Jährige stürzte infolge des Unfalls, wurde von dem Lastwagen überrollt und dabei tödlich verletzt, teilte die Polizei damals mit. Der mutmaßlich für den Unfall verantwortliche Lkw-Fahrer flüchtete zunächst von der Unfallstelle, konnte aber einige Tage später in Slowenien ausfindig gemacht werden.