In schaurigen Verkleidungen versuchen die Darsteller bei der Horror-Welt "Traumatica", die Besucher zu erschrecken.   Foto: Köhler

LZ-Check: Horror-Welt "Traumatica" des Europa-Parks öffnet die Tore

Ja, ist denn heut’ schon Halloween? Mit der Horror-Welt "Traumatica" startet der Europa-Park in den Grusel-Monat Oktober. Die LZ war bei der Vorpremiere vor Ort und hat sich ein Bild von der schaurigen Atmosphäre gemacht.

Rust - "Magst du Horror-Filme?", lautet die einleitende Frage der Kollegin, als sie mir anbietet, die Grusel-Welt des Europa-Parks auszutesten. "Eigentlich nicht", ist die ehrliche Antwort. Doch die Ankündigung klingt gut: "In einer Welt nach der Apokalypse kämpfen fünf rivalisierende Fraktionen um die Macht über Traumatica. Noch nie sorgten mehr grauenhafte Kreaturen pro Besucher dafür, Angst und Schrecken zu verbreiten als in diesem Jahr bei den mehrfach international ausgezeichneten ›Horror Nights – Traumatica.‹" Das verspricht Spannung. Also auf nach Rust.

Die Anreise: Die Horror-Welt liegt nicht auf dem Europa-Park-Gelände. "Folge nach dem Fußgängertunnel zwischen Parkplatz und den Kassen des Europa-Park rechts der Beschilderung", heißt es auf der Webseite. Schilder entdecke ich zwar nicht. Ein Blick nach rechts offenbart aber eine lange Warteschlange. Wird schon richtig sein.

Die Atmosphäre: Bereits am Einlass gibt eine große bronzene Kreatur mit Fledermausflügeln, Hörnern, Krallen und einem Speer einem das Gefühl: Das ist hier kein Kindergeburtstag. Die Kulisse mit heruntergekommenen Häusern links und rechts des Wegs ist auf den ersten Blick beeindruckend. Auch die ersten Darsteller zeigen schon ihr Können. Schaurig geschminkt und verkleidet versuchen die Vampire, Zombies und Monster die Besucher in Angst und Schrecken zu versetzen. Das gelingt auch schon gut, hin und wieder sind Schreie von Besuchern zu vernehmen. Besonders bemerkenswert: Die Kostüme der Darsteller sind so gut gestaltet, dass der Mund-Nasen-Schutz, den sie wie die Besucher stets tragen müssen, kaum auffallen. Ein vielversprechender Start – es wird Zeit für das erste von fünf Gruselhäusern.

Die Attraktionen: Beim Anstehen in der Schlange vor dem Gruselhaus "Shadows" geht die anfängliche Begeisterung ein wenig zurück. Nach rund 30 Minuten Wartezeit ein Blick auf die Webseite: "Aufgrund der Größe des Events kann nicht garantiert werden, dass alle Attraktionen besucht werden können. Um garantiert alles zu schaffen, empfehlen wir den Shoxter-Pass", heißt es dort. Ein Blick auf das Ticket: Da steht tatsächlich "Shoxter-Pass" drauf. Mit diesem können Besucher die Schlangen vor den Attraktionen überspringen. Er kostet allerdings auch mit 77 Euro mehr als das Dreifache der regulären Karte (24 Euro). Das Warten war also unnötig. Mein Fehler.

Dann geht es endlich hinein. In kleinen Gruppen werden die Besucher eingelassen. Die Erwartungshaltung ist hoch – und auch die Spannung. Wann kommt der erste große Schreckmoment? Die Atmosphäre ist toll. Immer wieder läuft man durch fast komplett dunkle Gänge, es wird mit Lichteffekten und viel Nebel gearbeitet. Die als Vampire verkleideten Schauspieler versuchen immer wieder mit "Jumpscares" (das gute alte Erschrecken) die Nerven der Besucher zu strapazieren. Das gelingt jedoch nur bei den Ersten einer Gruppe. Die, die danach kommen, wissen, worauf sie sich einstellen müssen, entsprechend bleiben da große Schocker aus. Nach etwa fünf Minuten ist der Spuk dann auch schon wieder vorbei.

Als Nächstes geht es zu "The Pack". Dieses Mal direkt mit dem "Shoxter-Pass" an der Schlange vorbei und damit auch an die Spitze der Gruppe, die ins Gruselhaus gelassen wird. Hier merke ich: Ich bin nicht gerade leicht zu erschrecken, auch wenn die Darsteller sicht- und hörbar ihr Bestes geben. Wer stets in der Erwartung ist, dass jeden Moment etwa ein Zombie um die Ecke springt, wird letztlich nicht mehr allzu sehr überrascht. Ein paar Grusel-Höhepunkte hat der Abend aber dann auch für mich zu bieten: Bei "The Fallen" verirre ich mich beinahe im Spiegelkabinett, das Spukhaus "Ghouls" hat Gänge mit Nebel zu bieten, in denen man die Hand vor Augen nicht sieht und sich langsam vorantasten muss.

Das Fazit: Es hätte für meinen Geschmack durchaus etwas mehr Grusel und Schrecken sein dürfen. Vor allem mehr in den Momenten, in denen man nicht darauf gefasst ist. Die Darsteller sorgten jedoch stets für eine tolle Atmosphäre. Im Laufe des Abends kam so etwas wie Jahrmarkt-Stimmung auf. An den vielen Imbiss- und Getränkeständen haben sich die Menschen versammelt – in der Gruppe sicher noch mal ein stärkeres Erlebnis als ganz alleine.

Freitag bis Sonntag offen

Wer sich selbst ein Bild machen will, kann die "Horror Nights – Traumatica" vom 1. Oktober bis 13. November immer freitags bis sonntags (außer am 3. Oktober) besuchen. Zusätzliche Termine sind der 21., 27. und 28. Oktober sowie der 4. November. Der Zutritt ist ab 16 Jahren gestattet. Tickets sind ausschließlich im Vorverkauf erhältlich und kosten 24 Euro, beziehungsweise 77 Euro für den "Shoxter-Pass".