Wie gruselig ist Tobias Tönjes? Foto: privat

Das Kino liebt es, sein Publikum in Angst und Schrecken zu versetzen. Tobias Tönjes spielt mit Elementen des Horrors. Warum könnte es trotzdem lustig werden?

Im Figurentheater Fitz lehrt „Plan B“ das Fürchten. Der Stuttgarter Dramaturg Tobias Tönjes hat das Stück entwickelt.

Herr Tönjes, wird es gruselig in Ihrer „Schattentheater-Horror-Story“?

Nein, es wird kein gruseliges Stück werden. Wir sind inspiriert von Monster-Trash-Filmen der 50er, 60er Jahre, die mit Horror spielen. Wenn man sie sich heutzutage anschaut, halten die dem auch nicht mehr stand. Entsprechend wird es eher lustig als gruselig.

Kann man auf der Bühne überhaupt Grusel erzeugen?

Es gibt wohl einige französische Kompanien, die das hinkriegen. Anton Nunes hat an der Komischen Oper in Berlin auch mal „Dracula“ gemacht, dabei aber mit wahnsinnig vielen Effekten und Kunstblut gearbeitet. Ich glaube, es ist möglich, aber es ist sehr schwer.

Warum?

Im Gegensatz zum Kino ist man im Theater live dabei und vergisst sein Nebenan nicht ohne Weiteres. Theater lebt eher von der Atmosphäre, dass mehrere Leute gemeinsam etwas erleben. Deshalb ist es schwerer, den Sogeffekt zu erzeugen, den man braucht, damit das Publikum vergisst, dass es der Situation auf der Bühne nicht selbst ausgesetzt ist.

Veranstalten Sie großen Bühnenzauber?

Es ist Figurentheater, wir haben keine Projektionen, wir haben Puppen und Material. Das Stück lebt eher vom Charme, dass alles selbst gemacht wurde – mit wenig Mitteln, wenig Geld, mit selbst aufgenommenen Sounds und umfunktionierten Dingen. Diese Ästhetik rücken wir in den Vordergrund, damit die Freude daran überspringen kann.

Aber die Story ist wenigstens schön gruselig?

Wir waren inspiriert von Godzilla. Es geht um ein wissenschaftliches Experiment, durch das eine Katastrophe über eine Stadt hereinbricht.

Schattentheater-Horror-Story. 1., 2., und 3. Dezember, 20 Uhr im Fitz