Bürgermeister Siegfried Scheffold hat angekündigt, dass er im Februar 2023 in den Ruhestand gehen wird. Foto: Kornfeld

Der Hornberger Bürgermeister Siegfried Scheffold hat am Mittwochvormittag seinen Rückzug aus der aktiven Kommunalpolitik angekündigt. Die daher notwendigen Neuwahlen sollen im Dezember 2022 stattfinden.

Hornberg - »Ich werde zum 1. Februar 2023 in den Ruhestand treten. Nach 46 Dienstjahren und 22 Jahren als Bürgermeister von Hornberg möchte ich dann zusammen mit meiner Frau einen neuen Lebensabschnitt beginnen« informierte  Scheffold gestern zu seinem Entschluss in einer Pressemitteilung. Seine letzte Amtszeit dauert so nur sechs Jahre, statt der vorgesehenen acht Jahre.

Er wolle ganz bewusst den Ruhestand aktiv gestalten, nachdem er dieses Jahr im August 65 Jahre alt werde. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt. Er freue sich zusammen mit seiner Frau auf eine neue Lebensphase mit mehr Zeit für ihre vielseitigen Interessen und Hobbys. Durch den gut gefüllten Terminkalender habe das Paar bisher auf manches verzichtet, was ihnen wichtig sei. Auch auf die Pflege der Gesundheit möchte er ein verstärktes Augenmerk legen. »Meine Arbeit hat mich voll erfüllt und mir sehr viel Freude gemacht. In diesem Alter gehen die Jahre aber nicht spurlos an einem vorüber. Der inzwischen großen Familie mit unseren Kindern und den fünf Enkelkindern, den Freunden und Bekannten möchten wir deutlich mehr Zeit widmen«, verrät er.

»Alle wesentlichen Ziele, die ich mir für unsere Stadt vorgenommen habe, sind gemeinsam erreicht worden. Hornberg ist auf dem richtigen Weg, hat ein intaktes Gemeinwesen mit einer engagierten Bürgerschaft und gute Zukunftsperspektiven. Die Weichen für einen geordneten Übergang sind gestellt, der Gemeinderat, die Verwaltung und die städtischen Einrichtungen sind gut aufgestellt. Wir haben sehr motivierte und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter«,  stellt Scheffold fest.

Genug Zeit, um nach Kandidaten zu suchen

Durch die frühzeitige Bekanntgabe seines Entschlusses gibt es ausreichend Zeit für die Wahlvorbereitungen.  Potenzielle Kandidaten könnten sich nun Gedanken machen, sagt Scheffold im Gespräch mit unserer Zeitung. »Ich kann Hornberg nur empfehlen, ich habe nur positive Erfahrungen gemacht«, sagt er mit einem Lächeln. Bei der konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat sei es immer darum gegangen, die Stadt gemeinsam für die Bürger voran zu bringen.

Er sei stolz auf die tollen Mitarbeiter in den städtischen Einrichtungen, nicht nur im Rathaus. Überhaupt sei »Bürgermeister ein unglaublich faszinierender Beruf«, man habe mit unterschiedlichsten Themen und Menschen zu tun. In der Corona-Zeit habe leider zwangsläufig der Dialog mit den Bürgern gefehlt.

Im März 2001 hatte  Scheffold sein Amt in Hornberg angetreten. Zuvor absolvierte  er parallel zur Arbeit als Hauptamtsleiter im Wolfacher Rathaus ein Studium Verwaltungsmanagement.
In die Amtszeit des Bürgermeisters fällt die Eröffnung der Ortsumfahrung im Juli 2006, ermöglicht durch den Bau des Tunnels. Die Belastung durch die Bund- und Landesstraße fiel weg und  die Innenstadt konnte daher neu gestaltet werden.

»Es war und ist mir ein wichtiges Anliegen, dass die städtischen Einrichtungen auf Vordermann gebracht sind«, sagt der Bürgermeister. Er verweist auf die Sporthalle, das Freibad, den Bauhof und die Feuerwehr. Der katholische Kindergarten sei saniert, die Sanierung des evangelischen Kindergartens stehe an. Die Infrastruktur sei zeitgemäß und energetisch verbessert. Die Eröffnung des Stephanushauses fällt in Scheffolds Amtszeit, das sei ihm ein Herzensanliegen gewesen, sagt er.

Das Auslaufen der Werkrealschule habe weh getan, das habe auch die Modernisierung der  Grundschule, die  nun beste Voraussetzungen für Schüler und Lehrer bietet und offiziell Naturparkschule sein wird, nicht ändern können. Das Schlossbergkonzept ist am Dienstag einen Schritt weiter gekommen.

Die Verwaltung wird in den kommenden Wochen dem Gemeinderat Terminvorschläge für die Wahlen machen. Sie werden gegen Ende des Jahres stattfinden.