Die Wilhelm-Hausenstein-Schule in Hornberg darf sich nun offiziell "Grund-und Werkrealschule" nennen. Foto: dpa-Zentralbild

Stadt hat ein wichtiges Ziel erreicht, Schüler auf Realschulabschluss vorzubereiten.

Hornberg - Ein wichtiger Schritt ist geschafft: Die Wilhelm-Hausenstein-Schule in Hornberg darf sich nun offiziell "Grund-und Werkrealschule" nennen. Damit hat Hornberg sein Ziel erreicht, die Schüler bis einschließlich der neunten Klasse intensiv auf den Realschulabschluss, der dann in Hausach gemacht wird, vorzubereiten.

Viel Vorarbeit ist nach Ausführung von Schulleiterin Irmtraud Henke vonnöten gewesen, um die Voraussetzungen für eine Anerkennung zu schaffen. Das Ergebnis ist in einem Flyer festgehalten, der den Titel "Aufblühen – mit der Wilhelm Hausenstein-Schule Hornberg" trägt. Sozialkompetenz, Gesundheitsbewusstsein, Ausbildungsreife, Sprachfähigkeiten, Muse und Ästhetik sowie Lernmethoden sind die Schlagworte, hinter viele einzelne Projekte stehen, die den Schülern Werte, Verantwortung und Erfolg vermitteln wollen.

"Wir können die Schüler so begleiten, dass sie dann in der zehnten Klasse gut vorbereitet den Realschulabschluss machen können", betont Henke. Hornbergs Bürgermeister Siegfried Scheffold hob den "Charme einer kleinen Schule" hervor. Die künftige Klasse fünf startet demnach im September mit 12 Schülern. "Durch diese überschaubare Größe haben wir viel besser die Möglichkeit, auf jeden einzelnen Schüler individuell einzugehen", sagt Scheffold. In dieser Zeit können die Stärken des Einzelnen erkannt und beurteilt werden. Ab der achten Klasse stehen dann die Wahlfächer Natur/Technik, Gesundheit und Gesellschaft sowie Wirtschaft und Informatik zur Verfügung. Für eines dieser Möglichkeiten muss sich der Schüler dann entscheiden.

"Wir können bis dahin zusammen mit dem Schüler gut beurteilen, ob eher das handwerkliche Geschick ausgeprägt ist oder das Soziale besser passt. Neu positionieren werden sich auch die Lehrer. Sie sollen, so die Planung, nicht mehr reine Dozenten sein, sondern eher als Lernbegleiter die Schüler unterstützen. Derzeit werden die Pädagogen für diese Aufgabe in Seminaren fortgebildet. "Wir geben den Schülern damit auch ein Stückweit Verantwortung für sich selbst in die Hand", betont Henke.

Mit all den Veränderungen will die Stadt Hornberg als Träger der Grund- und Werkrealschule im Schulterschluss mit der Schulleitung und den Eltern der Schüler einen nächsten großen Schritt angehen, der die Anerkennung als Gemeinschaftsschule als Ziel hat. Elementare Punkte sind hier, dass neben der Änderung der Lernform auch die Ganztagsbetreuung der Schüler verpflichtend wird.

Die Schule hat gute Erfahrungen mit der Ganztagsbetreuung

Die Wilhelm-Hausenstein-Schule hat nach Angaben von Irmtraud Henke mit der offenen Ganztagsbetreuung bereits gute Erfahrungen sammeln können. Allerdings will man nichts überstürzen: "Dies ist ein großer Schritt, den wir nur dann gehen können und werden, wenn die Eltern auch voll dahinterstehen", betont Scheffold.

Geplant ist daher eine große Informationsveranstaltung, bei der unter anderem auch die bildungspolitische Sprecherin Sandra Boser sowie Gabriele Weinrich, Leiterin des Schulamts Offenburg, eingeladen werden sollen. Wichtig ist nach Scheffolds Angaben auch die interkommunale Abstimmung mit den Umlandgemeinden: "Wir wollen hier nichts übers Knie brechen". Zustimmung zu dem Projekt hat bereits die Elternbeiratsvorsitzende Sandra martan signalisiert: "Der Elternbeirat steht voll dahinter", betonte sie gestern. Derzeit werden Informationsfahrten zu Schulen unternommen, die schon Erfahrungen mit Ganztagsschulen haben.