Filiale der Volksbank in Haslach. Foto: Schwarzwälder Bote

Jahresbericht: Vorstand sieht sich nach Zusammenschluss für künftige Herausforderungen gut aufgestellt

Auf einer Pressekonferenz hat die fusionierte Volksbank Mittlerer Schwarzwald ihren ersten Geschäftsbericht vorgestellt. Im Hotel Schloss Hornberg, wo der Zusammenschluss bekannt gegeben worden war, zeigte sich der Vorstand für das Jahr 2017 mehr als zufrieden.

Unser Kinzigtal

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Hornberg. "Ein Ergebnis, mit dem wir abzüglich der Fusionsbelastung im Jahr 2017 voll und ganz zufrieden sind und über das wir uns sehr freuen", kommentierte Manfred Kuner, der Vorstandsvorsitzende der erst neu gegründeten Volksbank Mittlerer Schwarzwald, die Zahlen aus dem Geschäftsbericht für das vergangene Jahr.

Dies sei ein insgesamt erfreulicher Jahresabschluss, so Kuner weiter. Trotz der Sonderbelastungen durch den Zusammenschluss zweier Banken habe man ein konstantes Betriebsergebnis erzielt. Rechne man die fusionsbedingten Aufwendungen in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro aus den einzelnen Posten heraus, ergäbe sich häufig sogar ein über durchschnittliches Ergebnis im Vergleich zu den anderen Volksbanken in Baden-Württemberg. Das sei auch deshalb so erfreulich, weil ein Kreditinstitut nach einer Fusion häufig erst einmal mit sich selbst beschäftigt sei.

Vor vier Jahren habe man in demselben Raum im Erdgeschoss des Hotels Schloss Hornberg den Beschluss verkündet, die zwei selbstständigen Volksbanken Kinzigtal und Triberg zu vereinen – an diesem Ort wolle der Vorstand nun auch die Zahlen und Daten des ersten Geschäftsjahres der neuen Volksbank Mittlerer Schwarzwald der Presse präsentieren.

Das Geschäftsgebiet der neu aufgestellten Volksbank erstreckt sich über sechzehn Filialen in Steinach, Haslach, Hausach, Gutach, Wolfach, Oberwolfach, Schiltach, Alpirsbach, Schenkenzell, Rötenberg, Peterzell, Hornberg, Triberg, Schonach, Schönwald und Furtwangen.

Das gute Ergebnis sei um so höher zu gewichten, ließ der Vorstand verlauten, weil die Bank auch weiterhin unter europaweit schwierigen Rahmenbedingungen operiere.

Fusion als der richtige Schritt in die Zukunft

Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank, die zunehmende Digitalisierung des Finanzwesens sowie die Regulierung der Banken durch staatliche Aufsicht zur Stabilisierung des Finanzsystems verursachen demnach erhebliche Belastungen für die Banken.

Zum Glück könne dies zurzeit ausgeglichen werden durch eine gute Konjunkturlage, eine speziell im Kinzigtal exzellente mittelständische Firmenkultur und durch die faktisch vorhandene Vollbeschäftigung im Ortenaukreis – die Arbeitslosenquote liegt bei 2,9 Prozent. Ein größeres Problem stelle höchstens der Facharbeitermangel in der Region dar.

Etwa 52 000 Kunden verzeichne die Volksbank im Mittleren Schwarzwald. Das mache immerhin rund 72 Prozent der Einwohner aus. Mitglieder der Volksbank gebe es knapp 33 000. Diese sehr guten Zahlen rührten auch daher, sagte Kuner, dass man im Ländlichen Raum weniger Konkurrenz habe als etwa in den Ballungszentren.

Sowohl für das Kreditgeschäft als auch für den Bereich der Kapitaleinlagen legte der Vorstand positive Schlussrechnungen vor. Das Kundenkreditvolumen sei um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen – das entspreche einem Plus von 34,7 Millionen Euro. Das Kundeneinlagevolumen sei um 3,7 Prozent (30,1 Millionen Euro) gewachsen. Die Bilanzsumme für 2017 lag insgesamt bei 1,165 Milliarden Euro. Rechne man die beiden zuvor selbstständigen Institute zusammen, bedeute dies eine Zunahme um 42,4 Millionen (3,8 Prozent). Die geforderte Eigenkapitalquote von 13 Prozent werde mit fast 18 Prozent erfüllt. Der Vorstand wird daher im Einvernehmen mit dem Auf sichtsrat der Vertreterversammlung im Juni vorschlagen, "unverändert zum Vorjahr eine Dividende von fünf Prozent auszuschütten", so Kuner.

Bank bemüht sich um Service und Bürgernähe

Auch in Zukunft wolle man vor allem auf Bürgernähe setzen, hieß es weiter. Das neue Kundenservice-Center (KSC) in Gutach, das gestern eröffnet wurde, sei ein gutes Beispiel dafür. Es sei von 8 bis 18 Uhr per Telefon, Chat oder SMS erreichbar und soll künftig rund 80 Prozent der Kundenanfragen fallabschließend behandeln. Erwartet werden dort künftig 1500 bis 2000 Anrufe pro Woche. Das Leistungsangebot solle so weiter ausgebaut werden.

Die neu gebildete Volksbank Mittlerer Schwarzwald sieht sich derzeit gut aufgestellt – die Fusionierung sei nahezu abgeschlossen, heißt es. Mitarbeiter: 250 Bilanzumme: 1,2 Mrd. Euro Kunden: 52 000 Eigenkapitalbasis: 137,1 Millionen Euro

Kernkapitalquote: 14,4 Prozent Gesamtkapitalquote: 17,7 Prozent