Zur traditionellen Maikundgebung in Hornberg kommen, wie das Bild vom 1. Mai 2019 zeigt, Kommunal-, Landes- und Politiker sowie Gewerkschaftsvertreter. Wegen Corona findet der Tag der Arbeit in diesem Jahr nicht wie sonst üblich statt.                   Archivfoto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: Traditionsreiche Veranstaltung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) in Hornberg fällt aus

Der 1. Mai ohne Maikundgebung? Bereits seit mehr als sieben Jahrzehnten lädt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Gutachtal/Kinzigtal zur Veranstaltung nach Hornberg ein. Parteiübergreifend sind sonst regelmäßig Landes- und Bundespolitiker zu Gast.

Hornberg. Auch der morgige Tag der Arbeit ist in diesem Jahr anders als sonst. "Zum ersten Mal seit der Gründung des Deutschen Gewerkschaftsbunds 1949 wird es in diesem Jahr keine Demos und Kundgebungen auf Straßen und Plätzen zum Tag der Arbeit geben. Denn in Zeiten von Corona heißt Solidarität: mit Anstand Abstand halten", schreibt der DGB-Bundesverband dazu auf seiner Internetseite.

In Hornberg kommen bereits seit 1946 Gewerkschaftler, Bürger und Politiker am 1. Mai in lockerer Atmosphäre zusammen. Die Maikundgebung findet auf dem Bärenplatz oder – bei schlechtem Wetter – in einem Zelt vor der Stadthalle statt. Im vergangenen Jahr lautete das Motto der Maikundgebung angesichts der Europa-Wahlen "Europa. Jetzt aber richtig!". Als Redner und Gäste begrüßte der DGB-Ortsverbandsvorsitzende Eric Küffer unter anderem den SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner, die Landtagsabgeordneten Marion Gentges (CDU) und Sandra Boser (Grüne) sowie Andreas Henke, Landesbezirksleiter der Gewerkschaft Verdi. 2018 lautete das Thema "Solidarität, Vielfalt und Gerechtigkeit".

Politische Diskussionen über Arbeitnehmerrechte, Gespräche und einfach nur das Treffen von Freunden und Bekannten sind in diesem Jahr deutschlandweit nicht möglich. Der DGB-Bundesverband sendet deshalb am 1. Mai von 11 bis 14 Uhr eine Live-Sendung mit Interviews mit dem Vorsitzenden Reiner Hoffmann, präsentiert Beiträge aus seinen Bezirken und von seinen Gewerkschaften sowie Solidaritätsbotschaften von Politikern und Bürgern (siehe Info). Auch begleiten Live-Musiker die Sendung.

Desweiteren plant der DGB unter dem Motto "Solidarisch ist man nicht alleine" verschiedene Chor- und Fotoaktionen. Der DGB-Bezirk startet seinen Livestream bereits um 10 Uhr im Internet unter www.bw.dgb.de/erstermai.

Der 1. Mai wird als Tag der Arbeit, Tag der Arbeiterbewegung, Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse oder auch als Maifeiertag bezeichnet. Der DGB macht sich stark für eine solidarische Gesellschaft. National und international vertritt er die Gewerkschaftsbewegung und ist die politische Stimme der Mitgliedsgewerkschaften mit rund sechs Millionen organisierten Arbeitnehmern. Aufgrund der Corona-Krise gibt es in diesem Jahr keine Demos oder Kundgebungen. Stattdessen sendet der DGB digital, in den sozialen Netzwerken, eine Live-Sendung von 11 bis 14 Uhr auf www.dgb.de/erstermai, Facebook und Youtube.