Lara und Tom Lauble überreichen den auf einem grünem Kissen liegenden Schlüssel feierlich. Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Restaurierung: Das 250 Jahre alte Bauwerk ist gründlich saniert und feierlich wiedereröffnet worden

Am Hornberger Mühlenwanderweg lädt mit der Reichenbacher Schembachmühle ein weiterer idyllischer Rastplatz zum Verweilen ein. Die Eröffnung der restaurierten, rund 250 Jahre alten Mühle, wurde am Freitag gebührend gefeiert.

Hornberg. Begleitet wurde die Feier von schwungvollen Klängen der Trachtenkapelle Reichenbach. Möglich wurde die umfangreiche Sanierung durch eine 70-prozentige Förderung vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, der Stadt Hornberg und rund 500 Stunden ehrenamtlicher Arbeit engagierter Bürger.

"Die Schembachmühle im Reichenbacher Tal klappert wieder", eröffnete Bürgermeister und stellvertretender Vorsitzender des Naturparks Siegfried Scheffold das Fest. Besonders erfreut zeigte er sich darüber, dass neben der Förderung des Bauwerks an sich auch die ehrenamtliche Arbeit bezuschusst wurde. Mit der Schembachmühle sei ein Teil Schwarzwälder Kulturguts wieder hergestellt worden, das auch ein Stück weit die Identifikation mit Heimat und Geschichte verkörpere.

Tafel informiert über die Bedeutung

Der touristische Wanderer erfahre über die erstellte Infotafel, wie eng miteinander verzahnt früher die Landwirtschaft mit den sogenannten Hofmühlen war. Ein laut dem Bürgermeister romantischer Weg zu dem Bauwerk ist angelegt worden und der daneben entstandene schöne Rastplatz bietet einen spektakulären Blick auf den imposanten Felsen. In einem Dankesparcours würdigte Scheffold die Mitwirkung von unter anderem sowohl dem Ortschafts- als auch Gemeinderat, der Wandervereine und dem Bauhofteam.

"Auch im Namen des Naturparks danke ich allen, die ehrenamtlich geschafft haben und zum Gelingen des Projektes beitrugen", honorierte der Bürgermeister das Engagement der vielen Helfer.

"Was lange währt, wird endlich gut", zitierte Ortsvorsteher Gottfried Bühler ein altes Sprichwort. In einem Rückblick ließ er die im Laufe der Jahre immer wieder aufflammenden Debatten um die Sanierung der Schembachmühle Revue passieren.

Nachdem sich der bauliche Zustand zusehends verschlechterte, ging es laut Bühler um Abbruch oder Sanierung. "Nicht alle haben bei der Entscheidung für eine Grundsanierung gleich laut geklatscht", scherzte der Ortsvorsteher.

In dem Zusammenhang galt sein besonderer Dank dem Bürgermeister, der von Anfang an ein großer Befürworter des Projekts war. Scheffold habe auch die Förderung durch den Naturpark auf die Beine gestellt.

In einjähriger Bauzeit entstand das lauschig gelegene Schmuckstück. Bühler ließ es sich nicht nehmen, die vielen Helfer namentlich zu nennen und einen "ordentlichen Schluck Mühlenwasser" zu überreichen. Die feierliche Übergabe des Schlüssels auf grünem Satinkissen übernahmen die beiden Trachtenkinder Lara und Tom Lauble. Der Schlüssel wurde allerdings gleich an Hans-Dieter Epting weiter gereicht: Er sorgt dafür, dass die Mühle täglich auf- und abgeschlossen wird.

Die um 1770 erbaute Hofmühle mit einem oberschlächtigem Wasserrad wurde in den 1960er Jahren zusammen mit dem ehemaligen Unterschembachhof von der Gemeinde Reichenbach erworben. Die schon seinerzeit in bedenklichem Zustand befindliche Mühle wurde durch das Engagement von Bürgern und dem städtischen Bauhof über die Jahrzehnte gerettet. Von der ursprünglichen Bausubstanz sind die Biberschwänze der Dacheindeckung, einige Balken und Eckpfosten erhalten. Im Inneren der Mühle gibt es einen geschnitzten Kleiekotzer und einen originalgetreuen Mehlkasten zu bewundern.