Die "Bureknelle" zeigten dem "Städtlechoris" bei der traditionellen Burefasnet wieder, wo es langgeht. Fotos: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Burefasnet: "Bureknelle" und "Städtlechoris" liefern sich deftigen Schlagabtausch im Gasthaus Krone

Wer einen närrischen Nachschlag braucht, kann sich diesen bei der Burefasnet im Gasthaus Krone in Reichenbach holen. Am Samstag sorgten Wortgefechte zwischen "Bure-knelle" und "Städtlechoris" für ausgelassene Stimmung.

Reichenbach. Auftakt und Schlussakkord übernahm im proppenvollen Lokal der Musik- und Trachtenverein Reichenbach. Einige Tage nach Aschermittwoch hieß es noch einmal schunkeln und mitsingen, was das Zeug hielt. So manches schmeckt aufgewärmt noch besser und so erhielten mehrere Schnurrgruppen begeisterten Beifall, die ein "Best of" der Hornberger Schnurre noch einmal vortrugen.

So richtig zur Sache ging es mit dem "Radio Kommunale" (Simone Brohammer, Niklas und Thomas Bossert), die trotz angeschlagener Stimme und ohne den erkrankten Niklas kräftig austeilten. Vorgeschlagen wurde eine "CityMaut" für Reichenbacher, da deren "Agraromat" den Hornbergern einen Extra-Obulus abverlangt. Sorgen machte sich Simone Brohammer, die womöglich mit "Steffen III." einen Reichenbacher "Bure- knelle Lover" zum Schwiegersohn bekommt. Genüsslich wurde ausgewalzt, dass mit Eheschließungen dieser Art die Landflucht gebremst werden soll.

Auch der "Corleone" kommt nicht ungeschoren davon

Ungeschoren kam auch nicht Ortsvorsteher Gottfried Bühler, der "Corleone vom Reichenbach" davon. Den knöpften sich auch "De Alte und selle vom Wald" (Thomas Weißer und Annette Kern) ausführlich vor. Im Bademantel und Strandschlappen sei "seller Ortsvorsteher" gesichtet worden, in denen er zum "Konkurrenzbad" von Hermann Lehmann "gedappt" sei. "Do hemmer‘s dann wieder, des Thema Solidarität, un wie de Richebacher wirklich zum Städtler steht. Es bewahrheitet sich der Spruch doch sehr, wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr", wurde gereimt.

Auch die Zerlegung des nagelneuen Mulchers nahmen die Barden auf’s Korn. Solch Hightech-Gerät sei für die "Mischtlachebrüder" rein gar nichts. Besser sollten sie mit Sense und Schlegel ausgestattet werden denn als "unqualifizierte Bureseckel Zigtausend Euro grad so am Arsch mache". Die ultimative Lösung besteht nach dem Willen der Schnurranten darin, die Eingemeindung geradewegs rückgängig zu machen.

Fragt sich, ob die Reichenbacher da groß was dagegen hätten, denn die mit großem Jubel empfangenen fünf "Bureknelle" stellten gleich klar: "Wir besorgen es euch, ihr Städtlechoris." Bernd Schondelmaier, Björn Bühler, Simon Lauble und Gerhard Lauble, unterstützt von Andre Schondelmaier an der E-Gitarre zeigten den Städtern, wo es langgeht.

Auf vermehrte ehrenamtliche Arbeit der dummen "Bureslitt" verlasse sich die Stadt. Das wird nach dem Willen des Quintetts bald ganz anders: Reichenbach wird die drohende mangelnde ärztliche Versorgung selbst beheben und einen eigenen Arzt installieren. Zudem kann sich die zugezogene Schwanenwirtin warm anziehen. Ihre Rösser, die ständig ausbüxen, taten sich am Salatbeet des Kronenwirts gütlich und hinterließen dabei mehrere Haufen Rossäpfel zur Freude der Gäste in der Gartenwirtschaft. "Schwanenwirtin, gib fein acht, dass der Bernd keine Salami macht", wurde gereimt, während jener beredt ein Messer wetzte.

Der diesjährige "Sauwedel-Award" geht an Hans Wöhrle

Den "Sauwedel-Award" erhielt Hans Wöhrle, der im vergangenen Jahr nach Meinung der Bureknelle den größten Bock geschossen hatte. Der wollte mit seiner Katja verrückt wie in alten Zeiten sein und hatte einen Cabrio Ausflug gemacht, bei dem sowohl die Herzensdame als auch der Flitzer pitschnass wurden. Nach dem Schlagabtausch von Städtern und Bure ging es gemeinsam ans feiern bis in die frühen Morgenstunden.

Die Bauernfastnacht ist ein regionaler Termin, bei dem die Fastnacht erst am Sonntag nach Aschermittwoch endet. Sie wird in einigen südwestdeutschen Orten gefeiert.