Andrea Furtwängler-Joos (von links), Jacqueline Giessmann und Thomas Schellinger-Pusler waren im Dezember optimistisch mit den Vorbereitungen des Impftermins im Hornberger Stephanus-Haus beschäftigt. Nun sind insgesamt 18 Bewohner infiziert und fünf von ihnen mit Corona gestorben.Archivfoto: Kornfeld Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: Im Stephanus-Haus sind 18 Bewohner und zehn Mitarbeiter infiziert / Fünf Menschen sind gestorben

"Obwohl wir alles getan haben, um es zu vermeiden, sind fünf Bewohner des Stephanus-Hauses mit Corona gestorben". Das hat Gebietsleiter Thomas Schellinger-Pusler im Gespräch mit dem Schwabo am Freitag mitgeteilt.

Hornberg. Es seien insgesamt 18 Bewohner (mit den Verstorbenen) und zehn Mitarbeiter infiziert.

Am 15. Januar sei es los gegangen, erst waren vier Bewohner infiziert, der Verlauf der Krankheit war zunächst eher milde (wir berichteten). Die Infizierung der Bewohner wurde bei einem der regelmäßig durchgeführten Tests festgestellt und die vier Bewohner wurden sofort isoliert. Sie waren alle aus einem Wohnbereich und hatten Einzelzimmer, was die Isolierung vereinfachte.

Die Versorgung lückenlos gesichert

"In der zweiten Woche hat es dann angezogen", so Schellinger-Pusler im Gespräch. Der gesamte Wohnbereich war betroffen, die 18 Bewohner infiziert.

Dann zeigten die täglichen Tests, dass sich nach und nach zehn Mitarbeiter angesteckt hatten. Sie kamen jeweils sofort in Quarantäne. Der Krankenstand wurde zum Teil über andere Einrichtungen, Dienstleister und durch die vorübergehende Schließung der Tagespflege ausgeglichen. Die Versorgung der Bewohner sei zu jeder Zeit gewährleistet, so Schellinger-Pusler.

Die Bewohner, die nur noch palliativ betreut werden konnten, konnten von ihren Angehörigen besucht werden. Das habe man seit Beginn der Pandemie möglich gemacht. Die notwendigen hygienischen Maßnahmen wurden entsprechend getroffen. Die Rückmeldungen der Angehörigen habe gezeigt, dass diese die Möglichkeit als sehr gut empfunden hätten. Die fünf Verstorbenen wurden vor der Infektion bereits palliativ betreut.

Die im Haus getroffenen Maßnahmen seien mehrfach durch ein Hygieneinstitut gecheckt worden. "Wir haben zu jeder Zeit alle möglichen Maßnahmen ergriffen, standen und stehen mit dem Gesundheitsamt, den betreuenden Ärzten und der Heimaufsicht, sowie mit der Hygieneberatung im ständigen Austausch", hat Schellinger-Pusler die Angehörigen, und Betreuenden der Bewohner des Stephanus-Hauses in einem Brief am 4. Februar informiert.

Ein erster Schritt in die Normalität

Es scheine sich um ein aggressives Virus zu handeln, eine der bekannten Mutante wurde aber nicht nachgewiesen. Auch die Mitarbeiter, die Quarantäne sind, seien sehr geschwächt.

"In Absprache mit dem Gesundheitsamt und den betreuenden Ärzten dürfen wir Ihnen mitteilen, dass wir bis zum kommenden Dienstag, wenn auch die letzten PCR-Tests (negativ) vorliegen, die offizielle Isolation des betroffenen Bereichs 1 und des Teilbereichs 2 auflösen können", teilt der Gebietsleiter den Angehörigen in dem Brief mit.

Das sei für die Bewohner schon der erste Schritt in eine gewisse erste "Normalität" in der aktuellen und sehr fordernden Krise.

Die Bewohner seien aus der offiziellen Isolation heraus, das Haus könne jedoch noch nicht geöffnet werden, so Schellinger-Pusler im Gespräch mit dem Schwabo. Wenn es soweit sei, dass Besucher kommen können, müssten diese einen negativen Test vorweisen können, der nicht älter als 48 Stunden ist. Für die Tests sei extra jemand eingestellt worden. Eventuell würden DRK und Bundeswehr unterstützen.

Einen Impftermin gibt es für das Stephanus-Haus noch nicht, obwohl Thomas Schellinger-Pusler mit den zuständigen Stellen immer wieder in Kontakt steht. Dabei ist man im Stephanus-Haus seit Anfang Januar auf die Impfungen gut vorbereitet.