Christina Bühler zeigt ihr Gesellenstück, das Modell eines Schwenkkrans.Foto: Kornfeld Foto: Schwarzwälder Bote

Handwerk: Christina Bühler aus Hornberg ist Landessiegerin im Bereich Konstruktionstechnik

Die 21-jährige Christina Bühler hat ihre Ausbildung als Metallbauerin abgeschlossen und ist Kammersiegerin in der Fachrichtung Konstruktionstechnik geworden (wir haben berichtet). Dem Schwabo hat sie erzählt, welche Pläne sie hat.

Hornberg. Da die Landeswettbewerbe coronabedingt ausgefallen sind, wurde sie aufgrund ihrer Leistungen auch Landessiegerin und so hat sie die allerbesten Voraussetzungen für den weiteren Berufsweg.

Die 21-Jährige hat ihre Ausbildung im väterliche Betrieb gemacht, der Schlosserei Friedrich Bühler in Hornberg, einem Betrieb mit Tradition. Ihr Vater übernahm die Firma vom Großvater der bis 2014 immer noch mit in der Werkstatt war.

Sie hat viele berufliche Möglichkeiten

Christina Bühlers Ausbildung hat dreieinhalb Jahre gedauert. Ihre theoretische Prüfung hat sie bereits im November 2019 abgelegt und die praktische Gesellenprüfung im Februar 2020.

Dass sie durch ihre hervorragenden Leistungen auch Kammersiegerin wurde, weiß sie seit Anfang September. Später kam die Überraschung: Sie ist auch Landesmeisterin geworden. "Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet", berichtet Christina Bühler. Im dritten Ausbildungsjahr war sie die einzige Metallarbeiterin. "Ich hatte nie das Gefühl, dass ich mich beweisen muss, weil ich eine Frau bin, weder bei den Kollegen noch bei den Lehrern", sagt sie. "Sie haben gemerkt, dass ich es gut hinbringe, sowohl in der Praxis wie in der Theorie". Die Kunden würden allerdings manchmal fragen, einfach weil es nicht üblich ist, dass eine Frau den Beruf ergreift.

Zurzeit fährt sie jeden Tag nach Freiburg zur Meisterschule. "Jetzt ist es für meinen Vater wieder wie vor meiner Ausbildung, er ist mit den Aushilfen alleine im Betrieb", sagt die Hornbergerin.

Wie es nach dem Abschluss der Meisterprüfung weiter gehen soll, weiß sie noch nicht genau. "Die Ausbildung eröffnet mir viele Möglichkeiten, ich kann CAD-Fachkraft werden, studieren oder auch Berufsschullehrerin werden. Ob ich den Betrieb einmal übernehme, ist völlig offen, es gibt viele Optionen", blickt sie optimistisch in die Zukunft. Als Studium käme Architektur für sie infrage, erzählt sie. Das wäre eine Verbindung aus Kreativität und Technik.

Das sie zunächst in die Fußstapfen des Vaters treten würde war lange nicht klar. "Ich war als Kind zwar immer dabei, habe mich aber nicht so sonderlich dafür interessiert, erzählt Christina Bühler. Dann hatte sie Technikunterricht an der Realschule in Triberg und besuchte einen Kurs in Furtwangen bei dem sie auch löten und fräsen musste. Als sie sich entscheiden musste, was sie beruflich macht, viel die Entscheidung für die Ausbildung. Sie hatte einen hervorragenden Realschulabschluss gemacht, aber keine Lust das Abitur zu machen.

Nun macht ihr die Arbeit im elterlichen Betrieb Freude. ""Man ist beim Kunden, bespricht ein Projekt, misst aus, plant, stellt das Objekt fertig und montiert es. Man sieht, dass man etwas gemacht hat, das Bestand hat", erzählt sie. Es sei schön, wenn die Kunden zufrieden sind.

Für die praktische Prüfung bekam Christina Bühler die Aufgabe gestellt, ein Modell eines Schwenkkrans zu erstellen. Sie bekam das Material und hatte zwei Tage Zeit. 97 von 100 möglichen Punkten erreichte sie dabei.