Ortschaftsrat: Gremium beschäftigt sich erneut mit der Errichtung der Energieanlage Falkenhöhe
Auf Antrag folgt Antrag: Erneut hat sich der Ortschaftsrat Reichenbach mit Windpark im Bereich Kapfwald/Falkenhöhe beschäftigt, den das Unternehmen Windkraft Schonach schon seit Jahren errichten möchte.
Hornberg-Reichenbach. Die Firma plant, insgesamt vier Windrädern auf den Gemarkungen Hornberg-Reichenbach (Ortenaukreis), Lauterbach und Schramberg-Tennenbronn (beide Landkreis Rottweil) zu errichten. Eine Anlage würde somit auf Reichenbacher Gebiet stehen.
Zuletzt beschloss der Hornberger Gemeinderat nach Anhörung des Reichenbacher Gremiums im vergangenen September, dem Antrag der Windkraft Schonach nicht zuzustimmen: Der noch rechtskräftige Teilflächennutzungsplan "Windenergie" der Stadt Hornberg lässt die Errichtung einer solchen Anlage im Bereich der Reichenbacher Gemarkung nicht zu. Ein weiterer Grund für das Ablehnen war die geplante Zufahrt zum Windpark. Das Energieunternehmen plante, für diese Strecke eine Gemeindeverbindungsstraße (Abzweig Fohrenbühl) in Richtung Talstraße zu nutzen. Diese gehört jedoch zur Straßenbaulast der Kommune und sei aus Sicht der Stadt für den Transport nicht ausreichend ausgebaut. Im vergangenen Januar zog Windenergie Schonach einen weiteren Antrag beim Landratsamt Ortenaukreis zurück, der sich mit den Themen Lärm und Schattenwurf beschäftigte.
Stellungnahme der Naturschutzbehörde steht noch aus
Jetzt geht es in die nächste Runde: Erneut hat die Windkraft Schonach einen Antrag beim Landkreis Rottweil gestellt, um eine immissionsschutzrechtliche Genehmigung zum Errichten des Windparks Falkenhöhe zu erhalten. Der Nachbarlandkreis hat die Stadt Hornberg nun gebeten, eine Stellungnahme zum neuen Antrag abzugeben. Oswald Flaig, Hauptamtsleiter der Stadt Hornberg, empfahl dem Ortschaftsrat, auch dem neu-aufgelegten Antrag nicht zuzustimmen.
Zwar plant der Antragssteller nun, für die Zufahrt zum Windpark einen Privatweg nutzen, und auch das angeforderte artenschutzrechtliche Gutachten durch einen Diplombiologen liegt vor – jedoch fehlt noch die verbindliche Stellungnahme der Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums Freiburg. Erst mit der Stellungnahme sei der Antrag genehmigungsfähig und erst dann könne der Teilflächennutzungsplan "Windenergie" der Stadt Hornberg weitergeführt werden, erklärte Flaig.
Der Ortschaftsrat werde nicht drumherum kommen, dem Antrag in Zukunft zuzustimmen, befand Ortsvorsteher Gottfried Bühler. "Wann es aber soweit ist, ist unklar", sagte er. Die Windkraftanlage auf der Reichenbacher Gemarkung schade dem Landschaftsbild seiner Meinung nach nicht besonders.
"Mein Wunsch ist jedoch, die Anlage so zu bauen, dass sie auch effektiv arbeitet", richtete Bühler an die Ortschaftsräte. Er vertrete auch die Ansicht, dass nicht nur die Eigentümer der Grundstücke, auf denen der Windpark errichtet werden soll, sondern auch die Anwohner, die von möglichen Störungen durch die Windräder beeinträchtigt werden, entschädigt werden sollen.
"Warum kann das Verfahren nicht abgeschlossen werden?", lautete eine Frage aus dem Rat. "So detailliert kann ich es gar nicht sagen", erklärte Hauptamtsleiter Flaig. Jeder neue Antrag, den die Windkraft Schonach stellt, muss laut Flaig auch von allen Beteiligten angehört werden – dazu gehören neben den Landratsämtern Rottweil und Ortenaukreis auch der Reichenbacher Ortschaftsrat sowie die Stadt Hornberg.
Das Gremium entschied abschließend einstimmig, dem Hornberger Gemeinderat zu empfehlen, dem neuen Antrag zur Errichtung und zum Bau des Windparks Falkenhöhe nicht zuzustimmen. Das Gremium beauftragte die Verwaltung zudem, eine Stellungnahme an das Landratsamt Rottweil abzugeben.
Die vollständigen Unterlagen zum Antrag der Firma Windkraft Schonach werden bis zum 24. Juli im Zimmer 13 des Rathauses öffentlich ausgelegt. Einwände können bis zum 24. August vorgebracht werden.
Der Gemeinderat Hornberg befasst sich mit dem Thema am Mittwoch, 4. Juli. Beginn der Sitzung ist um 17 Uhr im Ratssaal.