Das ZIG Hornberg richtet Arbeitsplätze für Existenzgründer ein. Fotos: Stangenberg Foto: Schwarzwälder Bote

WRO: ZIG bietet Büros für Start-Upper an

Es muss nicht immer das "Silicon Valley" in Kalifornien sein, das Startplatz für kreative Unternehmensgründungen ist. Auch die Ortenau und das Kinzigtal bieten Potenzial. Das ist am Donnerstagabend im Hornberger ZIG deutlich geworden.

Hornberg. Zum Infoabend "Startplatz Gründung" kamen rund 25 Zuhörer ins Zentrum für Innovation und Gewerbe (ZIG). Gemeinsam mit der Sparkasse Haslach-Zell und der Steuerberatungskanzlei Reisch & Künstle hatte die Wirtschaftsregion Ortenau (WRO) junge Menschen eingeladen, die an der Gründung eines Unternehmens interessiert sind.

Das Netzwerk "Start-up-Connect" ist 2017 als eine Marke der WRO gegründet worden und soll eine zentrale Anlaufstelle für Start-ups und Existenzgründer in der Ortenau sein. Florian Appel, der das Projekt innerhalb der WRO leitet, stellte den Zuhörern zu Beginn kurz die Idee vor. Demnach möchte Start-up-Connect angehende Unternehmensgründer – von der ersten Geschäftsidee über die Suche nach geeigneten Büroräumen bis hin zur Suche nach Investoren beraten und unterstützen. Als Teil der WRO soll dabei vor allem auch vom großen Netzwerk aus Investoren, Mentoren und anderen "Start-ups" profitiert werden.

Als eines der Programme stellte Appel auch das Raumangebot "Co-Working Office Spaces" vor, das es bereits im Technologie-Park Offenburg gibt. Angehende Gründer können dort erste Büroluft schnuppern, indem sie dort erst mal einmal einen Arbeitsplatz "mieten".

Genau so etwas möchte die Stadt Hornberg jetzt auch im ZIG einrichten, berichtete Bürgermeister Siegfried Scheffold den Zuhörern. Das Konzept ist recht simpel: Im ZIG soll ein großer Büroraum für mehrere Arbeitsplätze eingerichtet werden. Die Stadt stellt die nötige Grundausstattung an Schreibtischen, Drucker und Co. zur Verfügung. Junge Unternehmensgründer können sich dort für rund 100 Euro monatlich quasi einen Schreibtisch mieten – und müssen lediglich ihren Laptop mitbringen. "Die Ortenau hat hohen Nachholbedarf was Existenzgründung anbelangt", informierte Scheffold, der Aufsichtsratsmitglied der WRO ist. "Unser Wunsch ist es, dass sich hier Menschen finden, die sich neben der eigenen Arbeit mit anderen Unternehmensgründern austauschen können", erklärte er. Spätestens Anfang Januar sollen die ersten "Start-upper" dort einziehen können.

Neben dieser Neuigkeit bekamen die Zuhörer auch noch interessante Infos aus der Praxis mit auf den Weg gegeben: Raphael Matt, Firmenkundenbetreuer bei der Sparkasse Haslach-Zell, referierte zum Thema "Erfolgsfaktoren bei der Start-up-Finanzierung". Matt machte deutlich, dass gerade bei der Unternehmensgründung ein ehrlicher und überlegter Austausch mit dem Kundenberater stattfinden sollte.

Das junge Start-up-Unternehmen in der Ortenau kein Novum sein müssen, bewies Fabian Silberer. Der junge Gründer und Geschäftsführer von "Sevdesk" plauderte aus dem Nähkästchen und berichtete den Interessenten, wie er mit einem Studien-Kollegen bereits ein Zwei-Mann-Unternehmen gründete, seine erstes Büro quasi in der elterlichen Garage in Friesenheim einrichtete und nach mehreren Hochs und Tiefs nun eine erfolgreiche Buchhaltungs-Software auf den Markt gebracht hat.

Rechtliches: GmbH? GbR? OHG? KG? Die Wahl einer Rechtsform ist für die Unternehmensgründung ebenso wichtig. "Sie sind aber nicht in Stein gemeißelt, sondern wandelbar", berichtete Florian Künstle von der Kanzlei Reisch & Künstle. Weitere Infos für angehende Existenzgründer gibt es im Internet unter www.startupconnect.rocks, www.wro.de oder www.hornberg.de.