"Burebrass" unterhielt das Städtle wieder mit Blasmusik, Gesang und Witz. Foto: Schwarzwälder Bote

Schnurren: Vier Gruppen wissen Interessantes und Kurioses aus dem Hornberger Städtle zu berichten

Fleißig haben sich die Hornberger Schnurranten in den vergangenen Monaten im Städtle umgehört. Am Sonntagabend deckten sie wieder die eine oder andere Schandtat, Kuriosität oder Insider-Wissen aus Hornberg, Reichenbach und Niederwasser auf.

Hornberg. Mit Ausnahme der "Gassenfeger" Eva Laumann und Fritz Wöhrle, die in diesem Jahr pausierten, waren wieder wieder die Schnurranten des Vorjahrs unterwegs.

Die Rockmusiker von "Radio Kommunale" (Simone Brohammer, Niklas und Thomas Bossert) hatten das Gasthaus Schützen von Beginn an mit harten E-Gitarren-Riffs im Griff. Zu AC/DCs "Highway to hell" rechneten sie mit der ein oder anderen B 33- oder Schwarzwaldbahnsperrung sowie der Ampelreglung in der Hauptstraße ab, die so manchem Hornberger 2019 den Geduldsfaden reißen ließen.

Die drei Rocker hatten zum Thema Straßenverkehr und Mobilität einige Anekdoten im Gepäck: Während sich Patrick Frickes Wagen gleich zweimal automatisch verriegelte (und dabei Schlüssel plus Zweitschlüssel von ihrem Besitzer trennte), verstand Clemens Kaltenbach die Welt nicht mehr, als sein Auto sich wiederholt einfach nicht schließen ließ. Vielleicht sollten beide zusammen mit Thomas Weißer die Selbsthilfegruppe "Ich krieg die Autotür nicht auf oder zu" gründen?", schlugen die Schnurranten vor. Dass der Reichenbacher an und für sich wohl nie so richtiggerne in den Urlaub fahren möchte, wurde bei einer Campingreise an den Gardasee deutlich. Statt Dolce Vita, Pizza und Pasta zu genießen, gab es für die Familie Esslinger Wurstsalat und Äpfel aus der Heimat.

Der Nachbarort Gutach und sein ehemaliger Bürgermeisterkandidat Samuel Speitelsbach kamen beim Schnurren noch mit einem verhältnismäßig blauen Auge davon: "Das kannst nicht schnurren, nicht parodier’n, das Leben schreibt solche Realsatier’n."

"Bure Brass – Das Sextett vom Mischdebrett" stürmte in Begleitung von Teufele und Hansele das Hornberger Schnurren. Nach einer ersten Schunkelrunde (und der großen Frage "Wie lautet eigentlich die zweite Strophe von ›Im Hornberger Städtle‹?") gaben die sechs Reichenbacher Musiker gleich ihre Mission bekannt: "Schabernack und Blasmusik für flüssigen Lohn". Mit einem Mix aus Musik- und Wortbeiträgen machte "Bure Brass" den Städtern deutlich, wie schön ihr Heimatort "Riechebe, dem schönsten Fleck der Welt" doch ist: Selbst das Ketterer-Bier wird doch mit Wasser aus dem Reichenbach gebraut! "Die dreisten Drei" kamen als cooles Polizisten-Trio daher. Auch diesmal hatten sich Martin Gramer, Bettina und Carlos Rico für ihre Kostüme von einer Anekdote inspirieren lassen: Tatsächlich standen eines morgens drei junge, attraktive Polizisten bei Heidi Weißer vor der Tür. Bei ihnen handelte es sich aber nicht um die "Chippendales", sondern um waschechte Polizisten. Weißers Pensionsgäste hatten die Beamten alarmiert, nachdem ihre Gastwirtin morgens trotz mehrmaligen Klingelns einfach nicht aufstehen und Frühstück zubereiten wollte.

"Die dreisten Drei" hatten einige Kuriositäten im Gepäck: Nicht nur von einem Tubisten, dem sein Mundstück kurz vor dem großen Konzert ins Instrument fällt, sondern auch von ihrer "Lieblingsfamilie Hartmann, die immer wieder Geschichten hervorbringt".

Beim Hornberger Musiksommer musst der Wirt des "Felsens" selber nicht lange auf Bier warten, wussten die Schnurranten. Statt brav in der Schlange am Bärenplatz zu warten, zapfte er sich den kühlen Gerstensaft kurzerhand in der eigenen Kneipe.

Ein pikantes Detail deckten "Die dreisten Drei" auf. Gibt der Internetnutzer in der Suchmaschine Google "Saunaclub Hornberg" ein, landet man beim Vereinsheim des VfR. Interessant. "De Alt und selle vom Wald", alias Thomas Weißer und Annette Kern, schnurrten als Vogelscheuchen über Armin Hartmanns Hund, der sich beim Tierarzt-Besuch vor lauter Panik über die bevorstehende Impfung einfach nicht beruhigen lassen wollte. Auch nicht von seinem Herrchen, dem der "Studenten-Praktikant" in der Praxis in all dem Trubel letztlich die Spritze in die Hand jagt – gottseidank ohne "abzudrücken". Sonst würde der "Schützen"-Wirt jetzt wohl bellen, mutmaßten sie.

Der Gutacher Dorfbeck ist eine gute Adresse für leckere Brötchen. Als Dorfbeck-Chefin Elke Wöhrle einen Mitarbeiter zu Norma schickt, um für das Mittagessen einzukaufen, staunte sie nicht schlecht, als dieser vom Discounter mit 80 Tiefkühlbrezeln zurückkehrte.

Ein Missverständnis, wie sich herausstellte: Eine Supermarkt-Verkäuferin packte ganz brav nach dem Einkaufszettel der Bäckerei-Chefin die Waren zusammen. Nur standen versehentlich noch "acht Bretzelteiglinge" auf der Liste...

Das Thema Ärztemangel treibt die Hornberger um. Glücklicherweise hat die Stadt sich um einen Ersatz für die geschlossene Arztpraxis gekümmert: Ein Bestattungsinstitut öffnet stattdessen seine Türen, glossierten "De Alte und selle vom Wald".