Daniela Meier ist auch für die Kostüme bei "Robin Hood" zuständig. Foto: Stangenberg Foto: Schwarzwälder Bote

Reihe: Daniela Meier stattet "Heidi" aus

Daniela Meier ist schon ihr Leben lang mit der Freilichtbühne verbunden – und das mit viel Herzblut. Auch in dieser Saison ist sie wieder verantwortlich für die Kostüme und Requisiten.

Hornberg. Bereits als Kind wirkte sie als Statistin beim "Hornberger Schießen" mit, pausierte als Jugendliche und kam über ihre Kinder wieder zurück zur Freilichtbühne. In diesem Jahr gehört sie auch dem Ensemble aller drei Stücke an.

Vor sechs Jahren startete die Hornbergerin als Helferin im Bereich Kostüme und Requisite und unterstützte dabei Eva Laumann und Bärbel Ketterer, die weiterhin für die Ausstattung der Schauspieler des "Schießens" zuständig sind. Seit drei Jahren ist Daniela Meier nun hauptverantwortlich für die Kleidung der Schauspieler und die vielen Gegenstände, die den Märchen- und Erwachsenenstücken letztlich das Leben einhauchen.

"Ich habe erst mal angefangen, alles zu sortieren", blickt die 46-Jährige im Gespräch mit dem Schwabo zurück. Die Kleiderkammer des Historischen Vereins befindet sich im Keller des Musikschulgebäudes. In mehreren Räumen hängen Kleider, Röcke oder Hosen, die zum Inventar der Freilichtbühne gehören. Ketten hängen an den Wänden. Requisiten, wie Hüte, Sofas und und und haben ihren eigenen Platz gefunden. In einem weiteren Zimmer liegen große Stoffbahnen auf einem Tisch. Den großen Theaterfundus nach einem System zu ordnen, ist sehr arbeitsintensiv.

Viele Kostüme und Requisiten sucht Daniela Meier auf Internetplattformen, tauscht sich mit anderen Bühnen aus oder greift selber zur Nähmaschine. Beruflich arbeitet die Hornbergerin im Büro des Stephanus-Hauses, hat also keine Schneider-Ausbildung. "Mit der Nähmaschine umgehen kann ich", sagt sie lachend. Unterstützung bekommt Daniela Meier dabei von Manuela Roth aus Lauterbach und Elisabeth Dunz.

"Ich bin ein großer Theater- und Musicalfan", erzählt die Hornbergerin. Sie besucht gerne andere Freilichtbühnen oder Theater, holt sich dort Inspiration und tauscht sich vor allem auch gerne mit anderen Kollegen aus, die andernorts für Kostüme und Requisiten zuständig sind. "Da gibt es gar kein Konkurrenzdenken", berichtet Daniela Meier.

Ihre Arbeitsweise sieht so aus, dass sie das Märchenstück gemeinsam mit Regisseur Marvin Polomski auswählt. "Auf Grundlage vom Rollenbuch sammeln wir dann Ideen und sprechen uns ab, in welche Richtung die Ausstattung geht", erklärt die 46-Jährige. Letztlich entscheiden beide dann gemeinsam, welche Kostüme die Schauspieler tragen. Anders ist es beim Erwachsenenstück. "Da bekomme ich von der Regisseurin Corina Rues-Benz eine konkrete Liste."

Für "Heidi" nähen Daniela Meier, Elisabeth Dunz und Manuela Roth die Kostüme für die "Katzen"- und "Ziegen"-Darsteller. Ansonsten statten sie die Schauspieler im Stil des frühen 19. Jahrhunderts aus. Damit möchte das Team also nicht die Kleidung an die der Zeichentrickfiguren der Serie "Heidi" aus den 70er-Jahren anlehnen und gar kopieren, sondern dem Stück seine eigene Note geben.

Bei Daniela Meier laufen die Vorbereitungen für die erste Probe mit Kostümen und Schminke derzeit auf Hochtouren. Während der Saison ist sie sowohl vor als auch hinter ihren Kulissen stets in Aktion – und macht dies mit jeder Menge Freude.

In einer losen Reihe stellt der Schwabo bis zur Premiere des Familienstücks "Heidi" die Akteure vor, die hinter den Kulissen der Freilichtbühne stehen. Die Aufführungen des Stücks "Heidi" sind am: Samstag, 29. Juni, ab 18 Uhr; Mittwoch, 3. Juli, ab 14.45 Uhr; am Sonntag, 7. Juli, ab 16 Uhr; am Mittwoch, 10. Juli, ab 14.45 Uhr; am Samstag, 13. Juli, ab 18 Uhr; am Sonntag, 14. Juli, ab 16 Uhr; am Freitag, 19. Juli, ab 20 Uhr; am Samstag, 20. Juli, ab 18 Uhr; am Freitag, 26. Juli, ab 20 Uhr und Samstag, 27. Juli, ab 16 Uhr.  Außerdem stehen in dieser Spielsaison das traditionelle Volksschauspiel "Hornberger Schießen" und das Abendstück "Robin Hood" auf dem Programm. Bei letzterem führt Corina Rues-Benz die Regie. Im Oktober wird mit "Tussi-Park" das erste Herbststück der Freilichtbühne Hornberg in der Stadthalle aufgeführt.