Unter der Leitung von Landtagsabgeordneter Marion Gentges (Dritte von rechts) wurden Uwe Faller (von links, neu), Otto Effinger, Dunja Herrmann, Erich Fuhrer, Michael Tischer und Tobias Müller (neu) für die nächsten zwei Jahre in ihre Ämter gewählt. Foto: Becker Foto: Schwarzwälder Bote

Parteien: Stadtverband der CDU will verstärkt um neue Mitglieder werben / Nur eine Änderung im Vorstand

Zu seiner Hauptversammlung am Donnerstagabend im "Hotel Adler" hatte der Stadtverband der CDU Landtagsabgeordnete Marion Gentges als Hauptreferentin zu Gast. Sie spannte einen weiten Bogen von der Bundes- zur Kommunalpolitik vor Ort.

Hornberg. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Erich Fuhrer gedachte man bei der Totenehrung der beiden verstorbenen Mitglieder. Durch den Beitritt zweier neuer Mitglieder konnte man jedoch den Stand von 40 halten. Schwerpunkte der CDU-Lokalpolitik in den vergangenen beiden Jahren waren die Verabschiedung des ehemaligen Ministers und Landtagsabgeordneten Helmut Rau, die Benennung von Thorsten Frei als Bundestagsabgeordneten sowie etliche Veranstaltungen zur Landtagswahl im März 2016 und zur Bundestagswahl 2017.

Neue Mitglieder gewinnen

"Unser größtes Thema ist jedoch die Mitgliedergewinnung", stellte Fuhrer in den Vordergrund. Aufgrund schwindender Zahlen müsse hier unbedingt etwas geschehen. Deshalb habe man nun auch einen Mitglieder-Beauftragten im Vorstand eingerichtet und mit Uwe Faller einen in Hornberg allseits bekannten und bewährten Verantwortlichen gefunden. Seine Aufgabe ist nicht nur die Gewinnung neuer Mitglieder, sondern auch deren Betreuung als fach- und sachkundiger Ansprechpartner.

Die Arbeit der CDU-Fraktion im Stadtrat stellte der stellvertretende Vorsitzende Michael Tischer vor. Über den soeben verabschiedeten Haushalt könne man zufrieden sein. Das Großprojekt Sporthalle sei erfolgreich abgeschlossen, die Freibadsanierung auf bestem Weg. Die dritte Großbaustelle werde in absehbarer Zeit die Renovierung der denkmalgeschützten Stadthalle sein.

Grundschule, Tourismus und besonders der Blick auf die reparaturbedürftigen vierzig Kilometer Gemeindeverbindungsstraßen seien weitere wichtige Aufgaben. Ein Schwerpunkt liege auch auf dem Breitbandausbau für die Telekommunikation mit Handy und Internet.

Genau hier setzten auch die Ausführungen der Landtagsabgeordneten Marion Gentges an. Die Politik in Berlin und Stuttgart sehe dieses ebenfalls als vorrangige Aufgabe an. Da aber die privaten Netzbetreiber das Sagen hätten, könne die Politik nur finanziell unterstützend sowie mit ständigem "Plagen" behilflich sein. "Melden Sie mir Funklöcher, die Sie entdeckt haben, ich werde dann entsprechend vorstellig werden", forderte sie die Anwesenden auf. Zur aktuellen Bundespolitik nahm Gentges ebenfalls mutig Stellung. Sie sei nach dem Scheitern von Jamaika jedoch sehr zuversichtlich, dass die GroKo dann eine gut funktionierende Regierung für die nächsten vier Jahre bilden werde.

Gar nicht zufriedenstellend sei jedoch die derzeitige Situation in Stuttgart. Obwohl man schon seit einem ganzen Jahr das Thema der Wahlrechtsreform im Hinblick auf den Frauenanteil ausdiskutiert und sich weitgehend geeinigt habe, erscheine dieses Thema jetzt plötzlich auf den Titelseiten der Presse und im Fernsehen obenan. Man werde sich aber auf einen gemeinsamen Nenner einigen. "Daran wird die Koalition mit den Grünen keinesfalls gefährdet", sprach sie deutlich Klartext.

Die Anwesenden befanden, dass Gentges sich in der aktuellen Politik und den internen Fragen der CDU bestens auskennt, weil sie selbst mitten drin ist. Auch lege sie größten Wert auf den ständigen Kontakt zu den Menschen im Land.

Die Ausführungen von Gentges boten genügend Stoff für die Diskussion. Es entwickelte sich deshalb auch eine rege Aussprache. Darin brachten diejenigen, die sich zu Wort gemeldet hatten, teilweise auch ihre Bedenken und ihre Kritik vor. Auf jeden Fall wünsche man sich eine bessere Außendarstellung der CDU, als dies in den letzten Tagen sowohl im Bund als auch im Land geschehen sei.

Die Teilnehmer betonten am Schluss der rund zweistündigen Versammlung, dass die CDU sich wieder ihrer früheren Stärke, als sie noch die absolute Mehrheit besaß, besinnen sollte. Jetzt heiße das Ziel jedoch zuerst einmal 40 plus.

Bei der CDU- Hauptversammlung wurde ein neuer Vorstand gewählt. Da sich nur ein Amtsinhaber nicht mehr zur Wahl stellte, wurde der bewährte Vorstand einstimmig bestätigt. 1. Vorsitzender ist Erich Fuhrer, sein Stellvertreter ist Michael Tischer, Schatzmeister beibt Joachim Hurst, Kassenprüfer Gottfried Bühler und Andreas Horn. Schriftführerin ist Dunja Herrmann, Beisitzer sind Bernhard Dold, Otto Effinger, Tobias Müller (neu) und Thomas Stammel. Mit der neuen Aufgabe eines Mitglieder-Beauftragten wurde Uwe Faller in den Vorstand gewählt. Den Kassenbericht des verhinderten Schatzmeisters Joachim Hurst erstattete stellvertretend Andreas Horn.