Bildung: Sechs Schüler nehmen ihre Zeugnisse entgegen / Werkrealschule läuft Ende des Schuljahres aus

Das Thema "Abschied" ist bei der Abschlussfeier an der Wilhelm-Hausenstein-Schule (WHS) am vergangenen Freitag sehr präsent gewesen. Trotzdem standen vor allem die sechs Absolventen im Mittelpunkt.

Hornberg. "Der heutige Tag steht unter dem Thema Abschied", hat Schulleiterin Silke Moser bei der Abschlussfeier der neunten Klasse an der WHS am vergangenen Freitag gesagt. Die Bildungseinrichtung nahm gleichzeitig Abschied von ihrer Werkrealschule. Die Schule sage "Auf Wiedersehen" zu ihren Siebt- und Achtklässlern, die nach den Sommerferien andere Schulen in der Umgebung besuchen, von den sechs Jugendlichen, die als letzter Jahrgang den Hauptschulabschluss in Hornberg erreichten und demnächst eine Ausbildung starten oder ihren Bildungsweg an weiterführenden Schulen fortführen – und gleichzeitig von Lehrern, die aus beruflichen oder privaten Gründen die WHS verlassen, so Schulleiterin Moser. Nachdem die Werkrealschule in den vergangenen zwei Schuljahren nicht die nötige Schülerzahl zur Einrichtung einer fünften Klasse erreichte, kommt es mit Ablauf des Schuljahres zur Auflösung des weiterführenden Schulzweigs an der WHS. Die Grundschule wird zweizügig fortgeführt (wir berichteten).

"Ich denke bei den Wegen unserer Werkrealschule auch an stürmische Zeiten, in denen wir Lehrer die pubertäre Blütephasen unserer Schüler erlebt haben", sagte Moser lachend. Gleichzeitig erinnere sie sich an die sonnigen Zeiten – und an die Freude, junge Menschen begleiten zu dürfen. Trotz dieses dreifach-wehmütigen Abschieds standen bei der Abschlussfeier vor allen Dingen die sechs Neuntklässler im Zentrum, die ihren Hauptschulabschluss erreichten.

Einige wollen weiterhin die Schulbank drücken

Nach einem Rückblick auf die Geschichte der WHS von ihrer Gründung am 1. Mai 1909 über die Umwandlung von der Volksschule zur Grund- und Hauptschule 1967/68, der Einrichtung einer offenen Ganztagsschule 2008 bis hin zur neuen Mensa 2016 stellten die sechs Absolventen sich und ihre weiterem weiteren Ziele in einer Ansprache vor. Ein Schüler startet bereits im August eine Ausbildung, wohingegen andere Realschulen oder Berufsfachschulen besuchen werden.

Zuletzt bedankte sich die Abschlussklasse bei ihrer Lehrerin Judith Flach und der Schulleiterin, die sichtlich gerührt waren. Elena Kieselbach verabschiedete sich mit dem Lied "I found" von Amber Run und bekam für ihre tolle Stimme viel Applaus von Schüler, Eltern und Lehrern.

Bürgermeister Siegfried Scheffold betonte in seiner Rede, dass der Abschied von der Werkrealschule mit Wehmut verbunden ist. Er sei jedoch erleichtert, dass die Siebt- und Achtklässler an anderen Schulen untergebracht werden. Jetzt gelte es, auch angesichts der nun leerstehenden Räume, neue Konzepte zu entwickeln. "Kleine Schulen landen in der großen Schullandschaft ins Hintertreffen", sagte er.

Stolz überreichten Moser und Flach die Abschlusszeugnisse an die sechs Jugendlichen, die allesamt ihre Prüfungen bestanden hatten (siehe Info).

Auf ihre eigene amüsante Art und Weise verabschiedeten sich vorerst auch sieben Schüler der zusammengefassten siebten und achten Klasse gemeinsam mit Lehrer Sascha Burkard von der WHS, die sie noch bis zu den Sommerferien besuchen. Ihr Sketch sorgte bei der kleinen Abschlussfeier für viele Lacher und verdeutlichte auch den Zusammenhalt von Schülern und Lehrern an der Hornberger Schule.