Größte Einzelposten sind die Betriebskostenzuschüsse für den katholischen Kindergarten (Foto) und die evangelische Kita. Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Hornberg bespricht städtischen Haushalt für das kommende Jahr / Kreditaufnahme geplant

Bei der Stadt Hornberg werden im Haushalt 2020 die Überschüsse nicht ausreichen, um den Finanzierungsmittelbedarf decken zu können. Daher ist eine Kreditaufnahme anvisiert.

Hornberg. In seiner Sitzung am Mittwoch hat sich der Hornberger Gemeinderat mit den vorläufigen Zahlen des Haushalts 2020 beschäftigt.

Rechnungsamtsleiterin Simone Mayer erläuterte zunächst ausführlich die Unterschiede zwischen der bisherigen Haushaltsführung der Kameralistik und dem Neuen Kommunalen Haushaltsrecht (NKHR), der kommunalen Doppik. Anschließend stellten sie und Bürgermeister Siegfried Scheffold den Vorentwurf des Haushaltsplans 2020 vor.

"Bei den Kreditzinsen und Tilgungen kann es noch Änderungen geben, da sich diese erst nach Feststehen des tatsächlichen Kreditbedarfs im Finanzhaushalt beziffern lassen", unterstrich Simone Mayer den vorläufigen Charakter des Planwerks. Ebenfalls nicht komplett dargestellt waren ihrer Aussage nach die inneren Verrechnungen wie Verwaltungskosten. Auch das Ergebnis 2018 sei nur vorläufig, denn weder der Zuschuss an das Freibad noch die Netto Abschreibungen und der Eigenleistungen seien berücksichtigt.

Im Haushaltsjahr 2019 wird die Stadt an gemeindeeigenen Steuern rund 3,34 Millionen Euro einnehmen, was laut der Rechnungsamtsleiterin im Vergleich zum Vorjahr Mehrerträge in Höhe von 219 500 Euro ergibt.

Größte Einzelposten bei den Ausgaben sind die Betriebskostenzuschüsse in Höhe von 616 000 Euro für den katholischen Kindergarten "Don Bosco" und 424 000 Euro für den evangelischen Kindergarten "Arche Noah". Für den Dauerbrenner Straßenunterhaltung sind insgesamt 80 000 Euro vorgesehen.

Dicker Brocken bei der Investitionsplanung ist die Modernisierung der Wilhelm-Hausenstein-Schule mit 550 000 Euro. "Hier erhalten wir bekanntlich einen ordentlichen Zuschuss in Höhe von 293 000 Euro", rief der Bürgermeister in Erinnerung. Für die Modernisierung der Stadthalle sind 200 000 Euro eingeplant (Zuschuss 100 000 Euro).

Investiert werden soll auch in Erschließung im Außenbereich von Reichenbach, wofür 260 000 Euro vorgesehen sind. – bei Niederwasser mit 85 000 Euro. Bei der Gebäudeunterhaltung der Aussegnungshalle werden laut Scheffold 22.000 Euro für einen Hausanschluss an die Gasversorgung eingestellt. Der Betrag werde sich seinen Worten nach schnell amortisieren, da die derzeitigen Heizkosten "astronomische" Beträge aufweisen. Neu kalkuliert werden auch die Bestattungsgebühren, wie der Bürgermeister ankündigte.

Das ordentliche Gesamt-Ergebnis im Ergebnishaushalt 2020 weist eine Unterdeckung in Höhe von 186 700 Euro auf. Der Zahlungsmittelüberschuss im Ergebnishaushalt beziffert sich auf 384 000 Euro. Der Finanzierungsmittelbedarf aus Investitionstätigkeit beträgt 1,339 Millionen Euro.

Kreditaufnahme in Höhe von 550 000 Euro: Der im Jahr 2019 eingeplante Kredit soll als Haushaltsermächtigung ins Folgejahr übertragen werden. Nach Abzug der Investitionsmaßnahmen sowie deren Einzahlung aus Investitionstätigkeiten weist der Gesamtfinanzhaushalt einen Finanzierungsmittelbestand zum Ende 2020 in Höhe von Minus 544 200 Euro aus.

Der Schuldenstand beläuft sich Ende 2020 voraussichtlich 3 341 208 Euro. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung im Kernhaushalt in Höhe von 780 Euro.