Wie beim ersten "Hornberger Schießen" im Jahre 1955 war der Kraichgau Fanfarenzug Mühlhausen am Freitag zu Gast auf der Freilichtbühne. Foto: Gräff

Ehrengäste loben Jubiläumsvorstellung des Schauspiels. "Sehr stolz auf die Erfolgsgeschichte".

Hornberg - Seit 1955 wird gelacht und geklatscht, wenn das Schauspiel "Hornberger Schießen" auf der Freilichtbühne am Storenwald aufgeführt wird. So auch am Freitag, als zusammen mit vielen Gästen die Akteure der Freilichtbühne und der Historischer Verein das 60-Jährige des Stücks des Hornberger Heimatdichters Erwin Leisinger – in brütender Hitze – feierten.

Bei der 357. Aufführung war es wieder wie bei der Premiere: Es gab Musik und Tänze und eine ganz besondere Einlage.

Gäste aus Kommunal- und Landespolitik sowie Besucher aus Hornbergs Partnerstadt Bischwiller und der Vorsitzende der Amateurtheater Baden-Württemberg, Marcus, Joos waren zum Jubiläum gekommen. "Wir heißen auch die Mitspieler der ersten Stunde herzlich willkommen", eröffnete Jürgen Schaumann, Vorsitzender des Historischen Vereins Hornberg, den Festakt. Dann begrüßte er Fritz Gebauer, freier Mitarbeiter des Schwarzwälder Boten: "Sie haben uns von der ersten Stunde an in Bild und Wort begleitet", hob Schaumann hervor. Er dankte auch den 237 Mitgliedern des Historischen Vereins, von denen 210 aktiv seien.

Zusätzlich zum "Hornberger Schießen" seien die alljährlichen Märchen und der Krimi wichtige tragende Säulen der Freilichtbühne. "Wir sind sehr stolz auf die Erfolgsgeschichte", betonte Schaumann. Dies unterstrich auch Hornbergs Bürgermeister Siegfried Scheffold in seiner Begrüßung. "Generationen von Schauspielern haben auf der Bühne begeistert und das Erbe von Erwin Leisinger in die Welt weitergetragen, sagte Schefffold. Begeisterte Besucher, unter anderem viele Feriengäste, hätten unvergessliche Stunden auf der Storenwaldbühne erlebt. "Die Freilichtbühne bringt der Stadt alles, was sich ein Bürgermeister nur wünschen kann", betonte Scheffold: "Wir brauchen nicht extra etwas zu erfinden, wir sind die Stadt des Hornberger Schießens", rief er den Gästen zu.

Marcus Joos gratulierte zum großen Erfolg. Er zitierte Martin Luther, der einst seinen Predigerschülern mit auf den Weg gab: "Tritt rasch auf, machs Maul auf, hör bald auf". Das mache einen guten Schauspieler aus, so der er Vorsitzende der Amateurtheater Baden-Württemberg. Er freue sich, dass das von den Hornberger Akteuren gut umgesetzt werde.

Spielleiterin Bärbel Ketterer hatte sich zum Jubiläum etwas besonderes einfallen lassen. Kleine Nachwuchs-Bühnenschauspieler, schon fast alle auf der Bühne dabei, seit sie laufen können, interviewten Phillip und Michael Ketterer und ließen sich die Geschichte von der Freilichtbühne und den Akteuren der ersten Stunde erzählen (wir berichteten).

Dann trat – wie 1955 – der Kraichgau Fanfarenzug Mühlhausen auf die Bühne und eröffnete das Schauspiel. Anschließend hatten die Landsknechte, der Nachtwächter Lauble, Gemeinderat und Bärenwirt und natürlich die Kanonen wieder das Wort, und die Zuschauer waren begeistert. Gefallen hat es auch Sandra Boser: "Ich habe es jetzt zum zweiten Mal gesehen, und muss immer noch herzlich lachen", sagte sie dem SchwaBo.

Und wie früher gab es einen richtig runden Abschluss: Tänzer der Trachtengruppe Langenschiltach und der Musik-und Trachtenverein Reichenbach sorgten für ein krönendes Finale.

Die Darsteller konnten zufrieden sein: Die Zuschauer klatschten stehenden Beifall und für Bärbel Ketterer, die seit 15 Jahren Spielleiterin ist, sowie Gisela Laun sowie Wolfgang Blum gab es Geschenke.