Das geplante Windrad sorgt auch für Kritik. Foto: Braun

Gemeinderat stimmt einhellig für Bau. Bürger kritisiert Lautstärke und Anzahl der Räder.

Hornberg - Einstimmig hat der Hornberger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung das Einvernehmen zur Errichtung und zum Betrieb der Windenergieanlage (WEA) im Gewann Falkenhöhe erteilt.

Wenig erfreut von der einhelligen Zustimmung war ein Besucher der Sitzung. Bernd Schneider vom "Uhrmachergut" meldete sich in der Fragerunde zu Wort. "Es würde mich interessieren, ob Sie auch schnell dabei wären, wenn der Sockel der Anlage gerade mal 600 Meter von Ihrem Anwesen entfernt gebaut werden würde", fragte Schneider in die Runde.

Er befürchtet, dass die Lautstärke der Anlage stört und wünscht sich, dass der Betrieb auf 60 Stunden in der Woche beschränkt wird und nachts Ruhe herrscht. "Ich kann nur hoffen, dass es nicht zu schlimm wird", stellte Schneider fest. Er verneinte die Nachfrage von Bürgermeister Siegfried Scheffold, ob ihm ein finanzieller Ausgleich angeboten worden sei. Ihm gehe es sowieso nicht um das Geld, betonte Schneider.

Anwohner geht es nicht um einen finanziellen Ausgleich

Wenn die Anlage gebaut wird, seien es in Hornberg sechs Windräder. "Soll bald auf jedem Buckel eins gebaut werden?", fragte Schneider.

Scheffold äußerte sein Verständnis für die Einwände und stellte nicht in Abrede, dass je nach Lage des Hauses und Windrichtung die WEA Beeinträchtigungen verursachen können. "Wir hatten nicht viel Spielraum", erinnerte der Bürgermeister daran, dass 2011 die damalige Landesregierung die Kommunen zu einem substanziellen Beitrag zum Windkraftausbau verpflichtete.

Mit der Gestaltung des Flächennutzungsplans (FNP) hat die Gemeinde laut Scheffold ein Steuerungsinstrument genutzt und so den Bau von Anlagen auf ein absolutes Mindestmaß reduziert.

Seinerzeit wurden 13 Flächen geprüft und auf jeder könnten theoretisch mehrere Anlagen stehen. Errichtet wird der Windpark "Falkenhöhe" an den Gemarkungsgrenzen der Gemeinde Lauterbach, des Schramberger Ortsteils Tennenbronn und des Hornberger Ortsteils Reichenbach von der Windkraft Schonach GmbH.

Von den ursprünglich geplanten vier WEA werden drei gebaut, nachdem hinsichtlich einer der geplanten zwei Anlagen auf der Gemarkung Lauterbach seitens des Landratsamtes Rottweil eine Ablehnung angekündigt worden war (wir berichteten).

Im August wurde der Stadt Hornberg vom Landratsamt Rottweil mitgeteilt, dass nach Prüfung der einzelnen Behörden das Einvernehmen erteilt werden kann.

Hornberg ist Planungsträger, da die Stadt die betreffende Fläche als Windkraftvorrangfläche "Rötenbacher Wald" im Teilflächennutzungsplan "Windenergie" ausgewiesen hat.