Nichts ists vorerst mit der Glasfasertechnik in Reichenbach und Niederwasser, dafür kann der Datensegen bei Interesse aus dem All über die Gemeinden niedergehen. Fotos: Gräff Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadt legt für Haushalte ein bis 2013 begrenztes Zuschussprogramm für DSL-Satellitentechik auf.

Hornberg - Die Breitbandversorgung via Glasfaserkabel wird auch in den kommenden Jahren in Hornbergs Ortsteilen Reichenbach und Niederwasser kein Thema sein. Eine angebotene Richtfunkverbindung hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch einstimmig abgelehnt.

Die Stadt Hornberg wird stattdessen – vorbehaltlich der jeweils verfügbaren Haushaltsmittel – jeden privaten Haushalt in den Außenbereichen von Reichenbach und Niederwasser, der ein satellitengesteuertes DSL-Angebot bucht, mit einem einmaligen Starterpaket von 300 Euro pro Anwesen unterstützen.

Der Zuschuss wird bei jedem gemeldeten schulpflichtigen Kind nochmals um 25 Euro erhöht, allerdings nur bis zu einem Gesamtbetrag von 400 Euro. Zudem ist die Bezuschussung bis Ende 2013 befristet.

Die Stadtverwaltung hat sich zu diesem Schritt entschlossen, weil auch auf die erneute öffentliche Ausschreibung im September 2011 sich nur ein Interessent gemeldet hatte. Die Firma aus dem schleswig-holsteinischen Schönberg bot einen Anschluss über eine Richtfunkverbindung zu jedem einzelnen Teilnehmer an. Die Reichweite dieser Verbindungen wird mit etwa 3000 Meter Luftlinie angegeben.

Der Endkunde hätte jeweils eine Richtfunkantenne an seinem Gebäude installieren müssen. Allein schon wegen der extremen Topografie hatte sich bereits im Januar der Ortschaftsrat Reichenbach gegen dieses Angebot ausgesprochen. Auch Niederwasser lehnte am Mittwoch ab. Für Unmut sorgte bei Stadterwaltung und Gemeinderat die Telekom, die erneut nicht auf die Ausschreibung reagiert habe.

"Wir sollten vorsichtig agieren", sagte Stadtrat Thomas Weißer (Freie Wähler) und wies darauf hin, dass eine Zuschusserhöhung an einen Breitbandanbieter auf 150 000 Euro und die Verdopplung der Mindestübertragungsrate auf zwei Megabite derzeit in Brüssel zur Entscheidung anläge.

"Wenn da im Herbst entsprechend positiv entschieden wird, dann müssen wir neu berechnen", sagte Weißer und betonte: "Wir sollten uns mal endlich aus dem Fenster lehnen und die Interessenten nicht immer nur vertrösten."

Die Satellitenlösung wird im gesamten Gremium nicht als Dauerzustand angesehen, dies betonten die einzelnen Fraktionssprecher. Auch die Stadt Hornberg will an dem Thema DSL via Glasfasertechnik dranbleiben.

So werden bei künftigen städtischen Baumaßnahmen automatisch Leerrohre mitverlegt mit dem Ziel, dort einmal Glasfaserkabel zu verlegen. "Dafür gibt es derzeit auch noch Fördermöglichkeiten des Landes", informierte Bürgermeister Siegfried Scheffold.